Auf den Spuren der Maya – Tag 3: Bacalar und die Lagune der sieben Farben

Auch heute wachen wir wieder bei Regen und relativ niedrigen Temperaturen auf. Ein richtiges Karibikfeeling ist das nicht. Wir genießen zunächst ein leckeres Frühstück.

Und pünktlich zu  Beginn unserer Bootsfahrt hört es auf zu regnen und wir stechen mit einem kleinen Motorboot in See.

Die Lagune der sieben Farben ist bekannt dafür,  in vielen verschiedenen Blautönen zu schimmern. Der Grund dafür sind die unterschiedlichen Wassertiefen, die von wenigen Zentimetern (hier ist das Wasser ganz hell-blau bis weiß) bis zu 100 Meter tief in den unterirdischen Cenoten (hier ist das Wasser ganz dunkelblau bis schwarz) reichen. Besonders die unterirdischen Kalksteinhöhlen – Cenoten – sind ein Schauspiel, sie zeigen sich als riesige tiefschwarze runde Kreise an den verschiedenen Buchten und das Wasser fällt hier von wenigen Zentimetern direkt auf 80 bis 100 Meter Tiefe ab. So kann man sie von oben sehr gut erkennen, ein hellblauer Rand um ein riesiges „schwarzes Loch“.

Hinter im Bild zu erkennen, der Übergang zum tiefschwarzen Wasser über der Cenote

Interessant sind auch die kleinen Korallenbänke direkt vor der Küste.

Auch wenn die Farben heute bei bedecktem Himmel nicht ganz so hell leuchten, ist die Fahrt über die Lagune ein Erlebnis. An einem der schwarzen Löcher halten wir für einen Badestopp, so dass man einmal ausprobieren kann, wie es sich anfühlt, über so ein tiefes Loch zu schwimmen – nach Ausssagen der Schwimmer gibt es keinen Unterschied.

Nach etwas Wasserplanscherei fahren wir noch weiter über die Lagune und können die Küstenlinie des kleinen Dörfchens Bacalar mit ehemaligem Fort beobachten.

Gleich  im Anschluss werden wir Bacalar auch zu Fuß erkunden. Bacalar ist ein sogenanntes Pueblo Magico (Magisches Dorf) weil hier nur sanfter Tourismus praktiziert wird und es keine Hotelburgen gibt.

Wieder können wir den frischen Kokosnüssen nicht widerstehen:   Diesmal dient ein Fahrradsitz als Hackklotz, um mit der Machete die Nuss zu schachten – zuerst das köstliche frische Kokoswasser, dann das frische Kokosfleisch.

Hier können wir auch genau die Beschaffenheit der Kokosnuss im Inneren sehen und das, was bei uns dann noch als Kokosnuss ankommt – der kleine innere Kern, der etwas ein Drittel der Größe ausmacht.

Auch ein Straßenhund freut sich über ein paar Reste vom Kokosnussfleisch.

Am Bacalarschild gibt es ein Gruppenfoto und Gruppenvideo – der Name unserer Gruppe: „Los Revolucionarios“ – das gefällt vor allem den Jungs.

Auf einer Wiese entdecken wir Mimosen und probieren nach Herzenslust aus, wie sie sich schließen, wenn wir sie sanft berühren.

Das Piratenmuseum, das wir heute eigentlich noch besuchen wollten ist geschlossen und so schauen wir nur kurz das alte Fort von außen an.

Ein Leguan sonnt sich im Kanonenrohr

Dann fahren wir zu einem wunderschönen Fischrestaurant an einer anderen Lagune, wo wir sehr lecker essen und zum Abschluß noch einen Tequila probieren.

Ein kräftiger Regen hat nun am frühen Abend wieder eingesetzt. Wir genießen ihn im hoteleigenen warmen Whirlpool und beschließen den Abend mit einem schönen Abendessen auf der Hotelterasse.

Morgen früh werden wir schon unterwegs sein in ein neues Land: Belize.

Auf den Spuren der Maya – Tag 2: Tulum und Sian Ka‘an

Nach einer verregneten Nacht brechen wir heute im Regen zu unserer Rundreise auf. Für die Maya war der Regengott einer der wichtigsten Götter. Regen war auf Yucatan ein Segen – denn es gibt hier zwar jede Menge Meerwassser aber Trinkwasser ist rar: die Halbinsel hat nur sehr wenige oberirdische  Flüsse und Trinkwasser gibt es oft nur in Kalksteinhöhlen (sogenannte Cenoten) und hier mußte dann tief gebohrt werden, um an das Wasser zu kommen.

