Unser letzter voller Tag in Mexico ist ein reiner Traum. Am Morgen wachen wir schon durch das sanfte Rauschen des karibischen Meers auf und sehen die Sonne über dem Meer aufgehen.
Der Club Akumal Caribe ist ein kleines feines Resort direkt an der berühmten Bucht von Akumal. Es gibt Bungalows und die sogenannten Ocean-Front Zimmer, die wir gebucht haben und die sehr großzügig und sauber sind mit Blick direkt auf den Pool und seitwärts auf Strand und Meer.
Das schöne ist, dass sich um die Anlage herum diverse gute Restaurants (Mexikanisch, Italienisch), Bars, Tauchschulen und zwei Supermärkte gruppieren, so dass man sich bestens versorgen kann. Das Hauptklientel sind Amerikaner.
Wir lassen uns zunächst gemütlich im Loi Ha zu einem wunderbaren Frühstück mit Strandblick nieder. Es gibt frisches Obst, Toast, frisch gepressten Orangensaft, Kafee/Tee und ein Gericht zur Wahl aus der Karte. Ich esse Bagel mit Frischkäse und Lachs. Auch sehr gut sind der Avocadotoast und die frischgekochte Oatmeal Bowl.
Wir fühlen uns hier sofort entspannt und lassen uns direkt vor unserem kleinen Hotel am Strand nieder und verbringen hier den ganzen Tag.
Immer mal wieder unterbrochen vom Baden/Schorcheln im hellblauen Meer. Wer mag, kann hier auch Schnorchel-und Tauchausflüge zum vorgelagerten Korallenriff buchen, doch wir wollen es heute Freestyle.
Am Nachmittag geht es auf eine kleine Strandwanderung.
Was hier sehr schön ist, wie in Bacalar, dass es keine riesigen Hotelburgen gibt, sondern nur kleine niedrig gebaute Resorts.
Nach nur 20 Minuten kommen wir um die Landzunge herum in einen Bereich mit kleinen Investruinen. Das wirkt etwas gespenstisch und wir gehen wieder zurück.
Eine kleine Margarita an der Bar mit Käsenachos mit Guacamole und Bohnenmus zum Mittagessen.
Am Nachmittag Beach-Volleyball bis die Sonne untergeht.
Die Abendstimmung am Strand bezaubert.
Hier kann man es durchaus noch länger aushalten.
Zum Abschlußabendessen gehen wir noch einmal zu dem sehr schönen Italiener.
Wir beschließen den Abend gemütlich an der Sitzecke am Pool wo wir noch die restliche Tequilaflasche, die Leonel uns überlassen hat, leeren und in Erinnerungen schwelgen.
Es war eine fantastische Reise in der wir in kurzer Zeit sehr viel von dieser uns vorher unbekannten Gegend gesehen haben. Ein wunderbarer Fokus auf die Mayas, wir haben viel über diese alte Hochkultur erfahren und insgesamt 7 Ausgrabungsstätten gesehen – und keine davon möchten wir missen, da jede besonders war und ihren eigenen Charme hatte. Vor allem die kleinen versteckten, wie Bonampak, Yaxchilan und Altun-Hal, in denen wir fast alleine waren, hatten ihren besonderen Reiz.
Wir haben Einblicke in drei Länder bekommen. Der Fokus war natürlich auf Mexico, aber kleine Eindrücke nehmen wir auch mit aus Guatemala und Belize.
Wir hatten aktive Naturerlebnisse, die ein schöner Gegenpol zu den Mayaausgrabungen waren und lernen die Nachfahren der Maya, die Lacandonen kennen. Unser schönstes Highlight war das Rafting auf dem Lacanja-Fluss in Chiapas, aber auch das Ziplining hoch über den Wipfeln des Dschungels und die schönen Badestopps an den Wasserfällen, in der Lagune und in den Mangroven hatten alle ihren Reiz.
Zum Ende sahen wir noch die wunderschönen Kolonialstädte Campeche und Merida und erholten uns am traumhaften Karibikstrand.
Noch ein letzter Vormittag am Strand ist uns vergönnt, dann geht es in einer zweistündigen Fahrt zurück zum Flughafen nach Cancun.
Wer will, kann dort noch einmal sehr gut Souvenirs einkaufen und noch einmal – auch nach Check-In und Sicherheitskontrolle – dem leckeren mexikanische Essen frönen – ich habe mir noch eine letzte Sopa di Lima gegönnt.
Interessanterweise will bei Ausreise niemand mehr unsere Pässe bzw. Ausreisescheine sehen. Also steigen wir ins Flugzeug und sind am nächsten Morgen wieder in der kalten Heimat in Frankfurt.
Ich kann dieses Urlaubsziel wärmsten empfehlen und wir werden noch lange in Erinnerungen schwelgen.
Heute heisst es früh aufstehen, so dass wir dieses wunderschöne Hotel kaum genießen können. Im Rückblick wäre das ein perfektes Hotel für Silvester gewesen – vielleicht eine Anregung für die Reiseroutenplanung.
Wir haben es nicht weit zu einer der schönsten und einzigartigsten Mayastätten Mexicos: Palenque.
Palenque liegt komplett im Dschungel, so dass sich die Ansicht auf die Bauwerke sehr plötzlich ergibt und dadurch um so beeindruckender ist.
Palenque war eine riesige Mayasiedlung, dies ist schon an den wenigen Ruinen zu erahnen, die erst zu 15% ausgraben sind.
Palenque hat einige Highlights aufzuweisen, so z.B. die Grabstätte von Pakal dem Großen, der tatsächlich im Alter von 12 Jahren Herrscher wurde und dann knapp 70 Jahre regierte (615-683). Nach seinem Tod baute ihm sein Sohn eine massive Grabstätte mit 2 unterirdischen Stockwerken und 9 aus der Erde herausragenden Stockwerken.
Die Zahl 9 ist für die Maya eine besondere Zahl, die auch in der Architektur immer wieder auftaucht. Für die Maya war das „Paradies“ in der Unterwelt, wo auch die Sakophage standen, gleichzeitig schufen die Pyramiden eine Verbindung zum Himmel. Bis vor ca. 10 Jahren war es tatsächlich noch möglich, die Grabkammer zu besichtigen: das bedeutete, die ganze Pyramide nach oben zu klettern, dann alles im Inneren wieder hinunter und dann in umgekehrter Reihenfolge zurück – eine sportliche Höchstleistung.
