Mit dem Bus von Bukarest nach Tulcea – sofort mittendrin in Rumänien

In 14 Stunden kann man nach Buenos Aires fliegen oder von Frankfurt ins Donaudelta reisen – Allerdings gibt es bei letzterer Version gleich ein Eintauchen in das Land gratis dazu.

Nach früher Anreise über Wien nach Bukarest treffen wir auf dem Flughafen Bukarest noch einen ehemaligen rumänischen Kollegen meines Mannes, der uns dort einfach nur mal kurz begrüßen wollte – mit einem kleinen Blumenstrauß und einem besonderen Schnaps aus seiner Heimat – eine erste Demonstration der rumänischen Gastfreundschaft. Gut, daß wir auch für ihn eine Flasche Wein as dem Rheingau mithaben. Danach geht es im von rumänienurlaub.net organisierten Taxi zum Busbahnhof.  Der wunderbare Taxifahrer entschädigt dafür, daß wir auf dieser Reise keine Zeit für die Hauptstadt haben – auf der 30-minütigen Fahrt zum Busbahnhof zeigt er uns im Vorbeifahren viele der Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt.

Ein Triumphbogen wie in Paris und oft wird Bukarest auch als das „Paris des Ostens“ bezeichnet

Dazu erzählt er uns spannende Geschichten, vor allem über die Zeit des Diktators Ceausescu.

Eines der Regierungsgebäudes Ceausescus- Von Dach dieses Hauses floh er kurz vor seiner Entmachtung und Hinrichtung

Der Diktator baute, z.B., einen der größten Präsidentenpaläste der Welt, inklusive 80m Stockwerke in den Erdboden. Hier gab es auch einen Atombunker, in dem er und sein Gefolge für den Fall der Fälle  für 5 Jahre hätten überleben können.

Die Ankunft am Busbahnhof ist eine Überrraschung. Anstelle des erwarteten großen Terminals finden wir einen kleinen Innenhof mit einem kleinen Bus in der gleisenden Mittagssonne.

Dahinter gibt es zum Glück einen einfachen aber gutdurchdachten klimatisierten Aufenthaltsraum in dem schon einige Gäste warten, sie winken uns freundlich herein.

In der Wartehalle des Busbahnhofs

Von hier fährt 6x am Tag ein Bus von Bukarest nach Tulcea, unserem ersten Ziel. In einem kleinen Supermarkt um die Ecke besorgen wir uns Brot, Salami, Schafskäse und Oliven für ein Mittagessen. Der Koffer dient als Tisch und es schmeckt uns köstlich – immerhin müssen wir noch 1.5 Stunden bis zur Abfahrt des Busses überbrücken.

Plötzlich riecht es nach Zigaretten. Der Schalterbeamte macht eine kurze Mittagspause und stellt sich mit seinem Freund in die Wartehalle und raucht, weil es draußen ja viel zu heiß ist.  In Deutschland undenkbar, hier normal.  Danach blickt er uns entschuldigend an und versucht den Geruch mit noch schlimmer riechendem Raumspray zu vertreiben.

Auch mit den typischen osteuropäischen Stehtoiletten können wir hier wieder Bekanntschaft machen, aber die kennen wir ja schon.  Dann geht es los, zunächst über die Autobahn, dann über die Landstraße in ca. 4 Stunden nach Tulcea. Die Fahrt ist ein Erlebnis. Wir fahren gefühlt hunderte Kilometer vorbei an riesigen, in voller Blüte stehenden Sonnenblumenfeldern. Wir sehen Unmengen von Kühen, Schafen und Störchen und kleine malerische Dörfer.

Vom Busbahnhof in Tulcea sind es nur 2 Minuten bis zu unserem Hote Esplanade direkt an der Uferpromenade.

Hotel Esplanade

Nach so viel sitzen, brechen wir erst einmal zu einem Spaziergang an der malerischen Uferpromenade auf, im wunderschönen Abendlicht.

