Besuch bei einer Gorillafamilie und Einblicke in die Kultur der Batwa – Highlights im Bwindi Impenetrable Forest Nationalpark (Tag 9)

Heute ist der große Tag – die Wanderung zu den Berggorillas steht an. Standesgemäß regnet es in Strömen und wir fragen uns, wie wir jemals diese steilen Berghänge bei diesem Wetter hochkommen sollen.

Dick eingepackt in Trekkingsachen, Gamaschen, Regenjacke und Gartenhandschuhen laufen wir von der Lodge den nur fünfminütigen Weg zum Visitor Center.

Dort tanzt erst einmal die lokale Frauengruppe und danach gibt es ein Briefing durch die Ranger.

Wir werden in kleinere Gruppen mit maximal 8 Teilnehmern eingeteilt. Wir werden eine der größeren Gorillafamilien mit 19 Mitgliedern suchen, die Rushegura Family, die vom Silberrücken Mwirima angeführt wird. Die Rushegura Family gehört zu den friedlichsten der Gorillafamilien aber kann manchmal kurzzeitig auf das Gebiet des Kongo wandern. Hoffen wir, daß das heute nicht passiert, denn dann könnten wir nicht hinterher.

Die Tracker sind schon seit sechs Uhr morgens unterwegs, um den Standort der Gorillafamilie aufzuspüren, noch haben sie sie nicht gefunden, das heißt, wir starten erst einmal ins Ungewisse. Mit dabei ein Führer, zwei Ranger mit Gewehr, die eventuelle Elefanten fernhalten sollen und unsere zwei Träger Irene und Ema. Die Träger kann man sich unten beim Start auswählen und ich kann jedem empfehlen, das auch zu tun. Für ein Minimum von 10 Dollar plus Trinkgeld kann man sich einen Träger aus der lokalen Bevölkerung engagieren, der den Tagesrucksack trägt. Das erscheint vielleicht auf den ersten Blick unnötig, aber macht sich auf jeden Fall bezahlt. Letztendlich geht es weniger um den Rucksack, sondern darum, daß die Träger auf den steilen, glitschigen Hängen mehr als einmal eine hilfreiche Hand schenken, um uns vor dem Hinfallen zu bewahren, oder uns ziehen, wenn wir nicht schnell genug die steilen Hänge hochkommen. Zusätzlich ist es auch wichtig zu wissen, daß die Arbeit als Träger oft das einzige Einkommen für viele Leute im Dorf ist und sie ihre Dienste auch nur einmal pro Woche anbieten dürfen, damit möglichst viele Dorfbewohner zum Zuge kommen.

Es regnet weiter in Strömen. Zunächst fahren wir ein kleines Stück mit dem Auto in die ungefähre Richtung in der die Gorillafamilie vermutet wird. Dann geht es los.

Bereits am Anfang ist es steil und glitschig, aber es sind immerhin noch Wege. Unser Führer legt ein gewaltiges Tempo vor, da er inzwischen über Walkie-Talkie erfahren hat, daß die Gorillas lokalisiert wurden und er sicherstellen will, daß wir sie auch dort noch vorfinden. Was jederzeit passieren kann ist, daß die Gorillas plötzlich um einige Kilometer weiter ziehen und wir müssten dann irgendwie hinterher.

Immer wieder wunderschöne Bergpanoramen

Damit ist auch klar, daß die Tour nicht planbar ist und eine ungewisse Länge hat. Zunächst gehen wir durch ein Bergdorf und durch steile Bananen- und Teeplantagen. Schon hier macht sich immer mal wieder die helfende Hand von Ema oder Irene bemerkbar. Dann hören die Wege auf und es geht einfach nur noch steil den Berg hinauf durch den Regenwald, ohne erkennbare Spur und in einem Affenzahn, da uns Ranger Robert antreibt – er hat Angst, daß sich die Gorillas weiter bewegen. Ema greift meine Hand und zieht mich immer wieder nach oben – das alles in einem super schnellen Tempo, so daß ich immer wieder außer Atem komme. Es ist wirklich recht anstrengend. Nach etwa zwei Stunden Fußmarsch stehen wir auf einer Bergspitze und Robert verkündet, daß wir nun den steilen Berg auf der anderen Seite wieder hinunter müssen, dort wäre dann eine Lichtung auf der die Gorilla-Familie gerade sitzt.

