Auf den Spuren der Maya – Tag 13: Traumhafter Karibikstrand in Akumal

Unser letzter voller Tag in Mexico ist ein reiner Traum. Am Morgen wachen wir schon durch das sanfte Rauschen des karibischen Meers auf und sehen die Sonne über dem Meer aufgehen.

Der Club Akumal Caribe ist ein kleines feines Resort direkt an der berühmten Bucht von Akumal. Es gibt Bungalows und die sogenannten Ocean-Front Zimmer, die wir gebucht haben und die sehr großzügig und sauber sind mit Blick direkt auf den Pool und seitwärts auf Strand und Meer.

Die Ocean-Front-Zimmer vom Pool aus fotografiert

Das schöne ist, dass sich um die Anlage herum diverse gute Restaurants (Mexikanisch, Italienisch), Bars, Tauchschulen und zwei Supermärkte gruppieren, so dass man sich bestens versorgen kann. Das Hauptklientel sind Amerikaner.

Kleine mexikanische Cantina direkt vor Ort

Wir lassen uns zunächst gemütlich im Loi Ha zu einem wunderbaren Frühstück mit Strandblick nieder. Es gibt frisches Obst, Toast, frisch gepressten Orangensaft, Kafee/Tee und ein Gericht zur Wahl aus der Karte. Ich esse Bagel mit Frischkäse und Lachs. Auch sehr gut sind der Avocadotoast und die frischgekochte Oatmeal Bowl.

Wir fühlen uns hier sofort entspannt und lassen uns direkt vor unserem kleinen Hotel am Strand nieder und verbringen hier den ganzen Tag.

Immer mal wieder unterbrochen vom Baden/Schorcheln im hellblauen Meer. Wer mag, kann hier auch Schnorchel-und Tauchausflüge zum vorgelagerten Korallenriff buchen, doch wir wollen es heute Freestyle.

Am Nachmittag geht es auf eine kleine Strandwanderung.

Was hier sehr schön ist, wie in Bacalar, dass es keine riesigen Hotelburgen gibt, sondern nur kleine niedrig gebaute Resorts.

Nach nur 20 Minuten kommen wir um die Landzunge herum in einen Bereich mit kleinen Investruinen. Das wirkt etwas gespenstisch und wir gehen wieder zurück.

Eine kleine Margarita an der Bar mit Käsenachos mit Guacamole und Bohnenmus zum Mittagessen.

Am Nachmittag Beach-Volleyball bis die Sonne untergeht.

Die Abendstimmung am Strand bezaubert.

Hier kann man es durchaus noch länger aushalten.

Zum Abschlußabendessen gehen wir noch einmal zu dem sehr schönen Italiener.

Panierte Avocados

Wir  beschließen den Abend gemütlich an der Sitzecke am Pool wo wir noch die restliche Tequilaflasche, die Leonel uns überlassen hat, leeren und in Erinnerungen schwelgen.

Es war eine fantastische Reise in der wir in kurzer Zeit sehr viel von dieser uns vorher unbekannten Gegend gesehen haben. Ein wunderbarer Fokus auf die Mayas, wir haben viel über diese alte Hochkultur erfahren und insgesamt 7 Ausgrabungsstätten gesehen – und keine davon möchten wir missen, da jede besonders war und ihren eigenen Charme hatte. Vor allem die kleinen versteckten, wie Bonampak, Yaxchilan und Altun-Hal, in denen wir fast alleine waren, hatten ihren besonderen Reiz.

Tulum
Altun Ha
Tikal
Yaxchilan
Bonampak
Palenque
Ek Balam

Wir haben Einblicke in drei Länder bekommen. Der Fokus war natürlich auf Mexico, aber kleine Eindrücke nehmen wir auch mit aus Guatemala und Belize.

Leguane in Belize
Traktorparade in Guatemala

Wir hatten aktive Naturerlebnisse, die ein schöner Gegenpol zu den Mayaausgrabungen waren und lernen die Nachfahren der Maya, die Lacandonen kennen.  Unser schönstes Highlight war das Rafting auf dem Lacanja-Fluss in Chiapas, aber auch das Ziplining hoch über den Wipfeln des Dschungels und die schönen Badestopps an den Wasserfällen, in der Lagune und in den Mangroven hatten alle ihren Reiz.

