10 Dinge, die man in Patagonien erlebt haben muß

Zum Abschluß unserer phantastischen Reise möchte ich hier noch einmal meine persönlichen Highlights teilen: 10 Dinge, die man in Patagonien erlebt haben muß. Grundsätzlich ist eine Patagonienreise unbedingt zu empfehlen. Es ist eine Traumreise – für uns war es mit Abstand unser spannendster Urlaub – und wir haben schon einiges von der Welt gesehen. Man sollte sich mindestens 3 Wochen Zeit mitbringen – mehr ist natürlich immer gut, denn auch wir haben trotz bester Routenplanung nur einen Bruchteil dessen gesehen, was Patagonien bietet. Wir haben uns dabei komplett auf den südlichsten Teil Patagoniens konzentriert.

Ich empfehle auch auf jeden Fall, für die Routen- und Unterkunftsplanung die Unterstützung eines Reiseexperten zu nutzen – so bekommt man wertvolle Tipps für die Route und erlebt keine Reinfälle bei den Unterkünften. Wir haben uns da ganz auf America Andina verlassen und sind damit bestens versorgt gewesen. Auch sollte man die weite Anreise für eine Zwischenstopp in einer der südamerikanischen Metropolen nutzen. Wir haben uns für Buenos Aires entschieden, aber auch Santiago de Chile würde sich als Ausgangspunkt anbieten.

Meine 10 persönlichen Highlights

1. Kap Hoorn

Dieser magische Felsen am Ende der Welt ist die Reise wert.  Zu erreichen auf einer Expeditionskreuzfahrt mit der Ventus Australis und dem dazugehörigen Wetterglück (Anlandung nicht immer garantiert)

2. Garibaldi Gletscher

Wir haben auf unserer Reise viele Gletscher gesehen und jeder davon ist besonders. Der Garibaldi hat uns jedoch wegen seiner majestätischen Erscheinung am meisten beeindruckt und dazu bei strahlendem Sonnenschein

3. Weihnachtsshooting in der südlichsten Stadt der Welt

Weihnachten am Ende der Welt. Es ist eiskalt, blauer Himmel, die Sonne scheint und die Buchstaben der Stadt Ushuaia im Weihnachtsdekor – wie kann man noch besser Weihnachtsgrüße nach Hause schicken – Feliz Navidad

4. Magellanpinguine auf der Insel Magdalena

Die faszinierenden Tiere zu Tausenden auf einer kleinen Insel. Man kann sich kaum sattsehen, wenn die kleinen Pinguine vor einem über den Weg watscheln. Ende Dezember ist zudem noch Brutzeit, so daß auch die grauen flauschigen Jungen beobachtet werden können.

5. Ein Aufenthalt im Patagoniacamp

Dieses besondere ökologische Resort im Torres El Paine Nationalpark ist seinen stolzen Preis wert. Gewohnt wird in mongolischen Jurten mit atemberaubenden Seeblick. Jeden Tag starten von hier spektakuläre geführte Wanderungen in den Park. Abends kann man sich dann bei tollem Essen, chilenischem Rotwein und im jurteneigenen Außenjacuzzi entspannen

6. Wanderung zum Base Torre

Eine herausfordernde Wanderung zu den berühmten 3 Torres-Spitzen. Anstrengend aber erfüllend und man bekommt ein Gefühl für die Schönheit und Rauheit der Natur. Ein Muß, wenn man im Torres El Paine Station macht

7. Wanderung zur Laguna de los Tres

Von der Hosteria El Pilar bis zum Fuße des Fitzroy – eine spektakuläre und herausfordernde Wanderung die mit einem wunderschönen Gletschersee und (hoffentlich) einem direkten Blick auf den Fitzroy belohnt wird. Beim Aufstieg kann man ins weite Tal zurückblicken und Kondore sehen. Ein Geheimtipp ist die nicht ausgeschilderte 2. Lagune – noch ca 20 Minuten weiter links von der Laguna de los Tres

8. Wanderung zur Laguna Torre

Bei dieser spektakulären Wanderung zum Cerro Torre hat man den Traumberg fast immer im Blick. Abwechslungsreich geht es über Felsen, Moränen, weite Täler und Wald bis hin zum Ufer der Gletscherlagune mit „Traumblick auf den Traumberg“.

9. Einen Calafate Sour probieren

Der typische Cocktail Patagoniens hat es in sich und schmeckt extrem lecker: Sirup aus Calafatebeeren, Piso (eine Art Traubentrester), Zucker, Eis, Zitronensaft und eventuell ein Eiweiß).  Ich habe ihn auch schon zurück in Deutschland nachgemixt und er kam auch bei meinen Gästen gut an.

10. Abendstimmung in El Chalten

Wenn es Abend wird im Aussteigerdörfchen El Chalten, dann ist man so richtig im Urlaub angekommen. Lange, helle Abende, große Ruhe im Ort, ein bezauberndes Bergpanorama und niedliche Kneipen laden zu einem zufriedenen Abend nach langer Wanderung ein. Gefühlt könnte man hier ewig bleiben

Damit schließt sich der Reisebericht über unsere Patagonienreise. Noch immer zaubert jeder Gedanke an diese Reise ein breites Lachen auf unser Gesicht.

