Abschiedsfahrt auf dem Victoriasee, ein Schuhschnabel und das beste Mittagessen im Mutis (Tag 12)

Wir müssen leider der Tatsache ins Auge schauen, daß heute unser letzter Tag in Uganda sein wird. Eigentlich ist heute auch keine Programm mehr geplant, aber unsere Flüge gehen erst spät am Abend.

Silke hat wahrscheinlich unsere Seufzer gehört, daß wir es auf dieser Reise leider nicht schaffen, einmal auf dem berühmten Victoriasee zu fahren und hat uns gestern bereits Tickets für eine fakultative Bootsfahrt auf den See in die vorgelagerten Sümpfe besorgt.

Wir sind sehr glücklich darüber und freuen uns. Früh um acht geht es wieder los und unsere Fahrer bringen uns zum nahegelegenen Hafen.

Dort steigen wir in kleine Holzboote – Pirogen –  ein , immer maximal zu viert. Die Boote haben einen Außenmotor und einen Bootsführer. Bei uns fährt noch der Guide mit.

Und los geht es. Langsam fahren wir hinaus in die Weite des Sees.

Immer wieder füllt sich der Boden des Bootes mit Wasser und der Bootsführer muß es mit einem abgeschnittenen Plastikkanister ausschöpfen. So hält er mit einer Hand das Steuerruder und mit der anderen schöpft er am laufenden Band.

Immer wieder füllt sich das Boot mit Wasser

Vor uns liegt die glitzernde Wasseroberfläche des Sees. Die Sonne brennt bereits jetzt und wir sind froh, noch einmal unsere langärmeligen Safarisachen und eine Mütze dabei zu haben.

Linkerhand sehen wir jetzt den Flughafen von Entebbe mit seiner Landebahn. Dort landet gerade eine Maschine der Quatar Airways – wahrscheinlich die, mit der wir heute Abend zurückfliegen werden.

Der weite Blick über den See vermittelt ein wunderbares freies Gefühl. Nach einer guten halben Stunde sehen wir rechts die ersten vorgelagerten Inselgruppen und auch schon einige Vögel.

Immer wieder schaukeln kleine Fischerboote, nicht größer als Nußschalen auf dem Wasser. Die Fischer sitzen hier den ganzen Tag in der glühenden Hitze und versuchen mit ihren Netzen Fische zu fangen.

Nach einer knappen Stunde sehen wir dann die ersten Ausläufer der Sumpflandschaft.

Plötzlich geht der Motor unseres Bootes aus und wir halten am Rand. Was ist los? Ein weiteres Boot gesellt sich zu uns und die Bootsführer beraten sich. Für uns eine Möglichkeit, kurz aufzustehen und die steifen Beine auszustrecken.

Es stellt sich heraus, daß der Motor mit Schlingpflanzen verfilzt ist, diese müssen nun erst abgezogen werden, dann kann es weitergehen. Das Thema kennen wir schon aus dem Donaudelta.

Weiter geht es und am Ufer zeigen sich viele Vögel.

Nun steigen wir in noch kleinere handbetriebene Holzboote um und müssen uns aufteilen.

So kommen wir noch dichter in die engen und verschlungenen Wasserwege der Sümpfe. Wir haben einen Bootsführer dabei und eine Naturführerin, die im Boot mit schicken Silbersandalen steht.

Wir fahren durch die verwunschene Sumpflandschaft und fühlen uns ein wenig wie im Donaudelta. Natürlich sind wir auf der Suche nach dem berühmten Schuhschnabel aber allein die Fahrt durch die Sümpfe macht viel Spaß und entspannt.

Immer wieder sehen wir riesige Teppiche der wunderschönen, hier dunkellila-farbenen Seerosen.

Die Wasserwege werden enger, rechts ein weißer und links ein bunter Eisvogel. Ganz hinten sehen wir eine Mini-Fähre, die sogar ein Auto transportiert – das Transportmittel der Inselbewohner.

Nun sind wir ganz heiß auf der Suche nach dem Schuhschnabel, er ist wohl schon irgendwo gesichtet worden. Immer wieder schnellt ein ganz besonderes Exemplar Mensch an uns vorbei – ein Birder. Nur mit Leopardenmuster-Shorts bekleidet steht er im Boot und rudert gemeinsam mit seinem Bootsführer auf der Suche nach dem berühmten Schuhschnabel.