Noch einmal steil hinab, dann müssen wir bei den Gorillas sein

Durch die stützende Hand von Ema gelingt es mir, ohne Sturz den rutschigen Berghang hinunterzugleiten. Am Anfang der Lichtung machen die Träger, Ranger und unser Führer mit den Rucksäcken halt und schicken uns mit den drei Trackern etwa fünfzig Meter weiter.

Die Lichtung, noch ist nichts zu sehen

Und da sehen wir sie auch schon – als erstes den Silberrücken, der sich auf der Lichtung räkelt.

Pünktlich zu diesem Ereignis hat es mit dem Regnen aufgehört und wir dürfen nun genau eine Stunde mit den faszinierenden Tieren verbringen.  Der Silberrücken mustert uns prüfend, ist anscheinend mit uns zufrieden und legt sich wieder gemütlich ins Gras.

Stück für Stück machen wir immer mehr Tiere aus. Zwei Weibchen gesellen sich mit ihren Jungen zum Silberrücken.

Die zwei Kleinen schauen uns an, posieren und der eine schlägt sich tatsächlich klischeehaft mit den Fäusten auf die Brust – wir sind sicher, es ist ein Junge.

Der Silberrücken gähnt nur, aber läßt sich weder von uns noch seinen Kindern aus der Ruhe bringen.

Etwas abseits, hinter uns, sitzt ein Weibchen mit seinem Jungen, das noch sehr klein aussieht und keine Haare hat. Wir glauben, daß es frisch geboren sei, aber erfahren, daß das Junge schon neun Monate alt ist, aber durch einen Mangel an Muttermilch keine Haare hat und wahrscheinlich nicht überleben wird.

Rührend kümmert sich die Mutter um das Kleine.

Weitere Gorillas sitzen auf dem Boden und fressen Blätter oder picken sich gegenseitig die Flöhe aus dem Fell und verspeisen diese dann genüßlich.

Wir stehen wirklich mittendrin in der Familie, es ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Wir stehen, staunen, beobachten und fotografieren und die Gorillafamilie bleibt uns hold und bleibt die ganze Zeit da.

Etwas abseits im Gras liegt noch ein weiterer Silberrücken, der sich als Teil der Familie dem Alpha-Silberrücken unterworfen hat. Interessant ist, daß die Jungen oft von mehreren Männchen sind, aber von den Müttern dem Familienoberhaupt als dessen Kinder „verkauft“ werden. Das ist wichtig, um das Überlebern der Kinder zu garantieren, denn der „Chef“ würde kein fremdes Kind dulden.

Nun tollen die 2 Jungen wieder herum und necken sich.

Dann steigt genau der Frechdachs, der vorhin schon vor uns posiert hat,  ganz unverschämt auf den Rücken des Silberrücken.

Das ist eigentlich nicht erlaubt, aber der Silberücken duldet es für eine Weile, die Tracker sagen uns, das wäre ein sehr seltener Anblick.

Nun fängt der Kleine aber an, wild auf dem Rücken zu posieren und dann reicht es dem Silberrücken. Er scheucht den Kleinen davon und rügt auch noch die Mutter für das Fehlverhalten des Kindes.

Abserviert

Wir könnten diesen sanften Tieren für Stunden weiter zuschauen.

Besonders erhebend ist es, wenn einer der Gorillas mir direkt in die Augen schaut und ich mich wundere, was er gerade über mich denkt. Zu keiner Zeit fühlen wir uns bedroht.