Zum Ende sahen wir noch die wunderschönen Kolonialstädte Campeche und Merida und erholten uns am traumhaften Karibikstrand.

Noch ein letzter Vormittag am Strand ist uns vergönnt, dann geht es in einer zweistündigen Fahrt zurück zum Flughafen nach Cancun.

Wer will, kann dort noch einmal sehr gut Souvenirs einkaufen und noch einmal – auch nach Check-In und Sicherheitskontrolle – dem leckeren mexikanische Essen frönen – ich habe mir noch eine letzte Sopa di Lima gegönnt.

Interessanterweise will bei Ausreise niemand mehr unsere Pässe bzw. Ausreisescheine sehen. Also steigen wir ins Flugzeug und sind am nächsten Morgen wieder in der kalten Heimat in Frankfurt.

Ich kann dieses Urlaubsziel wärmsten empfehlen und wir werden noch lange in Erinnerungen schwelgen.

Auf den Spuren der Maya – Tag 5: Ein letztes Highlight in Belize und dann ab in den Dschungel von Guatemala

Heute früh genießen wir einen kleinen Spaziergang bei Tageslicht durch die wunderschöne und weitläufige Anlage des Dream Valley Resorts. Überall im einem parkähnlichen Gelände stehen die kleinen Bunagelows verteilt, umsäumt von langen, gepflegten Hibiskushecken.

Bis runter zum Fluß können wir spazieren gehen.

Exakt um 7:15 Uhr müssen wir uns zum Frühstück einfinden – hier ist alles zeitlich sehr reglementiert und auch das Frühstück ist auf dem Teller klar vordefiniert. Wir werden aber satt und dann geht es auf Weiterfahrt ins etwa 40 Minuten entfernte St. Ignacio, mit seinen 50.000 Einwohners eine der größten Städte des Landes. 

Die meisten Supermärkte in Belize werden von Chinesen geführt

Unser Ziel ist das Hotel Iguana, ein berühmtes 5 Sterne Hotel im Kolonialstil in dem auch 1994 the Queen bei ihrem Besuch in Belize übernachtete.

Lobby des Iguana Hotels
Fotowand zur Erinnerung an den Queen-Besuch

Das eigentliche Highlight des Hotels ist das Leguan Conservation Project – eine Leguanfarm, in der verletzte Leguane aufgenommen werden, um sie wieder fit für die Freiheit zu machen. Hier werden auch die von den Weibchen achtlos im Sand abgelegten Eier besonders beaufsichtigt, so dass viele junge Leguane schlüpfen können, bevor sie ihren natürlichen Fressfeinden zum Opfer fallen. Wenn sie dann groß genug sind, werden sie in die Freiheit entlassen. Die Leguane brauchen besonderen Schutz weil sie leider einerseits in einigen Gegenden des Landes auf der Speisekarte stehen und andererseits als Haustiere missbraucht werden.

Wir kommen in ein Gehege in dem ein großes oranges Leguanmännchen und viele Weibchen ruhig in der Sonne chillen und versuchen, als Kaltblütler ihre Körpertemperatur aufzuwärmen.

Es ist, im Vergleich zu den dunkelgrauen Leguanen die wir schon in der Natur gesehen haben, eine gutmütige Rasse und wir können sie problemlos streicheln und auf den Arm bzw, die Schultern nehmen – sie genießen die Wärme unseres Körpers.

Das besondere Highlight kommt im nächsten Gehege, hier tummeln sich eine Unzahl kleiner grüner Babies (Babies und jugendliche Leguane sind noch grün) – Sie sind vielleicht 5-10 cm groß und wiegen nur wenige Gramm.