Wir tragen das Wetter mit Fassung: Regensachen und warme Kleidung haben wir dabei. Ich selbst kämpfe mit einer Bronchitis die mich heute auch weitestgehend meine Stimme verlieren lässt.

Nach einer guten Stunde Fahrt sind wir in Tulum angekommen, der Regengott war gnädig und stoppt genau bei unserer Ankunft, so dass wir die einzigen Mayaruinen, die direkt am Meer gebaut sind, trockenen Fußes besichtigen können.

Tulum (auf Maya „Mauer“) ist eine ummauerte kleine Stadt direkt auf einem Felsen an der Karibikküste – ein beeindruckender Kontrast. Wir erfahren einiges über die Bauweise der Maya, eine Besonderheit war, dass die Mauern nach oben breiter wurden und das Dach somit größer war als das Fundament.

Die Häuser und Paläste waren allerdings vorwiegend den Priestern vorbehalten. Wir können auch noch Überreste von Wandzeichnungen sehen und die rote Farbe deutet darauf hin, dass die Maya mit den Ureinwohnern der mexikanischen Hochebene (vorwiegend Azteken im Gebiet des heutigen Mexico City) Handel getrieben haben mussten: Die rote Farbe wurde aus den Läusen der Kakteen gewonnen, die es nur in der Hochebene gab. Die Maya konnten zum Tausch für Farbe und Gold zum Beispiel Kakaobohnen, Honig, Salz und Schokolade bieten.

Wir genießen die grandiosen Aussichten auf das karibische Meer im Schatten der alten Ruinen.

Auf dem Rückweg zum Bus erstehen wir noch eine frische Kokosnuss. Zunächst trinken wir das köstliche Kokoswasser.

Dann beobachten wir, wie die Verkäuferin ganz fachgerecht mit ihrer Machete die Kokosnuss teilt und uns das köstliche Fleisch herauslöst, welches wir auch noch vertilgen.

Eine besondere Delikatesse: frisches Kokosfleisch mit Chili und Limette

Weiter geht es Richtung Biosphärenreservat Sian Ka‘an – einem wunderschönen weitläufigen Mangrovengebiet. Mit einem kleinen Boot geht es durch schmale natürliche Mangrovenkanäle.

Wir sehen den ein oder anderen schönen Vogel und dann wartet noch ein Highlight auf uns: man kann vom Boot ins Wasser steigen und sich auf einem natürlichen Strömungskanal für eine Weile durch die Mangroven treiben lassen- das einzige Problem: es ist wirklich sehr kalt.

Die anderen wagen es.

Ich verkneife mir das mit meiner Bronchitis, die ich endlich loswerden will und wandere auf einem Steg zu der Stelle, an der die anderen wieder aus dem Wasser steigen werden.

Unterwegs kann ich genüsslich Vögel beobachten, die sich von mir garnicht stören lassen.

Am Steg muss ich noch etwas auf die anderen warten, die sehr verfroren aussehen – ein tolles Naturerlebnis sagen sie alle, aber wirklich sehr kalt.

Zurück an Land hat sich dann etwas Hunger eingeschlichen,  aber ein Restaurant ist Fehlanzeige, es ist heute der erste Weihnachtsfeiertag und alles ist geschlossen. In einem kleinen Supermarkt erstehen wir ein paar Snacks und weiter geht es Richtung Bacalar, rechts und links der Straße nur das Grün des Dschungels in dem auch heute noch Jaguars heimisch sind.

Leonel erzählt viel über die Geschichte Mexicos und relativiert aus seiner Sicht auch die Geschichtsschreibung über die Spanier etwas, die nicht nur Schlechtes über das Gebiet gebracht haben. So ist z.B. heute, nach 500 Jahren, ein von Cortez gegründetes Krankenhaus immer noch in Funktion. Wir lernen auch, dass Mexico sogar für sehr wenige Jahre einmal zum österreichischen Kaiserreich gehörte.

An einer Tankstelle finden wir dann doch noch etwas Streetfood – ein paar Tacos, die frisch mit Avocado und Tomate belegt werden, dass sollte bis zum Abendessen reichen.

Noch zwei Stunden Fahrt und wir kommen in unserem wunderschönen Hotel in Bacalar, der Rancho Encantado an.

Unser Zimmer in der Rancho Encantado

Dieses im Bungalowstil gebaute Eco-Resort liegt direkt an der Lagune der 7 Farben, die wir morgen erkunden werden – einen Blick vom Steg auf die Lagune kurz vor der Dunkelheit wagen wir noch und lassen uns dann für ein leckeres Abendessen auf der Restaurantterrasse mit Blick auf die Lagune nieder.