Glückliche Gesichter nach den Gorillabegegnungen

Wichtig ist das Beachten einiger Regeln: keine grellfarbige Kleidung (vor allem keine Rot- und Gelbtöne), kein Essen in der Nähe, dem Silberücken nicht direkt in die Augen schauen, die Gorillas nicht nachäffen (da man nicht weiß, was man da sagt) und kein Blitzlicht. Wir sind einfach nur fasziniert und die Stunde ist im Handumdrehen vorbei.

Tief ergriffen müssen wir wieder unseren Rückweg antreten. Mehr erleben konnten wir in dieser Stunde nicht.

Wir erklimmen wieder den rutschigen Hügel, ich mit tatkräftiger Hilfe von Ema, und machen dann oben auf einem Plateau mit grandioser Aussicht auf die umliegenden Täler unsere Mittagspause.

Es ist inzwischen schon früher Nachmittag. Wir befinden uns hier auf etwa 2000 Meter Höhe. Auch unsere Träger freuen sich, daß wir unser Mittagessen mit ihnen teilen, sie haben selbst nichts dabei.

 

Dann geht es knappe zwei Stunden ohne Zeitdruck wieder zurück durch die extrem steilen Teeplantagen, Bananenplantagen und das Dorf.

Die Teeplantagen werden übrigens als Pufferzone angebaut, um die Gorillas vom Dorf fernzuhalten. Die Gorillas lieben Bananen aber mögen keinen Tee. Das klappt jedoch nicht immer.

Im Dorf hören wir immer wieder die fröhlichen Wazungu-Rufe der Kinder und winken ihnen über die Täler zu.

Die letzten Meter, wieder auf Wegen

Geschafft, aber glücklich kommen wir wieder bei unseren Autos an. Wir entlohnen die Träger und die Ranger und erhalten im Vistor Center von Robert noch ein offizielles Zertifikat über unseren Besuch bei den Berggorillas.

Abschiedsfoto mit Irene (rechts) und Ema (links)

Zurück im Hotel planen wir eigentlich ein paar Stunden Erholung bis zum Abendessen.

Unsere Schuhe trocknen in der Nachmittagssonne

Das wäre vernünftig nach dieser Strapaze aber ein spannendes fakultatives Angebot lockt: Ben, einer unserer Fahrer kommt aus Buhoma und bietet uns an, einen Community Walk zu den Batwa zu organisieren. Die Batwa sind ein Zwergvolk, das traditionell in den Wäldern lebte – bei uns auch bekannt unter dem Begriff Pygmäen – dieser Begriff ist jedoch für die Batwa negativ besetzt weshalb ich ihn hier auch nicht noch einmal verwenden werde.

Das klingt interessant. Die Kinder verweigern, aber wir sind neugierig.

Wir gönnen uns nur eine halbstündige Pause in unserer Hütte.

Eine unserer sehr einfachen Hütten

Dann geht es los.

Der angebliche zehnminütige Fußweg wächst sich dann doch bei größerer Hitze in eine steile, mehr als halbstündige Wanderung aus.

Auf dem Weg das Community Wasserkraftwerk

An einer Hängebrücke werden wir von drei Batwas begrüßt, die mit einer Körpergröße von 1.30 Meter tatsächlich sehr klein sind.

Ihre Geschichte ist eigentlich sehr traurig:

Als Uganda 1991 den Bwindi Impenetrable National Park gründete, um die Berggorillas zu schützen, wurden die Batwas, die seit Urzeiten in den Wäldern lebten aus ihrem angestammten Territorium vertrieben, jedoch ohne Kompensation oder neues Land. Die Rechte der Batwa, im Wald Wildhonig, medizinische Pflanzen und Feuerholz zu ernten wurden aufgehoben. Die Batwa gehören zu den ältesten noch überlebenden Ureinwohnern Afrikas, sind aber heute in der Gesellschaft komplett marginalisiert.

Heute gibt es insgesamt noch etwa 6.000 Batwa in Uganda, davon 400 in der Gegend um Bwindi.