Reliefabbildungen lassen erkennen, dass die Maya auch sehr spezielle Schönheitsideale hatten. So z.B. einen flachen deformierten Schädel, der dadurch erreicht wurde, dass Neugeborenen zwei Platten auf den Schädel geklemmt wurden, um ihn flacher zu formen.
Außerdem mochten die Mayas Schiele-Augen. Dies wurde durch das Ankleben einer runden Kugel auf die obere Nase bei Kleinkindern erreicht, so dass sie ständig danach schauen wollten und sich so ein Schielen ausbildete.
Ein besonderes Highlight ist der Sakophag der Roten Frau, die entweder die Mutter oder die Frau des Herrschers war. Der Name kommt von den roten Knochen des gefundenen Skeletts – rot gefärbt durch Zinnoberfarbe (die giftiges Quecksilber enthält), mit der die Mayas die Sakophage einrieben um sie so vor Grabräubern zu schützen.
Die ehemalige Grabkammer der Roten Frau liegt oberhalb und so können wir diese tatsächlich besichtigen.
Sehr beindruckend mit seinem Turm ist der Herrscherpalast an dem auch viele architektonischen Besonderheiten der Mayabauweise zu erkennen sind, z.B. der falsche Mayabogen.
Die Mayas waren ausgezeichenete Mathematiker und Baumeister und konnten so – auch ohne schriftliche Berechnungen – beeindruckende Bauwerke schaffen. Der Turm wurde wahrscheinlich für astronomische Beobachtungen genutzt.
Wir wandern weiter zum Platz des Kreuzes und auch hier geht es schweißtreibend auf eine hohe Pyramide von der wir einen hervorragenden Blick auf den Herrscherpalast und den umliegenden Dschungel haben.
In einem weiteren Tempel befindet sich der Sonnenkalender der Maya in einem Relief, das so eingebaut it, dass es genau zu den zwei Equinoxen im September und März von der Sonne angestrahlt wird.
Übrigens wussten die Maya, ohne anderen Kontinente zu kennen, dass die Erde eine Kugel ist. Warum? Sie konnten dies vom runden Schattens der Erde auf den Mond ableiten.
Faszinierend an Palenque ist die Lage mitten im Dschungel. Man kann sich hier lebhaft vorstellen, wie nach dem Verlassen der Siedlungen die Natur in nur zwei bis drei Jahren wieder die Oberhand gewonnen hat und dadurch viele Mayastätten erst so spät entdeckt wurden.
Zum Schluß begeben wir uns auf einen kleinen Dschungelspaziergang auf dem wir immer wieder Anzeichen weiterer – noch nicht vollkommen freigelegter Gebäude von Palenque sehen.
Nach dieser spannenden Besichtigung heißt es erst einmal lange im Bus sitzen. Ungefähr drei Stunden geht es fast schnurgerade nordwärts Richtung Campeche am Golf von Mexico. Nach einiger Zeit queren wir wieder den Usumacintofluss, den wir schon als Grenzfluss zwischen Mexico und Guatemala kennengelernt haben. Hier ist er noch viel breiter.
Unterwegs gibt es immer mal wieder eine Straßenkontrolle, mal sucht die Bundespolizei nach illegalen Immigranten, mal gibt es eine landwirtschaftliche Einfuhrkontrolle am der Grenze zur Halbinsel Yucatan.
Wir haben es etwas eilig, weil wir gerne zum Sonnenuntergang am Golf von Mexico sein wollen. Deshalb gibt es auch nur ein kurzes Mittagessen in einer Cantina, die gleichzeitig Minisupermarkt und Apotheke ist.
Rabel versucht so schnell wie möglich voranzukommen, bei dem Verkehr manchmal garnicht so einfach.
Direkt am Golf von Mexico machen wir einen kurzen Fotostopp.
Dort gibt es viele Pelikane zu sehen, die Sonne beginnt langsam zu sinken.
Nach einer kurzen rasanten Fahrt haben wir es geschafft und sind in unserem Hotel Tucan Siho Playa, einem wunderschönen alten Fort direkt am Meer angekommen.
Gerade noch rechtzeitig um die Sonne Stück für Stück untergehen zu sehen und dann noch ein nächtliches Bad im Meer zu nehmen.
Heute steht ein Fahrtag auf dem Programm. Wir müssen die lange Strecke von Masindi bis nach Fort Portal am Fuße des Rwenzori-Gebirges bewältigen.
Dafür brauchen wir mehr als 5 Stunden. Es geht über eigentlich gut ausgebaute breite Straßen, die jedoch zum Zweck der Geschwindigkeitskontrolle immer wieder von zahlreichen Schwellen unterbrochen werden, so daß die gesamte Fahrt dauerhaft holprig ist. Die Ugander nennen diese Schwellen „sleeping police“. Heute sitzt Silke mit bei uns im Auto und sie und Nathan versorgen uns wieder mit vielen Informationen.
Wir beobachten die typischen Straßendörfer: die kleinen Häuser sind alle ganz dicht an der Straße gebaut. Viele haben kleine Tische davor, auf denen verkauft wird, was das eigene Feld hergibt, z.B. Tomaten, Kochbananen (Matoke), Mangos. Oder Mais und Getreide wird auf großen Tüchern vor dem Haus getrocknet.
Die traditionellen Häuser haben generell kaum Fenster, was der Temperaturregelung dient. Es gibt lediglich nach vorne geöffnete größere Haustüren. Oft gibt es bei geschlossenen Haustüren nur kleine, in die Ziegel eingelassene Lüftungslöcher für Frischluft.
Auch alle anderen Geschäfte finden sich auf der Straße: Haushaltswaren, Möbel, Mobilfunk, Bankfilialen und eben viele Lebensmittel.
Nach anderthalb Jahren coronabedinger Tourismuspause ist auch auch immer noch selten, daß „Wazungu“ (genereller Begriff für weiße Bewohner Europas, Nordamerikas und Australiens, in der Einzahl „Mzungu“) durch die Dörfer fahren. So stehen immer wieder Gruppen kleiner Kinder am Straßenrand, die uns fröhlich zuwinken und Wazungu rufen. Wir kommen aus dem Zurückwinken gar nicht mehr heraus.
