Auf den Spuren der Maya – Tag 12: Chichen Itza Nada – Was nun?

Nach einem nur sehr leidlichen Frühstück – in diesem Hotel hatten wir etwas anderes erwartet – treffen wir Leonel und sind gespannt, ob auch er uns die schlechten Nachrichten zu Chichen Itza noch einmal bestätigt.

Leonel sagt jedoch erst einmal nicht und wir fahren sehr gemütlich los und besichtigen noch ein nationales Denkmal in einem Verkehrskreisel von Merida.

Dann geht es langsam Richtung Autobahn – immer noch keine Aussage von Leonel. Wir halten es nicht mehr aus und fragen nach. Scheinbar hatte Leonel immer noch Hoffnung und will eine Anfahrt auf Chichen Itza probieren, jedoch bestätigt gerade jemand in seinem Reiseleiter-WhatsApp-Chat, das keine Chance für eine Zufahrt besteht, es ist alles blockiert.

Mittlerweile is es schon später Vormittag und wir sinnieren über eine Alternative nach. Uxmal wäre schön, liegt aber etwas in die falsche Richtung. Ek Balam nahe Valladolid läge auf dem Weg und ein kurzer Blick in den Reisefüher sagt uns, das das ganz spannend sein könnte – also auf nach Ek Balam was zu Deutsch „Der Jaguar“ heißt.

Wir fahren eine gefühlte Ewigkeit und endlich kommen wir zur richtigen Abbiegung und hier geht der Stau schon los.  Anscheinend sind nun alle, die eigentlich nach Chichen Itza wollten – und das sind viele, da das auch ein beliebert Tagesauflug von den Resorts der Riviera Maya ist – nun auf den Weg nach Ek Balam. Das einzige Problem – Ek Balam ist für so einen Ansturm garnicht ausgerichtet, die Stätte ist viel kleiner und unbekannter.

Ein paar findige locals haben die Zufahrt blockiert und verlangen Wegezoll, den irgendwie aber jeder bezahlt. Dann heißt es Anstehen an einer langen Schlange für die Tickets. Die Kassen sind komplett überfordert, sogar am Eis-Kiosk und im Souvenirshop werden jetzt Tickets verkauft.  Wir stehen fast eine Stunde an und dann ist auch noch das Kartenzahlgerät kaputt – zum Glück habe ich noch genug Bargeldreserven dabei.

Ansturm auf Ek-Balam

Wie bei einer Völkerwanderung laufen wir gen Eingang. Ek-Balam war übrigens sehr lange im Dornröschenschlaf bis Ausgrabungen erst um die Jahrtausendwende wunderschöne Skulpturen und Schnitzereien zu Tage brachten.

Falscher Mayabogen

Das Highlight ist die sehr steile Hauptpyramide „Der Thron“.

Heute allerdings sind mehr Menschen als Stufen zu sehen.

Auch wir steigen hinauf, sind aber manchmal ganz ängstlich, angerempelt zu werden und zu stürzen. Wenn man auf diesen steilen Treppen einmal zu Fall kommt, dann purzelt man bis unten durch und das ist durchaus nicht ungefährlich.

Auf halbem Weg nach oben gibt es einen monumentalen Tempeleingang in der Form eines Jaguarmauls mit großen Zähnen, wirklich sehr beieindruckend. Insgesamt hatten die Mayas eine Vorliebe für Ungeheuer – auch alle Götterdarstellungen sehen irgendwie wie Ungeheurer aus.

Von ganz oben hat man dann einen wunderschönen Blick über die ganze Anlage und den umgebenden Wald, der nicht mehr Dschungel, wie bei den Stätten in Chiapas oder Guatemala, sondern eher trockener Laubwald ist.

Auch ein Ballspielplatz ist wieder vorhanden.

Ballspielplatz

Eine beeindruckende und wieder ganz einzigartige Stätte, aber heute leider sehr überlaufen.

Wir versuchen nun etwas zum Essen zu finden aber alles hat geschlossen, es ist nach der Mittagszeit. Leonel führt uns zur Cenote Suytun.

Cenoten sind natürliche unterirdische mit Wasser gefüllte Kalksteinlöcher in denen man Baden kann – in recht kaltem Wasser. Es ist ein bisschen wie ein unterirdischer Dom oder eine Tropfsteinhöhle.

Es geht viele Treppen in die Tiefe und oft spendet eine natürliche Öffnung an der Decke Tageslicht.