Das Batwa Empowerment Village, das wir heute besuchen, ist eine gemeinnützige Initiative, die von der Spanierin Yvonne Hernandez gegründet wurde. Sie ermöglicht etwa Hundert Batwa, einerseits ihre Kultur und Bräuche nicht zu vergessen aber andererseits zu lernen, mit dem Leben außerhalb des Waldes zurecht zu kommen, durch das Erlernen von Handwerken, Landwirtschaft und die Ermöglichung von Schulbildung für die Kinder. Das ist kein einfaches Unterfangen und die Initiative ist auf Spenden angewiesen. Auch die Community Walks tragen zum Einkommen und zur Bekanntheit bei.

Wir wandern mit den drei Batwa über eine Brücke bis zum Dorfeingang.

Dort werden wir durch die zwei ältesten Frauen im Stamm begrüßt, eine davon gehört mit ihren 94 Jahren zu den ältesten Bewohnerinnen des Landes.

Blick ins Dorf
Typische Hochhütte

Die Batwa demonstrieren, wie sie jagen und Feuer machen.

Das Ritual des Feuermachens

Während uns die älteren Batwa noch voller Begeisterung ihre Bräuche zeigen, hat man bei den Jüngeren im sehr kleinen Dorfareal doch etwas das Gefühl, daß sie diese Bräuche nicht mehr so leben können, da sie sie auch nur aus Erzählungen kennen. Auch der Körperbau der Kinder scheint nach nur 2 Generationen schon eher denen der „normalen“ Bevölkerung zu ähneln – die Kinder sind größer und auch kräftiger.

Dann treffen wir den über siebzigjährigen König, der uns zeigt, wir er aus Bitterblättern Malariamedizin herstellt. Malaria war im Wald traditionell das größte gesundheitliche Problem der Batwa, da es dort unheimlich viele Moskitos gibt.

Der König

Wir verbringen noch etwas Zeit im Dorf und treffen auch die Gründerin Yvonne.

Batwa Kinder

Etwas nachdenklich verabschieden wir uns wieder von den Batwa.

Nun wandern wir zurück und Ben bittet uns noch um einen kurzen Besuch im lokalen Waisenhaus. Es ist sein Projekt und er ist dort der Direktor. Die Kinder singen und zeigen uns ihre lokalen Tänze mit einer Freude, die man so bei uns nicht erleben würde.

Dann legen sie ihre wunderschönen, selbstgemalten Bilder aus – sie sind wirklich gute Zeichner – und wir suchen uns einige aus und zahlen direkt an den Künstler.

Nun ist es schon Abend und wir schaffen es gerade noch rechtzeitig zum Abendessen bevor wir todmüde ins Bett fallen. Was für ein ereignisreicher Tag.

Falls Ihr Euch näher für die beiden Projekte interessiert, hier die Websites

Batwa

Instagram: @batwaempowermentvillage

Mail: info.batwaempowerment@gmail.com

Bwindi Buhoma Orphans and Vulnerable Group

www.bwindiorphanage.org

Baumlöwen, Nilpferde und ein Blick in den Kongo – über den Queen Elizabeth N.P. nach Buoma in den Bwindi N.P. (Tag 8)

Insgesamt bereisen wir auf unserer Ugandatour fünf Nationalparks: Murchison Falls, Kibale, Queen Elizabeth, Bwindi Impenetrable Forest und Lake Mburo. Heute steht die Fahrt zu Nummer 3, dem Queen Elizabeth National Park, an. Noch vor dem Ruf des Imams der nahegelegenen Moschee sind wir schon wieder auf den Beinen.

Morgenstimmung auf den Straßen

Ein weiteres Schimpansentracking im Queen Elizabeth N.P.  in der Kyambura-Schlucht ist geplant.

So können Toiletten auf dem Land aussehen. Man muß zwar gut zielen aber für mich immer noch hygienischer als die „Stehtoiletten“

Diesmal sind wir im Regenwald an steileren Hängen über rutschigen Lehmböden unterwegs und meine Trekkinghose freundet sich erstmalig mit dem matschigen Lehm an – ein Vorgeschmack auf das Gorillatracking.