An einer Tankstelle machen wir eine kurze Toilettenpause. Wir wollen im Tankstellenshop unsere Snackvorräte auffrischen, die Auswahl ist sehr begrenzt und der Preis wird dann nach Gutdünken gemacht, verständlicherweise bezahlen Wazungu mehr als Einheimische – trotzdem ist preislich alles immer noch im Rahmen.
Es geht über durch Stadt Hoima, in der es ein Zementwerk gibt, immer weiter in den Westen.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt halten wir am Straßenrand und unsere Fahrer kaufen eine neue Bananensorte, diesmal ist es eine wunderbare kleine Babybanane die erfrischend nach Zitrusaromen schmeckt.
Insgesamt gibt es 15 Bananensorten in Uganda, von der Plantane (Kochbanane) über verschiedene Größen und Farben an süßen Bananen. In dieser Gegend werden auch Mangos angebaut, von denen Nathan einige am Straßenrand erwirbt.
Die Obstfreude wir ergänzt durch eine weitere Ananaspause.
Hier treffen wir auch auf die allgegenwärtigen Kinder und Jugendlichen mit denen wir unsere Ananas teilen.
Wir dürfen auch Fotos machen, die die Kinder dann sehr gerne auf dem Display bewundern. Silke erzählt, daß es hier eher üblich ist, auf Fotos ernst zu schauen.
Plötzlich sehen wir am Straßenrand eine Schimpansenfamilie, das ist außerhalb der Nationalparks eine absolute Seltenheit und wir zücken unsere Handys und wollten kurz anhalten, um die Tiere zu beobachten. Die Freude währt nur kurz – der die Tiere begleitende Ranger fordert uns aggressiv zum Weiterfahren auf, wir hätten kein Recht, „seine Tiere“ zu fotografieren und anzuschauen. Nach einem hitzigen Wortgefecht zwischen Nathan und dem Ranger wollen wir Ärger vermeiden und entschließen uns zur Weiterfahrt. Ein Foto ist mir trotzdem gelungen.
Nun ändert sich die Landschaft. In der Ferne tauchen die ersten Ausläufer des Rwenzori-Gebirges auf. Das im Ausland recht unbekannte Gebirge wurde von europäischen Forschern erst spät gegen Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt und auch erst nach genauem Hinsehen und Suchen. Der Grund: die schneebedeckten Berge liegen fast immer im Nebel, so daß man nur die weniger spektakulären Vorberge sehen kann, auch wir bekamen nur diese zu Gesicht. Es ist gut zu wissen, daß im Rwenzorigebirge auch der drittgrößte Berg Afrikas liegt, der Mount Margherita mit 5.109 Metern Höhe. Silke erzählt uns, daß das Rwenzorigebirge ein Geheimtipp für Bergwanderer ist, auch sie selbst hat schon wunderschöne Wandertouren durch diese Berge geführt. Mit Sicherheit ist es weniger überlaufen als am Kilimandscharo und durchaus noch mal eine extra Reise wert.
Die Berge sind übrigens sehr sagenumwoben. Angeblich vermutete Aristoteles hier die Quelle des Nils und auch Ptolomäus beschrieb die sogannten „Mondberge“ aus denen das Wasser des Nils entspringen würde. Indirekt stimmt das sogar, da das immer wolkenverhangene Rwenzorigebirge (übersetzt „Regenmacher-Gebirge“) mit seinen Gletschern die Umgebung und auch den Victoriasee mit Wasser speist und am Victoriasee in Jinja entspringt ja bekanntlich der Nil.
An den Berghängen, vor dem Wald sehen wir nun riesige Teeplantagen, die sich wunderschön in die Landschaft einfügen.
Schwarzer Tee ist einer der Exportschlager Ugandas und wir können einige Leute mit ihren großen Körben bei der Teeernte beobachten. Wir steigen kurz aus und genießen den Blick.
Endlich sind wir dann in Fort Portal angekommen. Es geht zum Mittagessen ins beste Restaurant der Stadt „The Garden Restaurant“. Hier können wir uns an einem Buffett mit typisch ugandischen Speisen bedienen.
Ich stelle mir einen Teller zusammen und bin eigentlich ganz angetan, obwohl es sich fast ausschließlich um Beilagen handelt:
Wir haben zunächst auf 8 Uhr den dunklen Hirsebrei „Millet“, dann weiter im Uhrzeigersinn Matoke, ein Brei aus Kochbananen, weißer Poscho aus Mais, gekochter Kürbis und gekochte Maniokwurzel – die mir persönlich am besten schmeckt. Dazu gibt es leckere Erdnußsoße, Bohnenmus und natürlich das obligatorische Hühnchen, hier immer mit Knochen serviert. Eine gute Möglichkeit, die landes-typische Küche zu probieren.
Nach dem Essen checken wir in unser wunderschönes Hotel mit dem treffenden Namen „Mountain of the Moons“ ein. Das Hotel im Kolonialstil ist sehr luxuriös, in einen großen Garten eingebettet und laut Reiseführer das beste Haus der Stadt.
Wir machen uns noch einmal zu Fuß auf den Weg nach Fort Portal. Eigentlich ist unser Ziel der Königspalast, jedoch ist der Weg in die Stadt wirklich kein Vergnügen. Es geht durch staubige Straßen mit viel Verkehr. Die Hackordnung ist hier LKW, Auto, Moped. Und dann Radfahrer und Fußgänger und da es keine Fußwege gibt, wird das manchmal ganz schön eng. Dazu die brennende Sonne, Staub, die Maske – Vergnügen ist etwas anderes. Nach drei Kilometern sind wir in einer Art Stadtzentrum angekommen, d.h. hier gibt es Läden. Interessant eine Moschee am Wegesrand.
Wir gehen in einige kleine Supermärkte, aber erst in einem etwas größeren finden wir die Snacks, die wir suchen.
Zum Palast hoch auf den Berg wäre es jetzt noch mal so weit. Das sparen wir uns und machen uns auf den Weg zurück. Immer wieder sind wir als Wazungu neugierigen Blicken ausgesetzt, fühlen uns aber nie bedrängt oder unsicher und unsere Grüße werden immer freundlich erwidert.
Zurück im Hotel genießen wir einen akzeptablen Weißwein bzw. ein Nile-Special im Garten und entspannen bei Sonnenuntergang.