Wir können auch sie vorsichtig in die Hand nehmen und auf uns herumkrabbeln lassen – ein besonderes Erlebnis – und so kann man ein bisschen auch verstehen, warum manche Menschen diese Babyleguane als Haustiere möchten, sie leider aber später, wenn sie größer werden nicht mehr brauchen können und wieder loswerden wollen, was nie zum Vorteil des Leguans ist.

Noch fünf Kilometer weiter und wir kommen an die Grenze zu Guatemala. Wir verabschieden uns von unserem belizianischen Führer und gehen mit dem Gepäch zu Fuß über die Grenze. Zunächst verlangt Belize noch einmal 20 Dollar pro Nase an Ausreisesteuer und dann geht es 100 Meter weiter durch die Immigration in Guatemala wo schon unser neuer guatemaltekischer Führer wartet. 

Zunächst heisst es erst einmal wieder ca 1.5 Stunden Bus fahren. Hugo, der neue Führer erzählt etwas über sein Land. Guatemala feierte bereits im letzten Jahr sein 200 jähriges Bestehen. Das Gebiet wird hügeliger und weiter im Süden gibt es sogar Bergketten bis 5000 Meter Höhe.

In einem kleinen Dorft stoppen wir für ein wunderbares Mittagessen und probieren Te Pimientos der aus den Blättern des Pfefferbaums gewonnen wird, Chaya – den Spinat der Mayas und leckere Bohnensuppe mit Chorizo. Das lokale Bier „Gallo“  kommt hier sogar in Literflaschen.

Te Pimiento
Empanadas mit grünen Chaya-Blättern

Im Supermarkt ersteht Leonel eine leckere Papaya, die wir abends schlachten werden.

Jetzt geht es weiter Richtung Nationalpark Tikal und kurz vor Ankunft wartet noch ein weiteres Highlight auf uns: eine Ziplining Tour hoch über den Baumwipfeln des Dschungels. Ich weiß nicht welcher Teufel mich geritten hat, hier auch mitzumachen und mit hoch in die Baumwipfel zu klettern. Ich bin dann ganz dankbar, dass ich mit einem der Führer Co-Fahren kann -so kann ich das „Fahren“ durch die Baumwipfel auch genießen.

Danach geht es direkt in die Tikal Jungle Lodge am Eingang zur berühmten Tikal Mayastätte, die wir morgen besuchen wollen.

Die Unterkunft ist schön und sehr naturnah: die kleinen Bungalows haben kein Fensterglas sondern nur Moskitogitter, rundherum nur Dschungel und Strom gibt es nur wenige Stunden am Tag, so dass eine (Handy)-Taschenlampe nachts hier hilfreich ist. Gewöhnungsbedürftig ist auch das Schreien der Brüllaffen, das sich wie eine Mischung von Löwengebrüll und dem Anlassen eines Rasenmähers anhört

Papaya-Pause – die mit Abstand leckerste Papaya, die ich je gegessen habe

Das Abendessen im Hotel ist leider eine Katastrophe: sowohl die Essenqualität, als auch Möglichkeiten, etwas ohne Fleisch zu essen sind begrenzt bis nicht vorhanden und da vom Service auch leider niemand Englisch spricht, sind wir froh, Leonel zum vermitteln zu haben – aber selbst auf Spanisch klappt nicht viel. Wir wissen jedenfalls, dass wir morgen Abend hier nicht essen wollen.

Wir beschließen den Abend auf einer unserer Bungalowterassen mit einem Glas Tequila und netten Gesprächen. Es hat wieder angefangen zu regnen und wir sind schon gespannt auf den Ausflug nach Tikal morgen.

 

Auf den Spuren der Maya – Tag 4: Stippvisite in Belize

Der heutige Morgen zeigt sich von seiner besten Seite mit einem wunderschönen Sonnenaufgang über der Lagune der mich zu einer kurzen Yogaeinheit auf dem Bootssteg verleitet. 

Der erwünschte Wetterumschwung ist jetzt da und auf einen Schlag haben wir Sonne pur und mehr als 30 Grad.

Clemens mit unserem Fahrer Rabel

Heute geht es nach Belize, einem eher unbekannten winzigen Land direkt unter Mexico an der Karibikküste.