Heute haben wir eindeutig weniger Tierglück.

Nach einer guten halben Stunde finden wir Schimpansen auf einem Baum und dann starren wir über eine Stunde in die Luft und versuchen, die Tiere zu beobachten.

Man sieht wenig. Die Schimpansen sitzen hoch oben, lutschen Feigen aus und suchen sich gegenseitig nach Läusen und Zecken ab, die sie dann genüßlich verspeisen.

Auch hier müssen wir wieder darauf achten, daß nichts auf unsere Köpfe fällt, vor allem nicht der warme Regen, der immer wieder von den Bäumen kommt.

Nach 1.5 Stunden machen wir uns wieder auf den Rückweg. Da wir beim letzten Schimpansentrekking schon so viel gesehen haben, stört uns der heutige kleinere Tier-Erfolg wenig. Wir wandern zurück durch den malerischen Regenwald und fahren durch die weite Rift-Valley Ebene des Queen Elizabeth National Park.

Weiter Blick auf das Rift Valley

Es geht Richtung Ishasha Sektor am südlichen Ende des Parks und in direkter Nachbarschaft zur Demokratischen Republik Kongo. Hier sind die baumkletternden Löwen zu Hause. Durch die Evolution haben sie gelernt, auf Bäume zu klettern und mit etwas Glück kann man sie hier in riesigen Akazien- oder Feigenbäumen finden, wo sie ihren Mittagsschlaf halten.

In der Nähe des Eingangstors zum Park

Wir fahren eine Weile durch den Sektor, aber es sind kaum Tiere in Sicht.

Das Safaridach ist auf. Wo sind die Tiere?

Nach dem leidlichen Beginn heute beim Schimpansentracking fragen wir uns, ob wir heute einfach kein Tierglück haben, auch solche Tage muß es geben.

Doch dann tauchen Büffel, Antilopen, Uganda Kobs und Toppies und dann auch Elefanten auf.

Toppy

Die Wege füllen sich mit Pavianen, die wir gut beobachten können, vor allem die vielen frischen, noch nackten Babies faszinieren uns.

Nach einiger Zeit biegen wir ab zu einem lauschigen Rastplatz mitten im Park, wo wir unser Picknick einnehmen wollen.

Vor uns tut sich ein wunderbares Bild auf. Der Rastplatz liegt ganz romantisch am Ishasha Fluß, am gegenüberliegenden Ufer, zum Anfassen nah und doch unerreichbar, blicken wir auf die Demokratische Republik Kongo.

Vor uns im Wasser und auf den Sandbänken im Fluß ruht eine große Schule von Nilpferden.

Sie grunzen so laut, daß sie direkt neben uns zu sein scheinen.

Eine kleine Gruppe mit Baby verläßt das Wasser und läuft auf eine Sandbank.

Nun sehen wir die gewaltigen und gleichzeitig knuffigen Tiere auch zu Fuß unterwegs. Wir lernen, daß sie durchaus Geschwindigkeiten bis 50 km erreichen können. Wegrennen wäre also keine Lösung.

Eine etwas mulmige aber schöne Romantik. Für mich einer der schönsten Momente unserer Reise.

Familienfoto „vor dem Kongo“

Wir lassen uns zum Picknick nieder. Neben dem üblichen Hühnchen und Obst (heute mit leckerer Mango) habe ich mir anstelle des Sandwichs ein „Rolex“ bestellt.  Rolex ist ein ugandischer gerollter Snack der aus Chapatibrot, Omelett und manchmal etwas Gemüse besteht: lecker aber auch sehr reichhaltig.

Rolex

Wir genießen die Szenerie. Plötzlich blasen die Fahrer zum Aufbruch – es sind Löwen gesichtet worden.  Wir finden einen riesigen Feigenbaum und da sind sie: zwei Löwenmännchen: einer chillt gemütlich auf einer dicken Astgabel.