Falls Ihr eine Reise nach Patagonien plant, zögert nicht, mich für Erfahrungswerte zu kontaktieren.

Eure Neli

Tausende Pinguine und eine lange Fahrt durch die Pampa – von Punta Arenas nach Torres El Paine

31.12.2018

Heute heißt es wieder sehr zeitig aufstehen. Wir sind sogar noch eher wach und sehen einen wunderschönen Sonnenaufgang um 5 Uhr direkt durch unser Kabinenfenster,

Um 6:50 beginnt unsere letzte Zodiactour auf die Magdalenainsel. Hier wohnt eine riesige Kolonie von Magellanpinguinen. Wir haben noch das Glück genau zur Brutzeit da zu sein – so können wir viele der possierlichen Jungen sehen.

Anfahrt Magdalena-Insel

Schon von weiterm sieht man die schwarz-weißen Körper der Pinguine. Die Insel scheint übersät davon. Bei näherem Hinsehen sind auch viele schwarz-weiße Möwen darunter. Ein ca. 1 km langer Rundweg führt über die Insel. Links und recht sehen wir Pinguine: sie watscheln herum, sitzen mit ihren Jungen in den Erdhöhlen, putzen sich, verkünden lautstark ihren Balzruf oder schwimmen wie Delfine im Meer.

Es ist faszinierend, ihnen zuzusehen. Ab und zu laufen die Pinguine auch direkt über den Weg oder ein Stück mit uns mit. Wir müssen bei unseren Kindern einige Mythen aufklären, z.B. Pinguine gibt es nicht am Nordpol und Pinguine sind sehr klein – ca. 30cm. Pinguine sind auch sehr laut und die Insel ist erfüllt von Pinguintrompeterei und dem Geschnatter der Möwen.

Pinguinjunges mit grau-braunem Flaum

Noch ganz fasziniert fahren wir zurück zur Ventus und müssen dann leider unsere Sachen packen. Wir schiffen aus und müssen noch durch den chilenischen Zoll.

Blick auf Punta Arenas

Gegen Mittag sind wir dann draußen in Punta Arenas. Eigentlich dachten wir, daß wir noch etwas Zeit für eine kurze Stadtbesichtigung haben, doch unser Transfer nach Torres El Paine zum Patagoniacamp wartet schon. Ganz erschrocken hören wir, dass die Fahrt ca 4.5 Stunden dauert.

Es geht durch die Pampa, über schnurgerade Straßen, links und rechts eingezäunte Estancias, auf denen wir immer mal wieder Schafe, Kühe oder Pferde sehen. Der weite Himmel erinnert mich ein wenig an Afrika.

Der Straßenrand wird von wunderschönen Blumeninseln mit Rittersporn in blau, lila und rosa gesäumt.  Bis Puerto Natales ist die Straße sehr gut und es gibt wenig Verkehr. Dann biegen wir Richtung Torres El Paine ab und landen auf Schotterpisten. Hier geht es langsamer voran, dafür wird die Landschaft spannender.  Es wird bergiger und es gibt mehr Wald. Nun erinnere ich mich etwas an Kanada. Vorbei an türkisblauen Gletscherseen kommen wir zum Patagoniacamp.

Das Patagoniacamp ist ein ökologisches Ressort mit 20 Jurten, die am Berghang mit Blick zum Torres-See gebaut wurden. Es ist ein wunderschöner, intimer Ort. Wir werden herzlich begrüßt. Zu viert haben wir eine sogenannte Family-Yurt – das sind 2 verbundene Jurten mit einem Bad in der Mitte. Jede Jurte hat ein durchsichtiges Dach durch welches man den Sternenhimmel sehen kann, alle mit Blick auf den See und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet.

Blick in die Family Yurt

Sternenhimmel inklusive

Außerdem hat die Jurte einen Outdoor-Jacuzzi, der auf Wunsch angestellt wird.  Nach 5 Tage haben  wir auch wieder etwas Internet aber leider nur im Restaurant und im Loungebereich – dem Puma-Room. Digital Detox ist weiterhin angesagt – sehr zum Unwillen unserer Kinder und auch für den Blog ist das nicht vorteilhaft – für die Erholung schon. In den Jurten gibt es kein WiFi. Wir überlegen noch gemeinsam mit den Guides unsere Wandertour für den kommenden Tag und dürfen dann gemeinsam mit allen Gästen und Campbetreibern ein schönes Silvesterfest mit einem ausgezeichneten Galabuffet feiern.

Restaurant Patagonia Camp
Galadinner

Ich probiere PisoSour und chilenischen Wein.

Pisco Sour – südamerikanisches Cocktail aus Tresterschnaps, Limone und Zucker

Gegen 1 Uhr geht es dann ins Bett, am nächsten Tag wollen wir schließlich wandern gehen.

Happy New Year