Nach einer halben Stunde Fahrt sind wir an der Grenze und müssen erst einmal an den mexikanischen Staat 35 Dollar Ausreisesteuer pro Person berappen obwohl wir ja in 4 Tagen wieder in das Land einreisen werden, auf der belizianischen Seite geht es schnell und wir werden gleich von Rene, unserem lokalen Reiseführer empfangen. In Belize ist übrigens Englisch die offizielle Amtssprache, so dass es keine Verständigungschwierigkeiten gibt. Von Rene erfahren wir allerhand interessantes über das Land.

Belize gehört neben Ostmexiko/Yucatan, Guatemala und Honduras auch zum „Mayaland“ und gehörte ursprünglich teils zum Territorium Mexikos und teils zum Territorium Guatemalas. Da sich jedoch keiner wirklich für das Gebiet interessierte und dort viele schöne Mahagonibäume wuchsen, interessierten sich im 18. Jahrhundert die Briten für das Gebiet und verhandelten mit Guatemala: so erhielten sie diesen Landstrich im Tausch für den Bau einer Straße von Guatemala City bis zur Karibikküste, die jedoch nie gebaut wurde. Das Gebiet erhielt den Namen British Honduras und wurde zur britischen Kolonie. Im Jahre 1981 erhielt British Honduras die Unabhängigkeit und ist seither unter dem Namen Belize bekannt. Die politische Zukunft des Landes ist jedoch alles andere als klar: einerseits gehört es immer noch zum Commonwealth und das Portrait von Queen Elizabeth ziert die Geldscheine, andererseits hat Guatamala die Unabhängigkeit Belizes nie öffentlich anerkannt und stellt Ansprüche auf die südliche Hälfte des Landes mit dem Ziel, einen besseren Zugang zur Karibikküste zu erhalten. Der Fall ist seither beim Internationalen Gerichtshof für Völkerrecht anhängig.

Eine Zuckerrohrfabrik am Straßenrand

Belize hat nur eine knappe halbe Million Einwohner, ist aber ein sehr vielfältiges Land, das vor allem durch landschaftliche Schönheit besticht. So befindet sich vor der Küste Belizes das nach Australien zweitgrößte Korallenriff der Welt, das viele Taucher anzieht.

Ursprünglich war für heute ein actionreiches Cavetubing (man erkundet, auf Autoreifen durchs Wasser gleitend, eine unterirdische Höhle) angesagt, wegen der anhaltenden Regenfälle der letzten Tage sind die Höhlen jedoch gesperrt. Als Alternativprogramm wird ein Besuch der Ausgrabungsstätte Altun-Ha angeboten. Und was uns zunächst garnicht gefällt erweist sich als Volltreffer: Altun Ha ist eine der besonderen Mayaruinenstätte in Belize. Sie wurde erst in den 1960er Jahren entdeckt und ist klein aber fein.

Ganz allein in der Mayastätte Altun-Ha

Wir erfahren von Rene, dass die Mayas in dieser Gegen vor allem vom Handel lebten, es gab hier vor allem hartes Gestein zum Herstellen von Messern und Pfeilspitzen (Feuerstein) – deshalb auch der Name des Ortes in Deutsch „Felsenwasser“, aber auch Kakaobohnen und Honig. Vor allem Kakaobohnen fungierten in dieser Zeit als Währung. Der Ort war auch ein Zentrum der Jadeschnitzerei und bei Ausheben der Ruinen wurde hier die größte Jadeskulptur der Gegend – ein Jade-Kopf gefunden.

Eine Replica des berühmten Jadekopfes, der in einem der Gräber gefunden wurde

Interessant auch, wie die Mayapyramiden entstanden sind: zunächst begann alles mit einem ebenerdigen Gebäude, nach dem Tod des herrschenden Priesters wurde dieser darin bestattet und ein neues Stockwerk darauf für den nächsten Priester errichtet und so weiter.  In einer der Pyramided in Altun Ha wurden z.B. acht Gräber gefunden.