Der andere liegt auf der anderen Seite im Schatten und ruht sich aus.

Wir umkreisen den Baum mehrmals und finden geeignete Stellen zum Beobachten der Löwen.

Diese fühlen sich von uns nicht gestört und wir kommen bis auf etwa sieben Meter heran.

So beobachten wir die majestätischen Tiere für mindestens eine halbe Stunde.

Selfie mit Löwe

Nun heißt es aufbrechen.  Zum Abschied sehen wir noch einen Waran in einem kleinen Tümpel.

Wir verlassen den Park durch das südliche Gate. In der Nähe unseres Picknick Camps am Grenzfluß treffen wir auf mehrere Hütten im Camouflage-Look – ein ugandischer Grenzposten. Dieser wurde vor einigen Jahren eingerichtet, um die Grenze zum Kongo zu sichern, unter anderem auch, um vorzubeugen, daß individuell reisenden Touristen sich aus Versehen auf das Gebiet des Kongos begeben und dort dann in Schwierigkeiten geraten.

Immer entlang der Grenze geht es nun auf sehr huckeligen Lehmstraßen in Richtung Bwindi Impenetrable Forest National Park. Langsam sehen wir, wie die Berg in der Ferne größer werden. Auch Teeplantagen am Fuße der Hänge prägen wieder das Bild.

Einmal halten wir an der Teefabrik Kayonza und decken uns mit leckerem afrikanischen Schwarztee ein.

Noch eine Stunde geht es weiter durch lange Straßendörfer. Wir sehen unendlich viele Kirchen, die Kinder winken wieder und rufen fröhlich „Mzungu“.  Auch interessant sind die vielen Holzkohle-Meiler, die entweder in größeren Ansammlungen am Straßenrand stehen oder im Kleinformat in fast jedem Garten.

Holzsammlung für die Holzkohleherstellung

Holzkohle ist hier nach wie vor die am weitesten verbreitete, weil günstigste, Methode, um zu Kochen. In den Dörfern sammeln die meisten selbst ihr Holz – sehr oft sieht man Frauen, Kinder und Männer entlang der Straße laufen, mit riesigen Ladungen Holzästen auf dem Kopf –  und verarbeiten es direkt in den Meilern. In den Städten sieht man viele Verkaufsstände mit großen Säcken voller Holzkohle.

Kohlemeiler

Endlich kommen wir in Buoma an, dem Tor zum Gorilla-Trekking im Bwindi Impenetrable Forest N.P.

Wir übernachten im Buoma Community Restcamp, direkt am Fuße des Regenwaldes im Einzugsgebiet der Gorillas und bereits innerhalb des Nationalparks.

Blick auf den Berg-Regenwald von unserer Hütte im Camp

Das Camp wird von der Gemeinde geführt und ist sehr einfach und naturnah. Von der Rezeption geht es steil hinab zu unserer Hütte direkt am Rand des Regenwaldes – ein Wandervorgeschmack auf morgen.

Internet ist hier eher Mangelware und Strom gibt es von 18.00 bis 22:00 – vielleicht – also gut, daß wir unsere Powerbanks dabei haben. Standesgemäß fängt es an, wie aus Strömen zu regnen.

Es trübt sich ein

Schon der kurze Weg von der Hütte hoch zum Restaurant läßt uns ganz nass werden. Wir essen trotzdem gemütlich zu Abend. Es gibt leckere Kürbissuppe und das übliche Buffet.  Etwas aufgeregt gehen wir schon vor zehn Uhr ins Bett, um noch etwas Licht zu haben. Obwohl sich dann herausstellt, daß der Strom doch noch länger zur Verfügung steht. Es ist recht kalt in den Hütten, die vor den Fensteröffnungen nur Fliegengitter aber kein Glas haben. Dafür liegt dann als Überraschung eine warme Wärmflasche im Bett, so daß wir es kuschelig-gemütlich haben und schnell einschlafen.