Nach nur drei Minuten finden wir uns auf einem großen Rummel wieder.  Es gibt Fahrgeschäfte und diverse Essensstände. Highlights sind hier die riesigen Grillstände mit Hackfleisch, Rippchen und Würstchen, die Fischstände mit gebratenen Sardinen, Scampis und gebratenen Fischen, geröstete Maiskolben und diverse Süßigkeiten.

Auf einer Bühne gibt es Volksmusik und viele Gäste tanzen im Reigen ausgelassen mit.

Es dämmert und die versprochenen Mücken machen sich bemerkbar. Zum Glück haben wir genug Mückenspray dabei.

Wir sind schon komplett in dieses freundliche und herzliche Land eingetaucht. Auf der Hotelterasse essen wir noch eine Kleinigkeit und schauen dabei ins Delta. Ich probiere Salat Vinete – eine rumänische Spezialität aus Tomaten und gegrillter Auberginencreme – zusammen eine tolle Kombination, dazu gibt es einen rumänischen Weißwein.  Nachdem wir  aus unserer Jugendzeit nur Murfatlar und Muskateller aus Rumänien kannten (sehr süß), war dieser hier, mehr als 30 Jahre später eine sehr positive Überraschung.

Nach einem letzten Blick auf die funkelnde Uferpromenade  freuen wir und auf die morgige Reise ins Herz des Donaudeltas.

 

Rumänien entdecken-Donaudelta-Moldauklöster-Transilvanien – Die Route

Rumänien mit seinen vielseitigen Möglichkeiten steht schon länger auf der Liste unserer Reiseziele und seit 2015 liegt auch schon der Michael Müller Reiseführer unter unserem Couchtisch.  Den letzten Anstoß gab das wunderschöne Reiseangebot von For Family Reisen – Eine Woche Familienurlaub auf einem urwüchsigen Bauernhof in Transilvanien, ganz nah an Natur und Kultur. Allerdings wollten wir etwas länger bleiben und die Reise mit weiteren Highlights aus Rumänien ergänzen, ganz vorn auf unserer Wunschliste: das Donaudelta und die Moldauklöster. Das ist logistisch kein ganz einfaches Unterfangen: Rumänien ist groß und so muß man geschickt planen, um nicht zu viele Tage für Transitzeit zu verwenden.  Bei dieser Planung half uns das Internetreisebüro Rumänienurlaub.net Unser Ansprechpartner Herr Franke ging hier komplett auf unsere Wünsche ein und stellte uns mit seiner sehr guten Kenntnis des Landes eine wunderschöne Route für die erste Woche zusammen, inklusive Buchung der Pensionen und Tickets für die öffentlichen Verkehrsmittel. Sogar eine Angelerlaubnis im Donaudelta hat er uns ermöglicht.

Uns ist bewußt, daß der Urlaub, gerade in der ersten Woche, in der wir alleine unterwegs sind, etwas abenteuerlich werden wird, aber genau darauf freuen wir uns schon. Im folgenden nun unsere detaillierte Route, von der ich dann bald live berichten werden.

Tag 1-3  Anreise und Donaudelta

Am ersten Tag werden wir uns auf die lange Reise machen. Zunächst fliegen wir nach Bukarest (diese Stadt wollen wir uns auch noch anschauen, aber das muß auf einen speziellen Städtetrip warten).  Von da geht es mit dem Bus (ca 4-5 Stunden) direkt weiter bis nach Tulcea – diese Stadt ist das Tor zum Donaudelta.  Hier werden wir einmal übernachten.  Am nächsten Morgen geht es weiter mit dem Schnellboot nach Crisan – ins Herz des Donaudeltas. Das Donaudelta ist Unesco-Weltkulturerbe und bekannt als Vogelparadies. Die Deltaflüsse erlebt man so auch nicht auf einer Donaukreuzfahrt. Wir haben eine kleine Pension in Crisan und hier 2 Tage Zeit für lange Erkundungen mit dem Boot durch die Arme des Deltas. Diese werden von unserem Pensionsvater begleitet. Und hier hoffen wir, neben tollen Naturerlebnissen auch auf etwas Anglerglück. Die internationale Angelerlaubnis ist schon besorgt.

