Deutsche Geschichte und römisches Flair – Familientreffen in Aschaffenburg

An einem wunderschönen Samstagmorgen im Herbst 2018 trifft sich unsere Familie (wir 4, meine Eltern, meine Schwester und ihre Kinder) in Aschaffenburg – das liegt genau in der Mitte zwischen unseren Wohnorten.

Ich muß zugeben, dass ich schon tausende Male auf der A3 an Aschaffenburg vorbeigefahren bin, angehalten habe ich jedoch noch nie.

Schloss Johannisberg

Wir kommen aus dem Parkhaus am Schloss direkt auf einen wunderschönen Bauernmarkt, am liebsten würden wir hier sofort einkaufen. Ein paar Meter weiter im Schatten des Stadtschlosses warten die anderen am Weinprobierstand der fränkischen Winzer. Der frische Wein schmeckt gut und wir schmieden Pläne für den Vormittag

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Letztendlich teilen wir uns in 3 Gruppen: Shoppen, Mediamarkt und Stadtführung. Ich bin bei der Stadtführung dabei. Die Geschichte der Stadt hat es in sich. Wir erfahren, daß Aschaffenburg Teil des Mainzer Kurfürstentums war und über viele Jahrhunderte ein bedeutender Verwaltungssitz und häufiger Aufenthaltsort für Erzbischöfe und Kurfürsten. Unsere Route beginnt im Schloss und dann wandern wir durch die vielen kleine Straßen der Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten.

So sehen wir z.B. die Stiftsbasilika St. Peter und Alexander und die Jesuitenkirche. Auch gibt es auffällig viele Brauereien. Wir enden bei der interessanten Sonnenuhr am Opernplatz

Stiftsbasilika Peter und Alexander

Wir treffen uns alle wieder zu einem lecken Mittagessen in der Fromagerie Geiß. Das Geschäft ist auf Käse, Antipasti und Nüsse spezialisiert. Die Nussauswahl erinnert an Läden im Mittleren Osten. Wir lassen uns an einem der wenigen Tische nieder und beginnen gleich Nüsse zu knabbern. Die Speisekarte ist mit Quiche, Flammkuchen, leckeren Salaten und Antipasti/Käseplatten sehr abwechslungsreich. Dazu gibt es guten Frankensilvaner.

Am Nachmittag besuchen wir die Korkaustellung im Schloß Johannisberg. Sie steht unter dem Motto „Rom über die Alpen tragen“ und ist die weltweit größte Sammlung von Korkmodellen. Der ehemalige Konditormeister Carl May schuf diverse lebensechte Kork-Modelle von Bauwerken des klassischen Roms. Diese dienten ursprünglich der Tischdekoration bei den Festessen im Schloss. Es findet sich, z.B.  das Colloseum und der Rundtempel in Tivoli. Man findet die Kunstwerke umso beeindruckender, wenn man bedenkt, daß der Schöpfer niemals in Italien gewesen ist. Das Schloss Johannisberg ist eines der schönsten Renaissancebauten Deutschlands. Die Schlosskirche mit Altar ist sehr sehenswert. Die staatliche Gemäldegalerie mit Werken von Cranach, Kirchner und Schad ist zur Zeit leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.

Zum Abschluss geht es durch den malerischen Schlossgarten am Mainufer entlang zum Pompejanum.

Durch den Schlossgarten zum Pompejanum

Es handelt sich hier um den detailgetreuen Nachbau einer klassischen römischen Villa in Pompeji. In Auftrag gegeben wurde der Bau von König Ludwig I. und es sollte Bürgern, die nicht nach Italien reisen können ermöglichen, die alten römische Architektur live zu erleben. Entsprechend fühlt man sich bei Betreten der Villa direkt sofort ins alte römische Reich versetzt. So ein Haus könnte ich mir auch zum Wohnen vorstellen. Von hier gibt es einen tollen Blick zurück zum Schloss.

Blick ins Atrium des Pompejanums
Blick aus dem Pompejanum zum Schloss

Aschaffenburg ist definitiv eine Reise wert und schön shoppen kann man hier auch noch. Wir kommen wieder – auch um den bekannten Park Schönbusch zu besuchen, dafür hatten wir dieses Mal nicht genug Zeit.

Fromagerie Geiß (Laden und Bistro), Sandgasse 29, Aschaffenburg. Riesige Käseauswahl, Nüsse wie im Mittleren Osten. Einige wenige Bistrotische mit frischer leckerer Bistrokarte. Reservierung empfehlenswert.