Viel Spaß haben wir auch beim Beobachten dieses Birders

Langsam treffen sich alle Boote an einem engen Sumpfteppich, die Stakenstangen kommen zum Einsatz, um das Boot zu manövrieren.

Der Birder kommt an uns vorbei und setzt sich mit seinem Boot direkt vor uns, da wissen wir, dort ist der Schuhschnabel.

Noch sehen wir nicht viel, können aber den verrückten Birder beobachten, wie er mit seinem riesigen Objektiv im Boot steht, Fotos schießt und wie der Bootsführer immer mal wieder seine Hose festhält, um ihn am Rausfallen zu hindern. Nach einigen Minuten macht ihn dann sein Bootsführer darauf aufmerksam, daß auch noch andere Leute den Schuhschnabel sehen wollen und macht Platz.

Gedränge beim Schuhschnabel

Nun haben wir Zeit und Muße, diesen speziellen, urzeitlich anmutenden Vogel in aller Ruhe zu betrachten. Er steht mit seiner riesigen Größe ganz still im Sumpf und öffnet nur manchmal seinen Schnabel. Unserer Anwesenheit beeindruckt ihn nicht.

Seinen Namen hat er durch seinen besonderen, wie ein Holzschuh aussehenden riesigen Schnabel an dessen Ende sich ein Haken befindet mit dem er die Fische pickt.

Insgesamt ist der Schuhschnabel etwas 1.20 m groß und lebt gerne als Einzelgänger in Süßwassersumpflandschaften. Einige der Führer behaupten, daß er von den Dinosaurier abstamme. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber er wirkt auf jeden Fall sehr urzeitlich.

Nach etwa einer halben Stunde machen wir uns auf den Rückweg. Unser Birder ist immer noch da und hat jetzt wieder freie Sicht. Wir steigen wieder auf unsere etwas größeren Boote um und genießen die schöne Rückfahrt über die weite kristallklare Wasserfläche. Immer wieder bewundern wir riesige Vogelschwärme, die sich über das Wasser erheben.

Nach diesem wunderbaren Erlebnis erwartet uns noch das beste Mittagessen der Reise. Silke hat für uns im Muti – einem angesagten Garten-Restaurant reserviert.

Restaurant Muti

Es gibt alles, was das Herz begeht in sehr guter Qualität. Ich genehmige mit noch einmal eine sehr leckere Butternut-Kürbissuppe und einen köstlichen Mango-Avocado-Salat mit Limetten-Chilidressing.

Den muß ich zu Hause unbedingt nachmachen, obwohl er wahrscheinlich nie so lecker wie hier schmecken wird. Dazu bekomme ich auch das beste Glas Weißwein meiner ganzen Reise. Für die Entwöhnten gibt es auch Pizza und Burger. Wir genießen die Zeit im wunderschönen Garten. Im hauseigenen Souvenirshop gibt es sehr gute Kaffeebohnen und ungewöhnliches Kunsthandwerk.

In kleiner Gruppe fahren wir danach noch für einen leckeren Zitronentee ins Café Javas in die Victoria-Mall und dann geht es zurück zum Hotel um die restlichen Sachen zu packen. Den späten Nachmittag verbringen wir im schönen Hotelgarten und erhalten dann kurz vor Abfahrt unser negatives PCR Test Ergebnis.

In einer bewegenden Zeremonie verabschieden wir uns von Silke und den Fahrern. Jeder sagt etwas und vor allem die Fahrer danken uns noch einmal sehr bewegt dafür, daß wir in ihr Land gekommen sind und ihnen und ihren Familien dadurch Einkommen ermöglicht haben. Silke und die Fahrer haben wirklich die ganze Reise das Beste für uns getan und dafür sind wir ihnen sehr dankbar.

Abschiedsfoto mit unserem Fahrer Nathan

Leider neigt sich nun diese einzigartige Reise ihrem Ende zu, die wir am Victoriasee angefangen haben und dort auch wieder beschließen. Noch ganz überwältigt fahren wir zum Flughafen.

Wir werden die zwei Wochen in diesem vielfältigen Land mit seinen sehr freundlichen Menschen noch sehr lange lebendig in unserem Gedächtnis behalten

 

Letzte Safari und Äquatorstopp – Rückkehr nach Entebbe (Tag 11)

Heute früh stehen wir extra ein wenig früher auf, um den tollen Blick mit Sonnenaufgang genießen zu können – und es lohnt sich.