Tag 4 Transit nach Galati

Heute kommt der unvermeidliche Transittag Richtung Moldauklöster. Mit dem Schiff geht es zurück nach Tulcea. Dann mit dem Zug nach Galati (ganz dicht an der Grenze zu Moldawien), wo wir einmal übernachten.

Tag 5-7 Gura Homorului und die Moldauklöster

Ganz früh geht es an Tag 5 mit dem Zug weiter nach Gura Homorului, die perfekte Ausgangsbasis zum Entdecken der berühmten bemalten Moldauklöster. Hier haben wir 2.5 Tage Zeit, einige der Klöster zu besuchen. Auf unserer Vorauswahl stehen die Klöster Voronet, Arbore, Moldovita und Sucevita. Mal sehen, was wir schaffen. Zu einem Kloster können wir zu Fuß laufen, den Rest werden wir mit Taxi und Pendelbus erschließen. Am Abend steigen wir dann in den Nachtzug nach Vintu de Jos und von dort geht  in einer Stunde Tansfer nach Sibiu (Hermannstadt). Unsere Kinder sind schon gespannt sehr gespannt auf die Zugfahrt.

Tag 8 Sibiu (Hermannstadt)

Sibiu ist nach Schloß Bran wohl die bekannteste Stadt in Transilvanien und dieses Jahr auch Europahauptstadt, was viele, für die Stadt erfreuliche, Investitionen mit sich bringt. Wir kommen hier ganz früh an. For Family Reisen hat uns ermöglicht, unser Gepäck in einen Hotel abzustellen, so daß wir noch den ganzen Tag die Stadt erkunden können bevor es am späten Nachmittag dann zum zweiten Teil der Reise  auf einen tollen Bauernhof nach Alma Vii geht.

Tag 9-15 Back to Nature auf einem Bauernhof in Alma Vii

Die von For Family Reisen ausgesuchte Casa Alma Vii Romania Pension Sorgenfrei fokussiert sich auf das „aktive Mitmachen und Kennerlernen der ursprünglichen Bauern-und Handwerkerarbeit“ (Zitat Website For Family Reisen). Wir werden die Möglichkeit haben, einen Schäfer zu besuchen und zu sehen, wie der traditionelle Schafskäse hergestellt wird. Wir besuchen einen Imker, lernen traditionelle Musik und Tänze kennen und suchen vielleicht Trüffel im Wald. Kulturell stehen die Besichtigung der bekannten Kirchenburgen und die Geburtsstadt Dracula‘s Sighisoara auf dem Programm.  Am letzten Tag geht es dann zurück nach Sibiu und von dort nach Deutschland.

Wir freuen uns schon sehr und im Juli könnt Ihr die Live-Berichte von unserer Reise lesen. Bis dahin.

For Family Reisen, ein von uns schon mehrfach genutztes tolles Unternehmen, welches sich auf weltweite Reisen mit Kindern spezialisiert. Die Reisen sind naturverbunden und ermöglichen den engen Kontakt mit Land und Leuten ermöglichen. Das Angebot „Rumänien for family“ ist eine Baustein unserer Reise. For Family Reisen

Rumänienurlaub.net haben wir im Internet gefunden. Es handelt sich um einen Spezialisten für individuelle Reisen nach Rumänien, vor allem mit einer großen Auswahl an Ideen für das Donaudelta. Herr Franke, einer der Inhaber, kennt da Land sehr gut und kann direkt vor Ort tolle Pensionen buchen und auch die Tickets für die öffentlichen Verkehrsmittel. Er berät auch bei der Zusammenstellung von längeren Touren. Rumänienurlaub.net

Reiseführer: Diana Schanzenbach „Rumänien“, Michael Müller Verlagd 2012. Umfassendes Grundlagenwerk mit vielen Tipps zu Unternehmungen in den verschiedenen Regionen.