Morgen steht ein langer und spannender Trekkingtag auf dem Programm.
Wir haben Oia (sprich Ia), an der Nordspitze der Insel für unseren einwöchigen Santorini-Aufenthalt als Home-Base ausgewählt und würden es immer wieder tun. Natürlich ist Oia ein Hotspot und kann in der Hochsaison von Touristen sehr überlaufen sein. Wenn man allerdings vor Ort wohnt, gibt es genügend Rückzugsmöglichkeiten, man hat mehr Zeit, Oia im Detail zu erkunden – in der Regel ist man sonst nur für 2-3 Stunden hier – und von hier aus sind per Bus auch wichtige andere Orte der Insel erreichbar. Wir haben von unseren 7 Tagen auf der Insel insgesamt 3 Tage in Oia verbracht und neben schönen Stunden im Hotelpool auch das Dorf erkundet. Ich möchte Euch hier die wichtigsten Empfehlungen und Entdeckungen mitgeben. Ich bin mir sicher, wir haben noch nicht alles gesehen.
1. Der alte Fischerhafen von Ammoudi
Auf die Frage nach dem schönsten Ort der Insel, wird von den Einheimischen Ammoudi mit Abstand am meisten genannt. Wir hatten die Gelegenheit, diesen wunderschönen Ort sogar zweimal zu besuchen.
Ammoudi liegt in einer kleinen verwunschenen Bucht unterhalb von Oia mit direktem Blick auf den Insel-Abbruch Thirania. Es gibt zwei Wege, um zu Fuß hinunterzugelangen: entweder über die öffentliche Straße, Ammoudi ist ausgeschildert (ca. 40 min), oder über mehr als 200 in den Fels gehauene Stufen mit Beginn am Ende der Kratergasse beim venezianischen Kastell (ca. 20 min) , und so geht es auch wieder hinauf, allerdings mit etwas mehr Anstrengung, es sei denn man nimmt einen Esel oder ein Fahrzeug (Wichtig: sehr begrenzte Parkmöglichkeiten in Ammoudi).
An unserem ersten Tag haben wir uns in Unkenntnis für die Straßenvariante nach unten entschieden – so konnten wir jedoch noch ein besseres Gefühl für die Inselspitze bekommen, auf der rechten Seite auf die Ägäis schauen und beobachten, wie sie dann an der Inselspitze direkt in die Caldera übergeht.
Ammoudi ist eine wirklich sehr kleine Bucht mit 4 oder 5 Restaurants und wenigen kleinen Häuschen; davor eine kleine Marina auf der Fischerboote, aber auch Ausflugsboote und Katamarane im kristallklaren Wasser schaukeln.
Auch Kreuzfahrttouristen, wenn die Schiffe wieder fahren, gehen hier per Tenderboot regelmäßig an Land, deshalb kann Ammoudi während der Kreuzfahrtsaison überlaufen sein – wir hatten dieses Thema zum Glück nicht.
Wenn man an den Restaurants vorbei bis zum Ende der Bucht Richtung Caldera läuft, über etwas loses Lavagestein, kommt man zu einer kleinen Badebucht. Dort kann man im kristallklaren Wasser baden und von einem kleinen Felsen mutig ins Meer springen. Auch die weißen Häuser von Oia und der Verlauf der Insel bis nach Imerovigli und Fira sind von dieser Stelle wieder gut zu sehen.
Der schönste Zeitvertreib in Ammoudi ist es jedoch, sich in einem der Restaurants niederzulassen, auf die Wellen des klaren Wassers zu schauen, die Boote schaukeln zu sehen und die Stunden bei leckeren Mezze (griechische Vorspeisen) und einem schönen Glas Wein verrinnen zu lassen.
Wir fanden es so schön, daß wir an unserem letzten Urlaubstag noch einmal den danach unweigerlich folgenden anstrengenden Rückweg in Kauf nahmen, um ein letztes Lunch in Ammoudi einzunehmen. Empfehlen können wir das Restaurant Sunset Ammoudi (nach links vom Treppenweg aus), in dem wir sehr, sehr leckere Mezze (Kalamata-Oliven, Schafskäse, Tsatsiki, Brot und die Loukomades genannten unendlich köstlichen frittierten Auberginenbällchen) verkostet haben.
Für den steilen Rückweg in der prallen Sonne ist eine Kopfbedeckung unbedingt zu empfehlen.
2. In einem der Caldera-Hotels übernachten
Spektakulär und einmalig sind die direkt in die steile Felsenwand der Caldera gebauten Luxus-Hotels. Meistens in weiß oder beigefarben sind sie oft den höhlenartigen ehemaligen Fischerhäuschen nachempfunden. Die hellen Häuser in den Felsen haben auch klare klimatische Vorteile. Nicht umsonst zählen diese Hotels zu den teuersten Griechenlands, aber sie sind ihr Geld wert.
Viele der Zimmer und Suiten haben einen eigenen kleinen Pool oder Whirlpool auf der Terasse. Wenn es möglich ist, solltet Ihr zumindest 1-2 Nächte in einem solchen Hotel einplanen: vor allem wegen der spektakulären Sicht auf die Caldera. Unsere klare Empfehlung ist das mystique
Wichtig: Gut zu Fuß sollte man hier sein, da es viele Male am Tag sehr steil über mehrere Etagen auf und ab geht. In den Hotels finden sich auch immer wieder perfekte Hintergründe für ein Fotoshooting.
3. Fotoshootings: sich immer wieder vor den schönsten Hintergrundmotiven fotografieren
Santorini und vor allem Oia gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Instagram-Hotspots der Welt. Die Dichte sich fotografierender und inszenierender Influencer ist hier besonders hoch. In unserem Hotel hatten wir eine Influencerin, die von ihrem Partner wahrhaftig Tag und Nacht in allen möglichen Posen fotografiert wurde. Einmal haben wir sie früh bei Sonnenaufgang sogar auf unserer wunderschönen privaten Terrasse mit der besonderen weißen Felsenwand erwischt.
Auch wir konnten uns dieses Themas nicht ganz erwehren und haben immer mal wieder das eine oder andere Foto geschossen. Schöne Erinnerungen.