Yucatan ist von Cenoten übersät, in manchen davon kann man auch tauchen. Diese hier ist zwar ganz charmant, aber wir hatten uns etwas mehr versprochen. Ausgerüstet mit Badesachen und Schwimmweste kann man die vielen Stufen hinunter steigen und für einige Minuten im Wasser planschen, mehr aber auch nicht.

Wir verbringen hier eine Weile und fahren dann weiter Richtung Akumal, immer noch auf der Suche nach etwas zu essen.

Gegen 18 Uhr werden wir dann in Coba fündig. Ein kleines Restaurant an der Straße, das sehr leckeres Essen offeriert. So halten wir dann hier unser Abschlußessen ab, denn Leonel und Rabel werden uns heute Abend noch verlassen.

Noch gut 45 Minuten geht es über Tulum bis nach Akumal zum Club Akumal Caribe den wir gegen 21 Uhr erreichen. Es ist schon dunkel aber das Rauschen des Meeres direkt vor unsere Nase wirkt magisch.

Wir verabschieden uns von unseren treuen Reisebegleitern Leonel und Rabel, die schon die nächsten Termine haben. Wir werden noch einen wunderschönen Tag hier am Karibikstrand verbringen dürfen.

Bei einem sehr guten Italiener direkt vor Ort genießen alle Pizza, Pasta bzw. Risotto und auch wieder ein Glas Wein mit Vorfreude auf den morgigen Tag im Strandparadies.

Auf den Spuren der Maya – Tag 10: Mystisches Palenque und die lange Fahrt zum Golf von Mexico

Heute heisst es früh aufstehen, so dass wir dieses wunderschöne Hotel kaum genießen können.  Im Rückblick wäre das ein perfektes Hotel für Silvester gewesen – vielleicht eine Anregung für die Reiseroutenplanung.

Wir haben es nicht weit zu einer der schönsten und einzigartigsten Mayastätten Mexicos: Palenque.

Palenque liegt komplett im Dschungel, so dass sich die Ansicht auf die Bauwerke sehr plötzlich ergibt und dadurch um so beeindruckender ist.

Palenque war eine riesige Mayasiedlung, dies ist schon an den wenigen Ruinen zu erahnen, die erst zu 15% ausgraben sind.

Palenque hat einige Highlights aufzuweisen, so z.B. die Grabstätte von Pakal dem Großen, der tatsächlich im Alter von 12 Jahren Herrscher wurde und dann knapp 70 Jahre regierte (615-683). Nach seinem Tod baute ihm sein Sohn eine massive Grabstätte mit 2 unterirdischen Stockwerken und 9 aus der Erde herausragenden Stockwerken.

Grabstätte von Pakal dem Großen

Die Zahl 9 ist für die Maya eine besondere Zahl, die auch in der Architektur immer wieder auftaucht. Für die Maya  war das „Paradies“ in der Unterwelt, wo auch die Sakophage standen, gleichzeitig schufen die Pyramiden eine Verbindung zum Himmel. Bis vor ca. 10 Jahren war es tatsächlich noch möglich, die Grabkammer zu besichtigen: das bedeutete, die ganze Pyramide nach oben zu klettern, dann alles im Inneren wieder hinunter und dann in umgekehrter Reihenfolge zurück – eine sportliche Höchstleistung.

Reliefabbildungen lassen erkennen, dass die Maya auch sehr spezielle Schönheitsideale hatten. So z.B. einen flachen deformierten Schädel, der dadurch erreicht wurde, dass Neugeborenen zwei Platten auf den Schädel geklemmt wurden, um ihn flacher zu formen.

Der flache Schädel ist auf dieser Zeichnung gut zu erkennen

Außerdem mochten die Mayas Schiele-Augen. Dies wurde durch das Ankleben einer runden Kugel auf die obere Nase bei Kleinkindern erreicht, so dass sie ständig danach schauen wollten und sich so ein Schielen ausbildete.

Ein besonderes Highlight ist der Sakophag der Roten Frau, die entweder die Mutter oder die Frau des Herrschers war. Der Name kommt von den roten Knochen des gefundenen Skeletts – rot gefärbt durch Zinnoberfarbe (die giftiges Quecksilber enthält), mit der die Mayas die Sakophage einrieben um sie so vor Grabräubern zu schützen.

Pyramide mit Grab der roten Frau
Zugang zur Grabkammer

Die ehemalige Grabkammer der Roten Frau liegt oberhalb und so können wir diese tatsächlich besichtigen.