Maske des Sonnengottees

Der Besuch von Altun Ha war für uns auch so besonders, weil wir praktisch alleine dort waren und alle Pyramiden besteigen durften – so konnten wir beim Stehen auf den Pyramiden ein Gefühl dafür entwicklen, wie sich die Mayapriester, dort oben stehend, mächtig gefühlt haben müssen als sie auf tausende von Anhängern hinunterblickten.

Tempel des Sonntengottes von unten
Und von oben

Erhebend auch der Blick auf den umgebenden Dschungel aus dem die höchsten Pyramiden herausragten.

Wir können garnicht genug bekommen aber irgendwann heißt es Abschied nehmen.

Auf dem Rückweg zeigt uns Rene noch den Pfefferbaum aus dessen Blätter auch guter Erkältungstee gekocht werden kann. Es riecht weihnachtlich und vor allem erkennen wir Noten von Piement und Lorbeerblatt.

Blatt vom Pfefferbaum

Noch ganz beeindruckt fahren wir weiter, vorbei an Zuckerrohrplantagen, sich ändernder Vegetation, vorbei am Staatsgefängnis, über ruckelige Straßen. Mit großem Hunger finden wir am Nachmittag ein sehr nettes Lokal in dem wir z.B. das Nationalgericht „Rice and Beans“ (in Kokosnussöl gebratenen Reis und schwarze Bohnen) und das lokale wohlschmeckende Bier Belikin (Sonne Belizes) probieren können. Die Besitzerin des Lokals ist eine Dänin, die schon seit 30 Jahren in Belize wohnt und sie versorgt uns noch mit einer Auswahl scharfer Saucen, von der es einige in sich haben.

So gestärkt geht es nun weiter über die holperigen Straßen bis kurz vor Belmopan. Dort ist noch ein Stop im Belize Zoo eingeplant. Obwohl wir keine Zoo-Freunde sind, werden wir damit versöhnt, da es in diesem Zoo nur einheimische Tiere gibt die vor dem sicheren Tod gerettet wurden. Spannend für uns ist, dass wir einheimische Wildtiere sehen können, die wir zwar vom Namen her kennen aber noch nie gesehen haben.

So sehen wir z.B. Tapire, die auch das Nationaltier Belizes sind, Pumas und Jaguare.

Tapir bei der Fütterung

Wir lernen auch die sehr komplexe Flagge Belizes kennen und erfahren, dass Belize mehrere Nationalsymbole hat. So ist der Tapir das Nationaltier, der Tukan der Nationalvogel, die schwarze Orchidee die Nationalblume und der Mahagonibaum der Nationalbaum.

Flagge Belizes neben der Schweizer Flagge

Wir fahren noch eine kappe Stunde und kommen dann, leider schon im Dunkeln, in unserem Hotel „Dream Valley Resort“ an. Eine scheinbar sehr schöne Anlage etwas außerhalb von Belmopan, der Hauptstadt des Landes, aber das sieht man im Dunkeln nicht mehr. Wir müssen gleich unser Essen auswählen und da es hier auch kein Internet in den Zimmern gibt gehen wir bald ins Bett. Ein spannender Tag in einem unbekannten Land geht zu Ende.

Sonnenuntergang über dem Dream Valley

Auf den Spuren der Maya – Unsere Familienreise nach Mexico, Guatemala und Belize: Die Route und Tag 1 in Playa del Carmen

Das Fernweh ruft uns wieder und zum zweiten Mal (nach Patagonien) planen wir eine große Reise über die Weihnachtsfeiertage.  Bereits im Frühjahr haben wir uns diese spannende Reise durch die Yucatanhalbinsel ausgewählt, die uns auf die Spuren der Maya in Mexico, Guatemala und Belize führen wird – wie so oft mit unserem bewährten Reisepartner For Family Reisen.  Als wir im Mai gebucht haben, hätten wir nicht gedacht, dass wir diese Reise fast alleine durchführen werden, erst wenige Tage vor der Abreise kam noch eine zweite Familie mit in unsere Reisegruppe, so dass wir mit 8 Personen plus Reiseleiter unterwegs sein werden. Die Buchung im Mai war nicht verkehrt, denn der auch schon damals recht kostspielige Flug von Frankfurt nach Cancun hat sich inzwischen im Preis fast verdoppelt.  Natürlich gibt es auch für diese Reise einige Vorbereitungen, z.B. schaffen wir uns für den Dschungel ein Pop-Up Moskitonetz an, doch ist alles wieder entspannter normaler als in den Zeiten von „Hoch-Corona“ wo ein PCR Test immer noch bis zur letzten Minute die Spannung aufrecht erhalten hat: dürfen wir fahren oder dürfen wir nicht?