4. Den Sonnenuntergang in Oia erleben
Jeder Santorini-Tourist möchte den Sonnenuntergang in Oia erleben und dementsprechend voll sind Oias Straßen kurz vor Sonnenuntergang und die Inselspitze und die Kratergasse während des Sonnenuntergangs.
Sicherlich ist der Sonnenuntergang von überall auf der Insel wunderschön, aber in Oia hat er doch einen besonderen Reiz – ein weiterer Grund, hier sein Homebase zu haben.
Wichtig zu wissen: den Sonnenuntergang sieht man NICHT direkt von den Caldera-Hotels aus, jedoch die schönen Farben am Himmel schon.
Der Sonnenuntergang selbst findet auf der anderen, der Ägäisseite statt.
Wir empfehlen 3 besondere Orte für den Sonnenuntergang:
1. Der Hotspot am Ende der Kratergasse
Direkt bei den Ruinen des alten venezianischen Kastells St. Nicholas mit schönem Blick über die weißen Häuser an der Inselspitze und auf die 2 berühmten Windmühlen.
Hier ist es immer sehr voll aber man bekommt einen guten Blick und tolle Fotos. Wer es etwas länger bis zur Dunkelheit aushält, kann von den Ruinen des Kastells, die dann etwas leerer werden, einen wunderschönen Blick auf den erleuchteten Fischerhafen von Ammoudi erhaschen.
Der Fischerhafen ist auch für Dinner bei Sonntenuntergang beliebt, aber das haben wir selbst nicht ausprobiert.
2. Von Oias Ägäis-Seite aus
Einfach 3 Parallelgassen westlich der Kratergasse tun sich wunderschöne Blicke auf die Ägäis und damit auch auf den allabendlichen Sonnenuntergang auf.
Hier gibt es mehrere schöne Restaurants mit Dachterrassen von denen aus man einen uneingeschränkten Blick auf das Naturspektakel hat. Allen voran, das OiaGefsis.
3. Für Lauf-Freudige: Die kleine Kapelle Richtung Katerwanderweg nach Fira
Wenn man ca. 20 Minuten bergauf auf dem Kraterwanderweg Richtung Fira läuft, kommt man zu einer kleinen Kapelle.
Von hier aus hat man einen wunderschönen Rundumblick auf die gesamte Inselspitze und somit die Gelegenheit, diese, ins untergehende Sonnenlicht getaucht, zu bewundern.
Wir waren selbst nicht bei Sonnenuntergang hier oben, haben den Spot aber bei unserer Kraterwanderung entdeckt und fanden, daß man von hier gut sehen kann. Wichtig für den Rückweg im dunkeln wäre dann sicherlich eine gute Taschenlampe, da es anfangs über Geröll geht.
5. Die blauen Kuppeln bewundern und fotografieren
Es gibt insgesamt über 500 der blauen Dome oder Kuppeln für die Santorini berühmt ist, die bekanntesten und spektakulärsten befinden sich in Oia.
Allen voran das von Postkarten und Puzzlespielen bekannte Motiv mit Doppeldom und Felsen/Caldera im Hintergrund.
Auch von der Rückseite her bietet dieses Sujet ein Postkartenmotiv.
Hier kann man sich einfach nicht satt fotografieren.
6. Die leckere griechische Küche in einem der vielen guten Restaurants probieren
Oia hat unendlich viele Restaurants. Gut aber sehr touristisch sind die Restaurants an der Kratergasse. Oft noch besser in der Küche und nicht ganz so teuer, die Restaurants in den kleinen verschlungenen Parallelgassen und auf der Ägäisseite. Auch die Hotels haben mitunter sehr gute, für alle offene Restaurants. Wir haben 3 Restaurants ausprobiert, die wir uneingeschränkt empfehlen können.
Ein wunderschönes Restaurant mit Dachterrasse auf der Ägäisseite.
Hier kann man einen perfekten Sonnenuntergang beobachten.
Am besten den Ecktisch reservieren. Die Küche ist gehobene griechische Küche die uns sehr gut geschmeckt hat. Wir hatten Thunfischtartar mit Mango, den wohl besten Tsatsiki der Insel, eine außerordentliche Moussaka (Auberginenauflauf) und hausgemachte Nudeln mit Gemüse.
Die offenen Inselrotweine sind hier auch sehr gut.
Im mystique befindet sich das Sternerestaurant Lure das sowohl mit spektakulärer Location als auch sehr besonderem Essen aus frischen hochwertigen Zutaten und freundlichem Service aufwarten kann.
Wir sitzen auf einem hohen Felsenvorsprung mit maximal 5-6 Tischen.
Unsere Empfehlung: das Degustationsmenu mit Weinbegleitung für das man sich gut und gerne 2-3 Stunden Zeit lassen kann.
Im Laufe der Zeit kann man dabei beobachten, wie der silberne Mond über Imerovigli aufsteigt.
Vor allem, wenn man danach nur einige „wenige“ Stufen bis ins Zimmer hinab steigen muß.
7. Griechisches Fastfood und Mezze aus dem Supermarkt probieren
Zum finanziellen Ausgleich gab es an den anderen Abenden Mezze aus dem Supermarkt (sehr lecker) oder griechisches Fastfood.
Hier können wir den Kepab-Laden direkt hinter dem Supermarkt beim Busbahnhof empfehlen. Hier haben wir uns sehr leckeren Take-away Hähnchen-Kebap im Fladenbrot geholt. Den dazugehörigen gekühlten Weißwein Nykteri gibt es im Busbahnhof-Supermarkt.
Nachmittags empfehlen wir noch einen Frozen Jogurth oder eine frische Waffel mit allen Toppings, die man möchte im Solo Gelato
Hier gibt es auch sehr leckeren Schokoaufstrich ohne Palmöl zum mitnehmen.
8. Durch die Kratergasse bis zur Inselspitze schlendern
Die Haupt-Flaniermeile von Oia ist die marmorne Kratergasse (Vorsicht: immer mal wieder eine kleine Stufe mit Stolpergefahr), auf der einen Seite gesäumt von Luxushotels mit Blick auf die Caldera, Restaurants auf der anderen, dazu alle Läden die das Herz begehrt: Luxusboutiquen, Galerien, Supermärkte, Souvenirshops.
