Auf den Spuren der Maya – Unsere Familienreise nach Mexico, Guatemala und Belize: Die Route und Tag 1 in Playa del Carmen

Das Fernweh ruft uns wieder und zum zweiten Mal (nach Patagonien) planen wir eine große Reise über die Weihnachtsfeiertage.  Bereits im Frühjahr haben wir uns diese spannende Reise durch die Yucatanhalbinsel ausgewählt, die uns auf die Spuren der Maya in Mexico, Guatemala und Belize führen wird – wie so oft mit unserem bewährten Reisepartner For Family Reisen.  Als wir im Mai gebucht haben, hätten wir nicht gedacht, dass wir diese Reise fast alleine durchführen werden, erst wenige Tage vor der Abreise kam noch eine zweite Familie mit in unsere Reisegruppe, so dass wir mit 8 Personen plus Reiseleiter unterwegs sein werden. Die Buchung im Mai war nicht verkehrt, denn der auch schon damals recht kostspielige Flug von Frankfurt nach Cancun hat sich inzwischen im Preis fast verdoppelt.  Natürlich gibt es auch für diese Reise einige Vorbereitungen, z.B. schaffen wir uns für den Dschungel ein Pop-Up Moskitonetz an, doch ist alles wieder entspannter normaler als in den Zeiten von „Hoch-Corona“ wo ein PCR Test immer noch bis zur letzten Minute die Spannung aufrecht erhalten hat: dürfen wir fahren oder dürfen wir nicht?

Unsere 16-tägige Route durch die Yucatanhalbinsel wird uns von Playa del Carmen über die Ausgrabungsstätten an der Karibikküste nach Belize und von dort nach Guatemala mit dem berühmten Tikal führen. Danach geht es zurück nach Mexico und wir haben die einzigartige Gelegenheit, einige Tage bei den Lancandonen im Dschungel zu verbringen (die Lancandonen sind die echten Nachfahren der Maya die noch sehr ursprünglich und unberührt im Dschungel wohnen), und wir haben Gelegenheit viele der bekannten Mayastätten wie Palenque und Chitzen Itza zu sehen. Danach geht es an der Küste des Golf von Mexico über malerische Städte wie Merida wieder zurück bis nach Akumal, wo wir noch einen Strandtag zur Erholung einlegen werden. Viel Aktion steht auch mit auf dem Programm: Ziplining, Cavetubing und Rafting.

Unsere Reiseroute

Wir sind schon unheimlich gespannt und nehmen den langen Reisetag am 23.12. mit 13 Stunden Direkt-Flug dafür gerne in Kauf. Pünktlich um 16 Uhr Ortszeit landen wir in Cancun. Die Einreiseformalitäten sind unkompliziert und schnell erledigt, alle Koffer sind da und sogar unsere 2 Pop-Up Moskitonetze für den Dschungel, die – weil zu groß für Kabinengepäck – ohne Extrakosten im Sperrgepäck mitgeflogen sind, konnten wir unversehrt wieder in Empfang nehmen.

Am Flughafen lernen wir auch gleich unseren sehr netten Reiseleiter Leonel kennen der uns bis ins Hotel nach Playa del Carmen begleitet. Leonel kann auf viele Jahrzehnte Erfahrung als Reiseleiter zurückblicken. Im ersten Leben war er Entwicklungsingenieur bei VW und hat sein hervorragendes Deutsch beim Maschinenbaustudium im München gelernt. Später studierte er Geschichte und Anthropologie. Nun führt er Reisende durch sein Land und ganz Lateinamerika. Wir fühlen  uns hier im Land der Maya bei ihm bestens aufgehoben.  Ab übermorgen wird er uns begleiten.

Wir steigen im Hotel Las Golondrinas im Stadtzentrum ab, ein schönes Hotel mit interessanter Architektur und einem Pool im Innenhof.

Obwohl wir sehr müde sind ist es hier erst 19 Uhr Ortszeit (der Zeitunterschied beträgt 6 Stunden) und wir versuchen, noch etwas wach zu bleiben und dem Jetlag entgegen zu wirken. Zur Quinta Avenida, der großen Shopping und Partymeile der Stadt sind es nur 5 Minuten – also schnell die leichten Sommersachen ausgepackt und los geht es.

Auf der Quinta Avenida ist viel los – alles weihnachtlich geschmückt im eher U.S. amerikanischen Stil – und tatsächlich sind hier sehr viele US-Amerikaner die Urlaub machen.