Unsere 16-tägige Route durch die Yucatanhalbinsel wird uns von Playa del Carmen über die Ausgrabungsstätten an der Karibikküste nach Belize und von dort nach Guatemala mit dem berühmten Tikal führen. Danach geht es zurück nach Mexico und wir haben die einzigartige Gelegenheit, einige Tage bei den Lancandonen im Dschungel zu verbringen (die Lancandonen sind die echten Nachfahren der Maya die noch sehr ursprünglich und unberührt im Dschungel wohnen), und wir haben Gelegenheit viele der bekannten Mayastätten wie Palenque und Chitzen Itza zu sehen. Danach geht es an der Küste des Golf von Mexico über malerische Städte wie Merida wieder zurück bis nach Akumal, wo wir noch einen Strandtag zur Erholung einlegen werden. Viel Aktion steht auch mit auf dem Programm: Ziplining, Cavetubing und Rafting.

Unsere Reiseroute

Wir sind schon unheimlich gespannt und nehmen den langen Reisetag am 23.12. mit 13 Stunden Direkt-Flug dafür gerne in Kauf. Pünktlich um 16 Uhr Ortszeit landen wir in Cancun. Die Einreiseformalitäten sind unkompliziert und schnell erledigt, alle Koffer sind da und sogar unsere 2 Pop-Up Moskitonetze für den Dschungel, die – weil zu groß für Kabinengepäck – ohne Extrakosten im Sperrgepäck mitgeflogen sind, konnten wir unversehrt wieder in Empfang nehmen.

Am Flughafen lernen wir auch gleich unseren sehr netten Reiseleiter Leonel kennen der uns bis ins Hotel nach Playa del Carmen begleitet. Leonel kann auf viele Jahrzehnte Erfahrung als Reiseleiter zurückblicken. Im ersten Leben war er Entwicklungsingenieur bei VW und hat sein hervorragendes Deutsch beim Maschinenbaustudium im München gelernt. Später studierte er Geschichte und Anthropologie. Nun führt er Reisende durch sein Land und ganz Lateinamerika. Wir fühlen  uns hier im Land der Maya bei ihm bestens aufgehoben.  Ab übermorgen wird er uns begleiten.

Wir steigen im Hotel Las Golondrinas im Stadtzentrum ab, ein schönes Hotel mit interessanter Architektur und einem Pool im Innenhof.

Obwohl wir sehr müde sind ist es hier erst 19 Uhr Ortszeit (der Zeitunterschied beträgt 6 Stunden) und wir versuchen, noch etwas wach zu bleiben und dem Jetlag entgegen zu wirken. Zur Quinta Avenida, der großen Shopping und Partymeile der Stadt sind es nur 5 Minuten – also schnell die leichten Sommersachen ausgepackt und los geht es.

Auf der Quinta Avenida ist viel los – alles weihnachtlich geschmückt im eher U.S. amerikanischen Stil – und tatsächlich sind hier sehr viele US-Amerikaner die Urlaub machen.

Ein Restaurant reiht sich ans andere und wirbt um Gäste, Läden, Boutiquen, kleine Tante Emma Läden, Tattoo Studios, Souvenirshops, Staßenmusiker (Mariachis)  und unendlich viele Apotheken in denen z.B. auch frei Anabolika verkauft werden – dem Körperkult sei Dank.  Je weiter wir laufen, desto mehr wird die Straße zur Partymeile – Night Clubs und extrem laute Musik aus allen Bars und Restaurants.