Hier kommt man auch zu den berühmten blauen Kuppeln, dem Musikinstrumentemuseum, den vielen Kirchen und wenn man bis zum Ende geht, gelangt man an die Inselspitze mit ihren schönen weißen Häusern (oft auch Hotels), den Windmühlen, der Kulisse des berühmten amerikanischen Santorini-Films „Sommerlovers“ und dem alten venezianischen Fort.
Von hier startet dann auch der Zick-Zack Weg hinunter nach Ammoudi. Es lohnt sich schon, die Gasse einige Male entlangzuschlendern. Sie ist recht voll, etwas leerer vielleicht zur frühen Nachmittagszeit.
Besonders schön ist der Weg von der Inselspitze zurück in den Ort am Abend wenn man rechts den Blick auf die Caldera mit dem steilen Hang voller weißer Hotels sieht, die immer wieder vom wunderschönen Blau der privaten Suitenpools durchbrochen werden.
Auf der andern Seite der Caldera erheben sich dann die Lichter von Imerovigli und Fira, alles gespielgelt im Wasser der Caldera und oft vom silbernen Mondlicht erhellt.
9. Souvenir Shopping
Auf Santorini lassen sich sehr vielseitige Mitbringsel finden. Es ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei. Unsere Empfehlungen:
-Kreative T-Shirts, vor allem Variationen aus der berühmten Inselbrauerei „Donkey“
-Für Bibliophile: Ein Besuch des Kultbuchladens „Atlantis“ in dem es neue und antiquarische Griechenlandliteratur in mehreren Sprachen, darunter auch in Deutsch, gibt. Auch ohne Bücherkauf lohnt ein Besuch des Ladens (in der Kratergasse ziemlich nahe dem Kastell).
– Wunderschöne Keramik: es gibt sehr schöne Muster und vor allem die kleine Schälchen sind sehr besonders.
– Wein oder Bier: hier empfehlen wir die Weißweine Assyrtiko oder Nykteri (auch in den Weingütern zu erwerben) und das Craftbier Yellow Donkey (etwas leichter) oder Red Donkey. Dieses gibt es außerhalb von Restaurants nur im Supermarkt am Busbahnhof zu kaufen.
– Mezze: Oliven, vor allem die leckeren dunkellilafarbenen Kalamata-Oliven, Olivenpaste, Nüsse in allen Variationen, Honig, Olivenöl
– Loukoumi: diese sehr leckere Süßigkeit aus Fruchtgelee mit Puderzucker umhüllt gibt es in vielen Sorten. Uns hat Kaktusfeige am besten geschmeckt.
10. Ein Cocktail bei Mondaufgang über der Caldera, idealerweise im Pool
Die Gelegenheiten, in Oia einen Cocktail mit Aussicht zu trinken sind groß. Wir haben regelmäßig die tolle Aussicht unserer eigenen Hotelterasse genutzt, da wir hier die Gelegenheit hatten, dabei im Pool zu sitzen.
Am letzten Abend hatten wir wunderschöne Stunden in der Circe Bar (direkt neben dem Lure Restaurant).
Fast alleine haben wir den Abend mit Calderablick und Mondaufgang über Imerovigli verbracht.
Der Barkeeper mixt jedes Cocktail nach Wunsch aber immer mit eigener Note. Aus der Karte besonders zu empfehlen „The Last Cocktail“ (Sekt, Birne, Gin, Rosmarin).
Wir hoffen, Euch für den nächsten Urlaub inspiriert zu haben.
Da die Tage hier auf Santorini immer wärmer werden, wollen wir heute den geplanten Santorini-Wanderklassiker durchführen: Immer entlang am Kraterrand der Caldera von Fira nach Oia. Obwohl man zu solch einem Unterfangen früh aufbrechen soll, lassen wir uns zunächst von einem wunderschönen Frühstück im Hotel verführen – denn gestern hatten wir dafür schon keine Zeit, Frühstück gibt es hier nämlich erst ab 8 Uhr. Begleitet von einem traumhaften Ausblick auf die Caldera lassen wir uns Açaí Bowl, frische Früchte und Avocado-Toast mit pochierten Eiern schmecken.
So gestärkt steigen wir hoch zur Straße, um den 9:50 Bus nach Fira zu erhaschen. Wir ernten einige mitleidige Blicke, als wir von unserem Plan berichten. „Today is a very hot day, you better go to the beach“ ist der allgemeine Ratschlag.
Was wir nicht wissen: die Straße ist eine Einbahnstraße und der Bus kommt hierher von der Endstation in Oia, dem Busbahnhof, nicht mehr zurück sondern fährt eine andere Runde. Wir müssen dazu also auf der anderen Straßenseite einsteigen, erst bis zum Busbahnhof nach Oia fahren und dann sitzen bleiben nach Fira. Zum Glück fährt der nächste Bus schon eine halbe Stunde später. Bus fahren ist hier sehr günstig, wir bezahlen zu zweit knapp 3 Euro für die halbstündige Fahrt. Im Bus gibt es eine extra Fahrkartenverkäuferin.
Angekommen in Fira, der Hauptstadt Santorinis, orientieren wir uns zunächst an der Seilbahn, dort soll auch der Küstenweg entlang des Kraters beginnen. Auf dem Weg dahin (ca. 7 Minuten von Busbahnhof zur Seilbahn) tauchen wir ein in die Haupt-Touristengasse von Fira, die, wie in Oia, auch viele schöne Läden mit Kunsthandwerk, Delikatessen, Schmuck und Boutiquen hat.
Von der Seilbahnstation mit grandiosem Ausblick auf den alten Hafen von Fira und zurück auf die Stadt geht es an schönen weißen Häusern, blauen Kuppeln und vielen Hotels und leckeren Restaurants und Bars vorbei.
Es ist schon unheimlich heiß, aber hier wirft immer mal wieder eines der Gebäude etwas Schatten auf den Weg.
Fira geht nahtlos in das Dörfchen Firostefani und dann in Imerovigli, das höchstgelege Dorf am Kraterrand, über.
Die ersten 2-3 Kilometer sind geschafft und voller Optimismus trauen wir uns den Abstecher zum Skaros-Felsen zu. Der Imerovigli vorgelagerte Skaros Rock, zu erkennen an seinem rechteckigen Plateau, war ehemals bebaut mit der ersten venezianischen Burg der Insel (insgesamt gab es 5, heute alles Ruinen), wurde aber nach einem Erdbeben verlassen.