Sakophag mit noch sichtbarer roter Farbe

Sehr beindruckend mit seinem Turm ist der Herrscherpalast an dem auch viele architektonischen Besonderheiten der Mayabauweise zu erkennen sind, z.B. der falsche Mayabogen.

Herrscherpalast
Beispiel für einen falschen Mayabogen: von beiden Seiten schräg nach oben gemauert und dann mit einem Verbindungsstein überbrückt, der das Gewicht trägt
Falscher Mayabogen

Die Mayas waren ausgezeichenete Mathematiker und Baumeister und konnten so – auch ohne schriftliche Berechnungen – beeindruckende Bauwerke schaffen. Der Turm wurde wahrscheinlich für astronomische Beobachtungen genutzt.

Wir wandern weiter zum Platz des Kreuzes und auch hier geht es schweißtreibend auf eine hohe Pyramide von der wir einen hervorragenden Blick auf den Herrscherpalast und den umliegenden Dschungel haben.

In einem weiteren Tempel befindet sich der Sonnenkalender der Maya in einem Relief, das so eingebaut it, dass es genau zu den zwei Equinoxen im September und März von der Sonne angestrahlt wird.

Der sehr komplexe Maya-Sonnenkalender mit ähnlichen Eigenschaften wie die Sternzeichen

Übrigens wussten die Maya, ohne anderen Kontinente zu kennen, dass die Erde eine Kugel ist. Warum? Sie konnten dies vom runden Schattens der Erde auf den Mond ableiten.

Faszinierend an Palenque ist die Lage mitten im Dschungel. Man kann sich hier lebhaft vorstellen, wie nach dem Verlassen der Siedlungen die Natur in nur zwei bis drei Jahren wieder die Oberhand gewonnen hat und dadurch viele Mayastätten erst so spät entdeckt wurden.

Ein männlicher Ceibabaum, erkenntlich an den Stacheln
Die Blätter dieser Pflanze sind absolut wasserdicht und dienten als Regenschirm oder zum Abdichten von Dächern
Weiterer Pyramidenkomplex
Ballspielplatz

Zum Schluß begeben wir uns auf einen kleinen Dschungelspaziergang auf dem wir immer wieder Anzeichen weiterer – noch nicht vollkommen freigelegter Gebäude von Palenque sehen.

Nach dieser spannenden Besichtigung heißt es erst einmal lange im Bus sitzen. Ungefähr drei Stunden geht es fast schnurgerade nordwärts Richtung Campeche am Golf von Mexico. Nach einiger Zeit queren wir wieder den Usumacintofluss, den wir schon als Grenzfluss zwischen Mexico und Guatemala kennengelernt haben. Hier ist er noch viel breiter.

Überfahrt über den Usumascinto Fluss

Unterwegs gibt es immer mal wieder eine Straßenkontrolle, mal sucht die Bundespolizei nach illegalen Immigranten, mal gibt es eine landwirtschaftliche Einfuhrkontrolle am der Grenze zur Halbinsel Yucatan.

Strassenkontrolle

Wir haben es etwas eilig, weil wir gerne zum Sonnenuntergang am Golf von Mexico sein wollen. Deshalb gibt es auch nur ein kurzes Mittagessen in einer Cantina, die gleichzeitig Minisupermarkt und Apotheke ist.

Cantina
Gleichzeitig Apotheke

Rabel versucht so schnell wie möglich voranzukommen, bei dem Verkehr manchmal garnicht so einfach.

Direkt am Golf von Mexico machen wir einen kurzen Fotostopp.

Am Golf von Mexico

Dort gibt es viele Pelikane zu sehen, die Sonne beginnt langsam zu sinken.

Vorbei an Trucks vollgeladen mit Zuckerrohr

Nach einer kurzen rasanten Fahrt haben wir es geschafft und sind in unserem Hotel Tucan Siho Playa, einem wunderschönen alten Fort direkt am Meer angekommen.

Blick von unserem Zimmer

Gerade noch rechtzeitig um die Sonne Stück für Stück untergehen zu sehen und dann noch ein nächtliches Bad im Meer zu nehmen.

