El Caminito – Teatro Colon – Palermo – ein letzter toller Tag in Buenos Aires

10.1.2019

Heute ist (leider) unser letzter Tag auf dieser tollen Reise. Wir sind noch einmal zurück in Buenos Aires um dort anzuknüpfen, wo wir vor knapp 3 Wochen begonnen haben.

Zunächst schlafen wir heute zum ersten Mal auf dieser Reise ein wenig länger als nur  bis 6 oder 7 Uhr morges.  Das tut gut.  Nach einem frühen Lunch starten wir mit unserer Freundin noch einmal nach Buenos Aires. Vom Örtchen General Pacheco aus ist das eine etwa einstündige Autofahrt. Wir fahren durch die Innenstadt, vorbei an den Bankenhochhäusern und der Casa Rosada.

Casa Rosada, Präsidentenpalast

Unser erster Halt ist in La Boca – dem alten Hafenviertel. Hier steht auch das Stadion der Boca Juniors, des bekannten Fußballclubs bei dem auch schon Maradona gespielt hat. In den Farben blau und gelb taucht das Stadion mitten im alten Hafenviertel vor uns auf.

La Bombonera – Ein Blick auf die steilen Ränge

Das Besondere: das Stadion grenzt direkt an umliegende Häuserblocks und Straßenzüge, das ist möglich, weil es steil in die Höhe gebaut ist, wie ein Karton und deshalb auch den Spitznamen „La Bombonera“ (Schuhbox oder Pralinenschachtel) trägt. Der Sohn unserer Gastgeberin, der großer Boca Juniors Fan ist und auch regelmäßig ins Stadion geht, berichtet mir, daß es ein besonderes Gefühl ist, wenn die Fans so steil sitzen und damit praktisch direkt über den Spielern. Er berichtet auch, daß gewalttätige Fans in Argentinien ein Problem sind und deshalb Fans z.B. nicht zu den Auswärtsspielen ihrer Clubs fahren dürfen.

Wir umrunden das Stadion und können durch eine geöffnete Tür sogar kurz einen Blick hinein erhaschen.  Rundum findet man diverse Läden mit Fanartikeln der Boca Juniors.

Rund um das Stadion

Gleich in der nächsten Straße beginnt das berühmte El Caminito Viertel, sicher vielen aus den Reiseführern als das Viertel mit den vielen kleinen bunten Häusern bekannt. Natürlich ist alles sehr touristisch aber trotzdem schlagen uns die bunte Welt und die lateinamerikanischen Rhythmen in ihren Bann. Es gibt kleine Lädchen, aus den Balkonen der Häuser grüßen überlebensgroß die argentinischen V.I.P.s, – Maradona, Evita, der Pabst, Messi…

Evita und Co. grüßen

 

Ab und zu legt ein Paar eine heiße Tangosohle auf den Gehsteig. In den Läden findet man allerlei Kitsch aber auch guter Handwerkskunst, auf der Straße locken viele offene Asados und Obststände.

Mit viel Lust schlendern wir durch die  kleinen Gassen.  Dann noch ein kurzer Blick zum Hafen und wir müssen schon aufbrechen zu unserer gebuchten Führung im Teatro Colon.

Das heutige Teatro Colon, 1908 eröffnet mit der Oper Aida,  gehört zu den bedeutendsten Opernhäusern der Welt. Viele bekannte Operngrößen haben hier schon gesungen.  Es ist sehr bekannt für seine wunderschönen Innenausstattung. Diese kann man im Rahmen von 1-stündigen Führungen erkunden.

Leider haben wir nur eine Führung in Spanisch bekommen können. Wir verstehen zwar fast nichts aber lassen die tollen Räumlichkeiten auf uns wirken. Das Theater ist wirklich sehr besonders. Ein Highlight ist der goldene Salon, der ein wenig an den Spiegelsaal von Versailles erinnert.

Der Goldene Saal im Teatro Colon

Zum Schluß dürfen wir auch in den großen Theatersaal. Er ist überwältigend mit seiner Kuppeldecke und den steil recht uns links hochragenden Rängen und Logen (fast wie in der Bombonera). Ganz oben gibt es sogar Stehplätze. Wir dürfen ein wenig im Parkett sitzen bleiben und können alles in Ruhe betrachten.

Nach der Führung geht zu einem weiteren versteckten Highlight – der Buchhandlung El Ateneo, die in einem ehemaligen Theater beherbergt ist.

Buchhandlung El Ateneo

Es wird Abend. Wir fahren weiter ins angesagte Palermoviertel. Palermo hat viele Unterviertel – wir besuchen Soho mit seinen Vintageläden und tollen Kneipen – ein wenig Berlin Kreuzberg Feeling stellt sich ein.

Die Staßen haben Namen wie Bolivia, Armenia, Costa Rica…. Auf der Bolivia Straße gibt es eine tollen T-Shirt laden, der sich definitiv lohnt. Vorbei an den verrücktesten Klamotten, Schuh-und Schmuckläden, Fahrrad- Manufakturen und sogar einem Radiosender, der live aus dem Schaufenster sendet, schlendern wir durch die Gassen.

Lohnenswerter T-Shirt Laden Bolivia
Radiostation in Palermo

Wir hören, daß das Viertel beliebt für air BnB ist, also würde sich hier auch eine gute Übernachtungsmöglickeit im Zentrum Buenos Aires finden lassen.