Dieser Abstecher hat es in sich. Zunächst geht es hunderte Meter durch Hanghotelwege hindurch nach unten bis zu einer kleinen Kapelle.
Dann wieder über Gerölltreppen bergauf bis auf den Felsen, der durch kleine Wege und Stufen besteigbar ist. Immer wieder sehen wir Reste der alten Befestigungen.
Nach einer Pause und dem Genießen der weiten Aussicht über das Meer, machen wir uns auf den Rückweg. In der prallen Sonne hat es der Aufstieg hoch nach Imerovigli über viele ungleiche Marmorstufen wirklich in sich. Oben angekommen rasten wir in einer kleinen Bar, genießen einen erfrischenden Eistee und cremen mit Sonnencreme nach.
Nun geht es weiter auf der Hauptetappe, zuerst noch mit wenig Steigung weiter durch das Dörfchen Imerovigli und entlang an den etwas außerhalb befindlichen Luxushotels – der eine oder andere Name kommt uns von unserer Recherche bekannt vor, aber wir sind nach wie vor 100% zufrieden mit unserer Auswahl des mystique. Nun gibt es auch wirklich für den Rest der Wanderung keinen Schatten mehr. Wir sind froh über unsere Sonnenhüte und die vielen Wasserflaschen, ohne die wäre es kaum erträglich.
Nach den letzten Häuser können wir wunderschön vom Kraterrand auf beide Seiten schauen, nach links in die Caldera, nach recht über den flachen Teil der Insel mit ihren Weinbergen, kleinen Straßen und Dörfern hinaus in die blaue Ägäis.
Nun geht es auch über etwas Geröll stramm bergauf. Auf dem ersten Berggipfel steht eine Kapelle bei der auch ein Händler frisches Obst und Wasser verkauft.
Es geht noch ein Stück weiter bergauf und dann rechts tief ins Tal hinunter. Hier ist der Weg etwas rutschig und wenig gesichert, jedoch breit genug um ordentlich laufen zu können. Unten stehen ein paar vereinzelte Häuser. Es gibt wieder einen kleinen Stand mit Wasser und Getränken. Wir gehen ein kleines Stück an der Straße entlang und nun geht es wieder kräftig bergauf. Wir finden eine kleine Minihöhle, die uns etwas Schatten spendet, machen eine Trinkpause und essen ein paar unserer mitgenommenen Linsencracker. So gestärkt geht es nun steil bergauf aber mit wunderschönen Ausblicke nach beiden Seiten. Es weht ein sehr willkommenes Lüftchen vom Meer herüber. Wir sind nun guten Mutes, daß wir die Wanderung trotz der extremen Mittagshitze gut überstehen werden. Nach langem Anstieg gelangen wir an eine schöne Kapelle auf dem Berggipfel.
Auf der rechten Seite spendet das Gebäude sogar etwas Schatten. Wir lassen uns nieder und genießen die Aussicht zurück über den Küstenweg, in die Caldera und nach vorne, wo unten im Tal schon die Häuser von Oia locken und direkt daneben die Weinfelder des Hinterlands.
Nun ist das Ende in Sicht. Wir sind tatsächlich Teil einiger weniger Verrückter, die die Wanderung an diesem Tag machen, mehr als 10 Menschen sind uns ab Imerovigli nicht begegnet.
Nochmal 20 Minuten bergab und wir sind unten im Ort. Es geht vorbei an einer weiteren Kapelle von der bestimmt der Sonnenuntergang sehr gut und viel einsamer als vom Aussichtspunkt in Oia zu bewundern ist, dann entlang der in den Felsen gebauten Hotels bis direkt zum Perivolas Market. Dort holen wir uns ein frisches Eis und genießen es auf unserer Terrasse.
Insgesamt haben wir mit Pausen und dem Abstecher nach Skaros Rock ungefähr 3:45 Stunden gebraucht, 14.5 Kilometer stehen auf dem Tracker. Es war, abgesehen von der Hitze, gut machbar. Wichtig waren genug Wasser, ein Sonnenhut, Sonnencreme zum Nachcremen und feste Schuhe – Turnschuhe sind aber ausreichend. Auch ich habe diesmal meine Wanderstiefel zu Hause in Deutschland gelassen. Die Wanderung lohnt auf jeden Fall wegen der tollen Ausblicke und dem Verständnis, das man vom geographischen Aufbau der Insel bekommt.
Nach einem kühlen Bad im Infinity Pool des Hotels suchen wir uns ein schönes Restaurant zum Abendessen. Wir hatten ja bei unseren vorherigen abendlichen Stadtrundgängen schon einige vorgemerkt, die uns von außen gefallen hatten. Wir probieren zunächst das kuschelige Karma, aber da ist heute nichts frei. Ab 19:30 mit beginnendem Sonnenuntergang sind alle auf den Straßen und man sollte besser eine Reservierung haben. Also reservieren wir das Karma gleich für den nächsten Abend und versuchen unser Glück beim OiaGefsis nebenan.
Es ist nichts frei aber wir bekommen das Angebot, auf der Dachterasse mit Blick auf die Ägais (perfekt für den Sonnenuntergang) einen Drink an der Bar zu nehmen und auf einen freien Tisch zu warten.
Das machen wir und in nicht mal 20 Minuten bekommen wir einen wunderschönen Tisch auf der Dachterasse.
Das OiaGefsis ist preislich etwas gehoben aber hat wunderbar delikate griechische Küche. Wir genießen Thunfischtartar, Schafskäsepasten und hausgemachten Tzaziki als Vorspeise.
Zum Hauptgang gibt es eine leckere Moussaka, das ist der traditionelle griechische Auflauf aus Auberginen, Hackfleisch und Kartoffeln.
Das besondere auf Santorini: die Auberginen haben hier weiße anstatt lila Schalen – das macht sie um ein vielfaches milder und aromatischer. Dazu gibt es leckeren Rotwein von der Insel. Ich muß sagen, nachdem ich schon den inseltypischen Weißwein aus der Assyrtikotraube verkostet habe, bin ich auch von diesem Rotwein voll begeistert. Santorini-Wein – ein echter Geheimtipp.
Müde, satt und zufrieden geht es dann im Dunkeln durch die Kraterrand-Gassen zurück ins Hotel mit Blick auf die vielen funkelnden Lichter.