Auf den Spuren der Maya – Tag 7: Über Guatemala‘s ungeteerte Straßen zurück nach Mexico und Yaxchilan

Leonel kündigt uns für heute einen langen Reisetag an und so brechen wir schon gegen 7:30 Uhr auf. Trotz des frühen Aufbruchs fällt ohne besondere Erklärung der erste Programmpunkt aus – ein Ausflug auf die Insel Flores im Lago de Peten Itza – wir gehen davon aus, dass es der Zeit geschuldet ist, aber wären dafür gerne noch früher aufgestanden. Wir wollen heute durch den Norden Guatemala‘s bis zum Grenzfluss Rio Usumascinta fahren, der die natürliche Grenze zur Provinz Chiapas in Mexico bildet. Dort planen wir dann noch den Besuch der Mayastätte Yaxchilan und die Weiterfahrt bis in ein Camp der Lacandonen im Dschungel. Die Lacandonen sind direkte Nachfahren der Mayas und leben noch recht ursprünglich.

Wir erkennen das Zeitproblem recht schnell: die Straße, auf der wir unterwegs sind, ist ein ungeteerter staubiger Weg auf dem selbst unser versierter guatemaltekischer Fahrer Mathias nur sehr langsam vorankommt.

Toilettenpause an einer Tankstelle

Leonel macht sich Sorgen, dass wir es mit dieser langsam zu befahrenden Strecke und den noch kommenden Grenzformalitäten nicht bis 16 Uhr nach Yaxchilan schaffen, der spätesten Einlasszeit in die Mayastätte – auch wir fühlen uns nun davon etwas gestresst.

Unterwegs sehen wir einige Dörfer und Gebirgsketten, eine gute Gelegenheit, noch einmal kurz etwas über Guatemala zu erfahren: Guatemala, mit 17 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas ist die Wiege der Mayakultur und auch heute sind noch 40% der Einwohner Guatemalas Mayas, haben jedoch kaum politische Mitspracherechte. Die politische Macht liegt bei einer kleinen Elite von Mestizen und Ladinos. Obwohl Guatemala schon seit über zweihundert Jahren ein unabhängiges Land ist, waren die Regierungen fast immer von Diktatoren bzw.  einer Militärmacht geführt. Leider ist Guatemala auch ein Drogenkorridor, vor allem für Kokain und wird von Kartellen beherrscht, die auch eng mit dem Militär verknüpft sind.

Landwirtschaftlich liegt der Fokus auf dem Anbau von Kaffee (guatemaltekischer Kaffee ist berühmt) und Mais (maize) – dem heiligen Getreide der Maya – die Maya dachten, dass die Menschen aus Mais entsprungen sind.

Wir bereisen nur den Norden Guatemalas mit dem Dschungel von Peten der sehr dünn besiedelt ist,  jedoch hat Guatemala ein sehr vielseitiges Profil. Neben dem Dschungel im Norden gibt es hohe Gebirgsketten bis zu 5000 Metern im Süden (Teil des panamerikanischen Gebirgszuges, der dann in die Anden übergeht), außerdem Karibik und Pazifikküsten. Die Mehrzahl der Einwohner wohnt im Süden um Guatemala City.

Plötzlich wird unsere Fahrt von einem Stau gestoppt. Bald erkennen wir, dass es sich um eine Art Landwirtschaftsparade handelt. Vor uns ein riesiger Konvoi von Traktoren und anderen landwirtschaftliche Fahrzeugen die prächtig geschmückt sind und auf denen ganze Familien sitzen und feiern – ein grandioser Anblick.

Matthias fährt mutig auf die Gegenspur und kann so einige Meter gut machen.

Dann aber dreht der Konvoi und wir müssen zurück in die Reihe und als Teil des Konvois unseren Weg fortsetzen. Das kostet Zeit ist aber für uns gleichzeitig ein spannendes Erlebnis und wir winken uns fröhlich mit den einheimische Familien zu.

Endlich erreichen wir den Wendepunkt und können wieder frei fahren – Matthias fährt so schnell wie möglich auf dieser unbefestigten Straße und wir fühlen uns jederzeit sicher.

Am frühen Nachmittag kommen wir am Grenzfluss an. An einem kleinen Häuschen vollziehen wir die Ausreise aus Guatemala. Der Grenzbeamte muss erst das Stempelkissen neu tränken, um unsere Pässe stempeln zu können. Dann verabschieden wir uns von Mathias und es geht mit dem Gepäck in der Hand das Ufer zum Grenzfluss hinunter direkt auf ein Boot.

In wenigen Minuten sind wir am anderen Flußufer, in der mexikanischen Provinz Chiapas und damit – noch nicht ganz legal – wieder auf mexikanischem Boden. Wir wuchten die Koffer ans Ufer und dort wartet schon wieder Rabel, unser mexikanischer Fahrer auf uns und wir verstauen das Gepäck im Bus. Am Ufer verkaufen kleine Kinder Obst und wir probieren kleine rote Miniäpfel, die eher wie eine Sternfrucht schmecken.