Ein Restaurant reiht sich ans andere und wirbt um Gäste, Läden, Boutiquen, kleine Tante Emma Läden, Tattoo Studios, Souvenirshops, Staßenmusiker (Mariachis)  und unendlich viele Apotheken in denen z.B. auch frei Anabolika verkauft werden – dem Körperkult sei Dank.  Je weiter wir laufen, desto mehr wird die Straße zur Partymeile – Night Clubs und extrem laute Musik aus allen Bars und Restaurants.

Überschwemmte Straße in Playa del Carmen

Wir sind zu müde um lange zu suchen und kehren im Mercado 174 ein. Die Speisekarte ist mexikanisch, das Essen ist annehmbar und natürlich vollkommen überteuert. Ich probiere eine leckere Sopa Azteka  – eine Art Tortillasuppe: Tortillastreifen sind wie Flädle in schmale Streifen geschnitten und werden in Brühe mit Avocadostücken, Käse und Limetten serviert – dazu gibt es einen  frischen Strawberry Daquiri.

Sopa Azteka

Irgendwann halten wir dann die laute Musik nicht mehr aus, gehen zurück zum Hotel und fallen gegen 21:30 müde ins Bett – nur um früh ganz zeitig wieder aufzuwachen.

So gibt es ein frühes Frühstück im Hotel mit schönem frischen Obst und dem wundervollen Mus aus schwarzen Bohnen – das schmeckt sehr lecker auf Toast. Das Wetter ist heute nicht so angenehm, es ist regnerisch und kühl, so dass wir tatsächlich eine Jacke brauchen. Trotzdem machen wir uns auf den Weg zum nur 10 Minuten entfernten Karibikstrand. Das Schöne ist, dass in Mexico alle Stände öffentlich sind und man zu jedem Strandabschnitt Zugang hat. Die Wellen sind stürmisch, es  sind einige Surfer im Einsatz und wir spazieren barfuß durch den weißen Sandstrand – das Feeling ist eher rauhe Nordsee als warme Karibik.

Unser Sohn traut sich ins Wasser, das tatsächlich wärmer als die umgebende Luft erscheint. Es ist wenig los am Strand und so lassen wir uns nieder und genießen die frische Luft und den weiten Blick auf die Wellen.

Trotz Wolken besticht das karibische Meer mit seiner wunderbaren Farbe

Auf dem Rückweg, in Strandnähe, entdecken wir die kleine vegane Bar Fresco Habito und lassen uns nieder zu einem leckeren Smoothie bzw. Milchkaffee mit frischer Kokosmilch – es ist lecker und auch die vielen Bowls auf der Karte sehen hervorragend aus, aber es ist noch zu früh für ein Mittagessen.

Fresca Habito

Im Supermarkt machen wir noch ein paar letzte Einkäufe, hier gibt es wirklich alles und dann finden wir eine wunderschöne lokale Cantina gleich in Hotelnähe in der wir super leckeres Essen für sehr kleines Geld bekommen, das Cocinando a la Mexicana – sehr zu empfehlen.

Auf dem Hotelgang treffen wir spontan unsere Reisepartner, eine nette Familie aus Bayern, die sich ab Morgen mit uns auf Reisen begeben werden.

Durch einen Zufall befinden sich Bekannte von uns aus Kelkheim, die wir einige Jahre nicht gesehen haben, auch gerade in Playa del Carmen und wir verabreden uns zu einem spontanen Treffen – es ist schön sich wiederzusehen und es gibt einiges zu erzählen.

Den Tag beschießen wir dann mit einem Weihnachtsessen im Aldea Corazon auf der Quinta Avenida. Ein gutes Restaurant mit Garten und Cenote (leider durch den Regen heute nicht nutzbar).

Blick auf die Cenote im Aldea Corazon
Die gut sortierte Bar im Aldea Corazon

Es gibt ein qualitativ gutes aber viel zu reichhaltiges Menu, dafür war allerdings die vorbestellte vegane Option nicht sehr phantasievoll und bestand lediglich aus Guacamole und Blumenkohl und einer Banane mit Nüssen zum Nachtisch. Wir haben die Ruhe und leise Weihnachtsmusik des Restaurants trotzdem genossen, irgendwann gegen 21 Uhr hat die Müdigkeit dann wieder zugeschlagen und wir sind ins Bett gefallen.

Noch ein kurzes Posing im Hotel mit den allgegenwärtigen Muertes Figuren

Morgen geht es dann auf zu unserer spannenden Rundreise.

Feliz Navidad!