Endlich ist es soweit. Meine Tochter und ich holen unsere wegen Corona ausgefallenen Abi-Reise nach New York nach und haben uns für Santorini als neues Reiseziel entschieden – und – um es vorwegzunehmen – nicht ein einziges Mal bereut. Griechenland wurde im Juni 2021 gerade aus der Liste der Risikogebiete herausgenommen und wir können noch von der relativen „Leere“ dieses ansonsten komplett überlaufenen Traumziels profitieren. Für eine Woche haben wir uns im luxuriösen Hotel mystique in Oia (sprich Ia) einquartiert. Das Hotel ist direkt in den Felsen am Kraterrand gebaut, über mehrere Etagen und mit betörendem Blick über die Caldera und auf den Rest von Santorini.
Das mystique ist teuer aber sein Geld auf jeden Fall wert. Wir haben eine wunderschöne in den Felsen gebaute Juniorsuite (Wet Allure) mit eigener großer Terrasse und Whirlpool und traumhaftem Blick auf die Caldera.
Der Service ist spitzenmäßig aber schaut Euch alle Details am besten auf der Website vom mystique an, die übertreibt nicht. Wichtig allerdings: man sollte hier gut zu Fuß sein, es geht immer recht steil bergauf und bergab (wie auf der gesamten Calderaseite der Insel) und hohe Schuhe kann man getrost zu Hause lassen.
Wir sind sehr früh angekommen und schon um 9 Uhr im Hotel. Da unsere Zimmer so früh noch nicht fertig sind, lassen wir nach einer Führung das Gepäck im Hotel und beschließen, den kleinen Fischerhafen von Ammoudi unten am Fuße des Felsens von Oia zu besuchen. Er soll zu den schönsten Plätzen der Insel gehören. Da wir uns noch nicht auskennen, folgen wir immer der Straße mit den Schildern nach Ammoudi und nehmen so die längere Tour.
Auf dem Weg kaufen wir zum Glück noch einen Strohhut, der uns später gute Dienste leistet.
Nach gut 40 Minuten erreichen wir den kleinen und wunderschönen Hafen mit seinen wenigen urigen Tavernen.
Wir wandern zunächst noch um den Felsen herum zu einem kleinen vorgelagerten Minifelsen von dem mutige Schwimmer ins Meer springen können.
Danach lassen wir uns in einer der kleinen Tavernen, im „Sunset Ammoudi“ nieder.
Es ist erst 11 Uhr morgens aber wir sind ja heute schon nachts um zwei Uhr aufgestanden. Wir genießen ein paar kleine Speisen: leckeren Schafskäse in Olivenöl mit frischem Weißbrot, ein paar fruchtigen Kalamata-Oliven und besonders lecker: Loukoumades (kleine gebackene Auberginenbällchen mit Schafskäse).
So gestärkt können wir nun den steilen Zickzackweg hinauf nach Oia (den haben wir inzwischen entdeckt) in Aufgriff nehmen.
Es gibt die Möglichkeit, auf einem Esel nach oben zu reiten, aber das würden wir nicht empfehlen, zum einen wegen der armen Tiere, aber es sieht auch sicherheitstechnisch nicht sehr vertrauenserweckend aus.
Stück für Stück arbeiten wir uns nach oben, immer noch mit langer Jeans und schwerer Handtasche, aber genießen regelmäßig die atemberaubenden Ausblicke nach unten und nach oben auf das Dorf und die malerischen Windmühlen.
Nach sehr steilen 20 Minuten sind wir oben angelangt und nehmen leider nicht die Abbiegung in die gerade Hauptgasse sondern laufen irrend immer wieder hoch und runter durch die öffentlichen Treppen der vielen an den Hang gebauten Hotels. Endlich haben wir auf Höhe der berühmten zwei blauen Kuppeln die Hauptgasse erreicht.
Hier drängeln sich doch einige Urlauber und auf beiden Seiten locken malerische Galerien, Boutiquen, Souvenirgeschäfte, Eisdielen und Restaurants.
Schon in Ammoudi haben wir eine WhatsApp bekommen, daß unser Zimmer fertig ist und wir wollen nun endlich in leichtere Kleidung umsteigen. Wir beziehen unsere wunderschöne gekühlte Juniorsuite und machen es uns auf der Terasse mit ihrem grandiosen Blick bequem.
Irgendwie haben wir das Gefühl, schon ewig hier zu sein, obwohl wir erst vor zehn Stunden in Deutschland losgeflogen sind. Langsam bekommen wir auch etwas Orientierung.
Erfrischt vom einem kleinen Mittagsschlaf machen wir uns abends noch einmal auf den Weg durch die Gassen von Oia. Zunächst beginnen wir in der Haupt-Shopping Gasse des Dorfes (nur 5 Minuten vom Hotel), die direkt an der Caldera mit ihren Ausblicken entlang führt. Langsam überzieht sich alles mit dem zauberhaften Licht des beginnenden Sonnenuntergangs.
Recht schnell biegen wir in die viel malerischen Seitengässchen ab, die weniger voll sind aber dafür um so niedlichere Lädchen und Restaurant haben.
In nur wenigen Minuten sind wir dann auch auf der gegenüberliegenden Seite der Insel (Santorini ist sehr schmal) und hier haben wir nun einen grandiosen Blick auf die Ägais und ihren berühmten Sonnenuntergang.
Hier entdecken wir auch einige tolle kleine Restaurants, die wir uns merken (leider haben wir heute schon gegessen) und in den nächsten Tagen ausprobieren wollen.
Dann lassen wir uns doch in der Hauptgasse noch einmal vom allgemeinen Menschenstrom mitziehen und landen an der Inselspitze mit DEM Hotspot-Fotomotiv des Sonnenuntergangs über den weißen Häusern und Windmühlen. Hier ist es allerdings ungemütlich voll, alle strecken ihre Handys in die Höhe.
Wir machen schnell ein paar Fotos und verschwinden dann von hier.
Zurück genießen wir den Abendhimmel nach dem Sonnenuntergang und die vielen Lichter der in den Felsen gebauten Hotels. Von unsere Terrasse aus sehen wir in der Ferne auf dem Kraterrand die Ziele der nächsten Tage: Imerovigli und Fira.
Müde fallen wir nach einen gelungenen ersten Tag ins Bett und freuen uns, hier zu sein.