Überschwemmte Straße in Playa del Carmen

Wir sind zu müde um lange zu suchen und kehren im Mercado 174 ein. Die Speisekarte ist mexikanisch, das Essen ist annehmbar und natürlich vollkommen überteuert. Ich probiere eine leckere Sopa Azteka  – eine Art Tortillasuppe: Tortillastreifen sind wie Flädle in schmale Streifen geschnitten und werden in Brühe mit Avocadostücken, Käse und Limetten serviert – dazu gibt es einen  frischen Strawberry Daquiri.

Sopa Azteka

Irgendwann halten wir dann die laute Musik nicht mehr aus, gehen zurück zum Hotel und fallen gegen 21:30 müde ins Bett – nur um früh ganz zeitig wieder aufzuwachen.

So gibt es ein frühes Frühstück im Hotel mit schönem frischen Obst und dem wundervollen Mus aus schwarzen Bohnen – das schmeckt sehr lecker auf Toast. Das Wetter ist heute nicht so angenehm, es ist regnerisch und kühl, so dass wir tatsächlich eine Jacke brauchen. Trotzdem machen wir uns auf den Weg zum nur 10 Minuten entfernten Karibikstrand. Das Schöne ist, dass in Mexico alle Stände öffentlich sind und man zu jedem Strandabschnitt Zugang hat. Die Wellen sind stürmisch, es  sind einige Surfer im Einsatz und wir spazieren barfuß durch den weißen Sandstrand – das Feeling ist eher rauhe Nordsee als warme Karibik.

Unser Sohn traut sich ins Wasser, das tatsächlich wärmer als die umgebende Luft erscheint. Es ist wenig los am Strand und so lassen wir uns nieder und genießen die frische Luft und den weiten Blick auf die Wellen.

Trotz Wolken besticht das karibische Meer mit seiner wunderbaren Farbe

Auf dem Rückweg, in Strandnähe, entdecken wir die kleine vegane Bar Fresco Habito und lassen uns nieder zu einem leckeren Smoothie bzw. Milchkaffee mit frischer Kokosmilch – es ist lecker und auch die vielen Bowls auf der Karte sehen hervorragend aus, aber es ist noch zu früh für ein Mittagessen.

Fresca Habito

Im Supermarkt machen wir noch ein paar letzte Einkäufe, hier gibt es wirklich alles und dann finden wir eine wunderschöne lokale Cantina gleich in Hotelnähe in der wir super leckeres Essen für sehr kleines Geld bekommen, das Cocinando a la Mexicana – sehr zu empfehlen.

Auf dem Hotelgang treffen wir spontan unsere Reisepartner, eine nette Familie aus Bayern, die sich ab Morgen mit uns auf Reisen begeben werden.

Durch einen Zufall befinden sich Bekannte von uns aus Kelkheim, die wir einige Jahre nicht gesehen haben, auch gerade in Playa del Carmen und wir verabreden uns zu einem spontanen Treffen – es ist schön sich wiederzusehen und es gibt einiges zu erzählen.

Den Tag beschießen wir dann mit einem Weihnachtsessen im Aldea Corazon auf der Quinta Avenida. Ein gutes Restaurant mit Garten und Cenote (leider durch den Regen heute nicht nutzbar).

Blick auf die Cenote im Aldea Corazon
Die gut sortierte Bar im Aldea Corazon

Es gibt ein qualitativ gutes aber viel zu reichhaltiges Menu, dafür war allerdings die vorbestellte vegane Option nicht sehr phantasievoll und bestand lediglich aus Guacamole und Blumenkohl und einer Banane mit Nüssen zum Nachtisch. Wir haben die Ruhe und leise Weihnachtsmusik des Restaurants trotzdem genossen, irgendwann gegen 21 Uhr hat die Müdigkeit dann wieder zugeschlagen und wir sind ins Bett gefallen.

Noch ein kurzes Posing im Hotel mit den allgegenwärtigen Muertes Figuren

Morgen geht es dann auf zu unserer spannenden Rundreise.

Feliz Navidad!