Nun müssen wir noch unseren Aufenthalt in Mexico legalisieren. Die Polizeistation macht jedoch gerade Siesta und lässt uns warten – die Zeit läuft.  Endlich öffnet sich der Schalter und wir bekommen unseren Einreisestempel  – die ganze Prozedur kosten uns fast ein Stunde. Nun heisst es auf ein schnelles spätes Mittagessen ins nahegelegenen Restaurant – wo eine neue Überraschung auf uns wartet  – keine Kartenzahlung möglich und der nächste Geldautomat – in Palenque – also frühestens in zwei Tagen.  Glücklicherweise bin ich im Ausland ein Freund von Bargeld und wir hatten in Bacalar etwas mehr Pesos abgehoben, so können wir alle versorgen.

Jetzt aber ganz schnell ins Boot für die 45-minütige Fahrt zur Mayastätte Yaxchilan (in Maya: Grüner Felsen), die nur über den Wasserweg erreichbar ist.

Die Bootsfahrt ist wunderschön und wir erreichen die Stätte noch rechtzeitig um eingelassen zu werden.

Nach ein paar einleitenden Worten durch Leonel können wir die Stätte, die ihre Blütezeit zwischen 250 und 900 AD hatte, etwas auf eigene Faust erkunden. Auch hier sind wir praktisch alleine.

Zunächst gibt es wieder ein Fotoshooting am allgegenwärtigen Ceiba Baum.

Ein besonderes Highlight ist der Ballspielplatz (den wir später in Palenque auch wieder sehen).

Ballspielplatz

Die Mayas hatten schon Bälle aus Kautschuk. Das Spiel war jedoch eher ein Ritual: zwei Mannschaften junger Krieger standen sich auf zwei Erhöhungen gegenüber und es ging darum den Ball in einen hoch gelegenen Steinring zu schießen, allerdings durfte der Ball nur mit Knie, Hüfte oder Schulter berührt werden. Lediglich die Mannschaftskapitäne durften einen am Boden liegenden Ball durch eine Art Einwurf wieder ins Spiel bringen. Sieger war, wer zuerst den Ball durch den Steinring brachte – jedoch, und jetzt kommt das für uns unerklärliche, wurde der Sieger dann als „Belohnung“ geköpft  -scheinbar eine Ehre zur damaligen Zeit.

Nun kommt ein besonderes Bauwerk: über viele, viele steile Stufen geht es hoch zu einem großen Palast, eine sehr beieindruckende Ansicht, von unten wie von oben.

Beim Besteigen der Stufen werden wir auch noch von Affen bedroht, die recht schwere Palmwedeln hinunterwerfen und wir hoffen, bloß keine auf den Kopf zu bekommen.

Wir genießen die Stätte, müssen uns aber auch etwas beeilen, was schade ist.

Zum Abschluß gibt es noch eine Aussicht auf den Fluß. Hier gab es wohl zu Mayazeiten auch eine Brücke auf die andere Flußseite (was wir am nächsten Tag bei den Lacandonen auf einem Bild sehen können).

Bei tiefstehender Sonne geht es ganz romantisch zurück im Boot  wieder bis zu unserem Bus.

Nun noch eine knappe Stunde Fahrt im Sonnenuntergang bis ins Campamente Lacandones, wo wir die nächsten zwei Tage nächtigen werden.

Die Lacandonen sind direkte Nachfahren der Maya und leben noch recht ursprünglich im Dschungel. Die meisten von ihnen, aber nicht alle, tragen ein traditionelles langes weißes Leinenkleid.

Wir kommen gerade noch rechtzeitig zum Abendessen – das Essen ist einfach aber qualitativ okay und es gibt nur wenig Auswahl. Dafür ist es sehr preiswert  und so schaffen wir es, die nächsten zwei Tage mit meinen Bargeldreserven zu überleben.

Das von den Lacandonen bewirtschaftete Camp ist sehr einfach und naturnah am Lacanja-Fluß gelegen, den man auch nachts rauschen hört. Die Geräuschkulisse ist allerdings eher dörflich: wir hören nachts den Hahn krähen und Schweine grunzen.

Hier kommt zum ersten Mal unser Moskitonetz zum Einsatz – obwohl sich die kleinen Krabbeltiere unerwartet wenig zeigen

Wir sind schon gespannt auf den nächsten Tag der mit einem Rafting auf dem Fluß beginnen soll.