Auf den Spuren der Maya – Tag 5: Ein letztes Highlight in Belize und dann ab in den Dschungel von Guatemala

Heute früh genießen wir einen kleinen Spaziergang bei Tageslicht durch die wunderschöne und weitläufige Anlage des Dream Valley Resorts. Überall im einem parkähnlichen Gelände stehen die kleinen Bunagelows verteilt, umsäumt von langen, gepflegten Hibiskushecken.

Bis runter zum Fluß können wir spazieren gehen.

Exakt um 7:15 Uhr müssen wir uns zum Frühstück einfinden – hier ist alles zeitlich sehr reglementiert und auch das Frühstück ist auf dem Teller klar vordefiniert. Wir werden aber satt und dann geht es auf Weiterfahrt ins etwa 40 Minuten entfernte St. Ignacio, mit seinen 50.000 Einwohners eine der größten Städte des Landes. 

Die meisten Supermärkte in Belize werden von Chinesen geführt

Unser Ziel ist das Hotel Iguana, ein berühmtes 5 Sterne Hotel im Kolonialstil in dem auch 1994 the Queen bei ihrem Besuch in Belize übernachtete.

Lobby des Iguana Hotels
Fotowand zur Erinnerung an den Queen-Besuch

Das eigentliche Highlight des Hotels ist das Leguan Conservation Project – eine Leguanfarm, in der verletzte Leguane aufgenommen werden, um sie wieder fit für die Freiheit zu machen. Hier werden auch die von den Weibchen achtlos im Sand abgelegten Eier besonders beaufsichtigt, so dass viele junge Leguane schlüpfen können, bevor sie ihren natürlichen Fressfeinden zum Opfer fallen. Wenn sie dann groß genug sind, werden sie in die Freiheit entlassen. Die Leguane brauchen besonderen Schutz weil sie leider einerseits in einigen Gegenden des Landes auf der Speisekarte stehen und andererseits als Haustiere missbraucht werden.

Wir kommen in ein Gehege in dem ein großes oranges Leguanmännchen und viele Weibchen ruhig in der Sonne chillen und versuchen, als Kaltblütler ihre Körpertemperatur aufzuwärmen.

Es ist, im Vergleich zu den dunkelgrauen Leguanen die wir schon in der Natur gesehen haben, eine gutmütige Rasse und wir können sie problemlos streicheln und auf den Arm bzw, die Schultern nehmen – sie genießen die Wärme unseres Körpers.

Das besondere Highlight kommt im nächsten Gehege, hier tummeln sich eine Unzahl kleiner grüner Babies (Babies und jugendliche Leguane sind noch grün) – Sie sind vielleicht 5-10 cm groß und wiegen nur wenige Gramm.

Wir können auch sie vorsichtig in die Hand nehmen und auf uns herumkrabbeln lassen – ein besonderes Erlebnis – und so kann man ein bisschen auch verstehen, warum manche Menschen diese Babyleguane als Haustiere möchten, sie leider aber später, wenn sie größer werden nicht mehr brauchen können und wieder loswerden wollen, was nie zum Vorteil des Leguans ist.

Noch fünf Kilometer weiter und wir kommen an die Grenze zu Guatemala. Wir verabschieden uns von unserem belizianischen Führer und gehen mit dem Gepäch zu Fuß über die Grenze. Zunächst verlangt Belize noch einmal 20 Dollar pro Nase an Ausreisesteuer und dann geht es 100 Meter weiter durch die Immigration in Guatemala wo schon unser neuer guatemaltekischer Führer wartet. 

Zunächst heisst es erst einmal wieder ca 1.5 Stunden Bus fahren. Hugo, der neue Führer erzählt etwas über sein Land. Guatemala feierte bereits im letzten Jahr sein 200 jähriges Bestehen. Das Gebiet wird hügeliger und weiter im Süden gibt es sogar Bergketten bis 5000 Meter Höhe.

In einem kleinen Dorft stoppen wir für ein wunderbares Mittagessen und probieren Te Pimientos der aus den Blättern des Pfefferbaums gewonnen wird, Chaya – den Spinat der Mayas und leckere Bohnensuppe mit Chorizo. Das lokale Bier „Gallo“  kommt hier sogar in Literflaschen.

Te Pimiento
Empanadas mit grünen Chaya-Blättern

Im Supermarkt ersteht Leonel eine leckere Papaya, die wir abends schlachten werden.

Jetzt geht es weiter Richtung Nationalpark Tikal und kurz vor Ankunft wartet noch ein weiteres Highlight auf uns: eine Ziplining Tour hoch über den Baumwipfeln des Dschungels. Ich weiß nicht welcher Teufel mich geritten hat, hier auch mitzumachen und mit hoch in die Baumwipfel zu klettern. Ich bin dann ganz dankbar, dass ich mit einem der Führer Co-Fahren kann -so kann ich das „Fahren“ durch die Baumwipfel auch genießen.

Danach geht es direkt in die Tikal Jungle Lodge am Eingang zur berühmten Tikal Mayastätte, die wir morgen besuchen wollen.

Die Unterkunft ist schön und sehr naturnah: die kleinen Bungalows haben kein Fensterglas sondern nur Moskitogitter, rundherum nur Dschungel und Strom gibt es nur wenige Stunden am Tag, so dass eine (Handy)-Taschenlampe nachts hier hilfreich ist. Gewöhnungsbedürftig ist auch das Schreien der Brüllaffen, das sich wie eine Mischung von Löwengebrüll und dem Anlassen eines Rasenmähers anhört

Papaya-Pause – die mit Abstand leckerste Papaya, die ich je gegessen habe

Das Abendessen im Hotel ist leider eine Katastrophe: sowohl die Essenqualität, als auch Möglichkeiten, etwas ohne Fleisch zu essen sind begrenzt bis nicht vorhanden und da vom Service auch leider niemand Englisch spricht, sind wir froh, Leonel zum vermitteln zu haben – aber selbst auf Spanisch klappt nicht viel. Wir wissen jedenfalls, dass wir morgen Abend hier nicht essen wollen.

Wir beschließen den Abend auf einer unserer Bungalowterassen mit einem Glas Tequila und netten Gesprächen. Es hat wieder angefangen zu regnen und wir sind schon gespannt auf den Ausflug nach Tikal morgen.