Wir machen einen Stop in der kultigen Musikkneipe Sheldon.  Sehr gemütliche Atmosphäre, auf der einen Seite alte Schallplatten, auf der anderen Bar-Ambiente. Die Wände bemalt mit grünen Dschungelmotiven, davor bequeme Sofaecken. Wir essen ein paar Papas Fritas für den kleinen Hunger und trinken ein Patagonia Bier. Abends gibt es hier Live-Musik.

Musikkneipe Sheldon

Nächtliches Palermo

Zum Abschluß der City-Tour fahren wir noch einmal durch das nächtliche Buenos Aires: durch das Theaterviertel San Telmo, vorbei am Café Tortoni, wir sehen den angestrahlten Obelisken auf der Avenida 9 Julio, das Tetro Colon und die Blume – Flor Generalis – zum ersten Mal weiter geschlossen.

Café Tortoni

 

Teatro Colon

Zum Abschlußessen laden wir unserer Freunde zu einem urigen Tapas-Essen am Hafen von Nordelta ein.

Hafen von Nord-Delta

Morgen geht es leider schon zurück. Für das Fazit der Reise folgt noch ein gesonderter Artikel, aber soviel sei schon gesagt: es war ein einmaliges Erlebnis in einer Vielfalt, die wir nie vergessen werden.

Weihnachtsbäume im Sommer – Tigre – Puerto de Frutos – Tag 1 in Buenos Aires

22.12.2018

Nun ist es endlich soweit, nach einem fast 14 stündigen Flug landen wir in Buenos Aires. Im Weihnachtsreiseverkehr kämpfen wir uns durch 1 Stunde Immigration und werden dann von Gabriela herzlich empfangen. Nach einigem Hin-und Her sind  unsere vielen Gepäckstücke im Auto verstaut und wir fahren langsam durch engen Verkehr und heiße 36 Grad nach General Pacheco, einem Ort in der Nähe von Buenos Aires. Wir werden mit einem wunderschön gestalteten Haus mit frischem Garten und Swimmingpool belohnt. Hier werden wir für die nächsten 3 Tage bei unseren argentinischen Freunden wohnen.

Blühende Gärten in General Parchego

Nach einer Pause geht es in kurzem Spaziergang zum Großvater. Dort sind einige männliche Familienangehörige schon dabei, den Weihnachtsbraten für den 24. 12. vorzubereiten: ein ganzes Schwein welches jetzt für viele Stunden in einem Außenofen garen wird. Am nächsten Tag wird es in Stücke geteilt und zu Weihnachten kalt mit diversen Saucen serviert. Das verspricht lecker zu werden.

Der Festtagsbraten: Ganzes Schweinchen im Ofen gegart

Es folgt ein toller argentinischer Lunch mit Fleisch und mehren Salaten, bei dem sogar unser Sohn mit Freude dabei ist.

Danach geht es nach Tigre, dem Erholungsnahgebiet der Portenos (Einwohner von Buenos Aires) schlechthin. Wir besuchen Puerto de Frutos – ein gemütliches Marktviertel mit vielen charmanten Geschäften.

Puerto de Frutos, Tigre

Es gibt allerliebste Dinge zum Basteln, Haushaltswaren, Schmuck, Möbel, Lampen, Dinge aus Zuckerrohr, Malereibedarf – hier kann man wirklich Besonderes finden.

Prächtige Mosaiken in Puertos de Frutos

Dazwischen immer wieder ein Obstgeschäft mit verlockenden Sommerfrüchten: Kirschen, Erdbeeren, Pfirsiche.

Kirschen im argentinischen Sommer

Es ist unheimlich heiß, deshalb schlendern wir nun am Tigre entlang und genießen die frische Brise und die Wellen.

Blick auf den Tigre

Zum Abschluss geht es zum TAM – dem Tigre Kunstmuseum. Ein imposantes Gebäude am Fluß, in dem vormals ein sehr exklusives Hotel beheimatet war. Dieses Fleckchen bietet tolle Fotomotive und wird deshalb oft von den Mädchen der Gegend als Fotoshooting-Location für die Quinze gewählt (die große Feier der argentinischen Mädchen zum 15. Geburstag).

TAM – Tigre Arts Museum

Auf dem Rückweg gibt es noch einen Abstecher nach Nord Delta, dies ist eines der exklusivsten Wohnviertel bei Buenos Aires. In den Villen hier wohnen diverse VIPs: Schauspieler, Sänger, Fussballstars, aber leider auch Drogenbosse.  In einem Shoppingcenter stoßen wir wieder auf den größten Gegensatz des heutigen Tages: 36 Grad und Weihnachtsdekoration.

Weihnachten im Sommer

Wir probieren ein Patagonia-Bier. Diese Marke stammt aus einer jungen Brauerei in Patagonien und soll angeblich das bestschmeckende lokale Bier in Argentinien sein. Uns hat es gemundet.

Daheim angekommen, probiere ich einen Matetee – je öfter man probiert, desto erträglicher wird er. Nach angeregten Unterhaltungen im Deutsch-Englisch-Spanisch Mix und ein leckeren Empanadas fallen wir dann müde ins Bett.

Es war ein toller erster Tag bei herzlichen Gastgebern.