Direkt vom Campingstuhl auf unserer Terasse breitet sich vor uns die weite Ebene des Lake Mburo Nationalparks im beginnenden Licht des Tages aus.

In unserer Safarikleidung fühlen wir uns wie direkt aus „Out of Africa“. Wir gönnen uns einige wunderschöne meditative Minuten, die leider viel zu schnell vorbei sind.

Silke hat uns das Frühstück im Eagle‘s Nest besonders ans Herz gelegt und sie hat recht. Besonders die Pancakes sind köstlich. Ich habe welche mit Bananen, aber es gibt auch leckere andere Spielarten, z.B. mit Ananas.

Nun machen wir uns auf den Weg zur letzten Safari dieser Reise. Wieder geht es durchs Tor des Nationalparks, das Safaridach wird geöffnet und los geht es.

Gleich am Eingang begegnen uns große Zebraherden mit vielen Jungtieren.

Gemeinsam mit Antilopen stehen sie auf der verkohlten Erde der gestrigen Feuer. Diese Bilder wirkten wie Gemälde.

Kleine Affen tollen durch die Bäume und wir sehen wieder viele Vögel, fast alle Antilopenarten und Büffel.

Nach einer Stunde stehen plötzlich wie aus dem Nichts einige Giraffen direkt vor uns und fressen von den Bäumen. Im Englischen nennt man das „browsing“ (Tiere fressen von den Bäumen) im Gegensatz zu „grazing“ (Tiere fressen vom Boden).

Wir genießen die wunderschönen Tiere, vor allem ihren ästhetischen wiegenden Gang.

Immer mal wieder liegt auch ein Kadaver am Wegesrand.

Nun heißt es Aufbrechen, die Fahrt nach Entebbe ist noch lang und wir haben einen Termin um 16 Uhr für unseren PCR Test.  Wir verlassen den Park und fahren durch große Herden der sogenannten Ankole-Rinder.

Diese Rinder mit den riesigen Hörnern sind uns schon oft begegnet.  Nathan erzählt uns etwas mehr über diese Rinderrasse.

Die Ankole-Rinder sind eine ostafrikanische Zuchtrasse, die vorrangig über die Länge und Größe ihrer Hörner selektiert werden. Die ursprünglichen Züchter sind die Tutsi aus Ruanda und Burundi. Die Tiere sind in der Regel viel wert, um so mehr, je größer ihre Hörner sind.  Diese können eine Spannbreite von bis zu zwei Metern erreichen und wir haben auch ganz ordentliche Exemplare gesehen. Leider ist es aber auch so, daß die Ankole-Rinder von anderen Rinderrassen verdrängt werden, da diese ertragreicher sind. Auch wir sehen nach einer Biegung eine Herde der uns bekannteren schwarz-weiß gefleckten kleinhörnigen Rinder.

Nur wenige Meter später sehen wir am linken Wegesrand ein großes blaues Fabrikgebäude – eine Molkerei.

Diese stellt Milch, Jogurth und Käse her. Letztere gehören nicht zur traditionellen Ernährung des Landes und entwicklen sich erst. Auch wir haben das in den Lodges zu spüren bekommen. Es gibt selten Butter und nie Jogurth oder Käse.

Nun haben wir die Hauptstraße erreicht und können in schnellerem Tempo Richtung Entebbe fahren. Die nächstgrößere Stadt ist Masaka.

Nachdem wir nun über eine Woche in den Nationalparks unterwegs waren, merken wir, wie sich hier die Szenerie ändert.  Alles wird industrieller: Molkereien, Sägewerke, riesige Holzmeiler und sogar Marriot Landhotels bekommen wir zu Gesicht. Masaka ist eine waschechte Großstadt und wir merken die beginnende Nähe zum Victoriasee. Rechts und links an den Straßenrändern stehen fliegende Fischhändler, die sowohl ihren frischen Tagesfang, als auch Räucherfisch anbieten.

Insgesamt ist der Blick aus dem Fenster sehr interessant. Rechts erstrecken sich riesige Reisfelder.

Die Straße ist voll von großen blauen Öltankern, die von Mombasa, einer Hafenstadt in Kenia, Öl ins Innere von Ostafrika bringen und dann wieder zurückfahren.

Plötzlich kommt es zu Komplikationen an einer Straßensperre. Unser Bus wird herausgewunken. Es entsteht eine hitzige Diskussion zwischen Nathan und dem Polizisten. Das geht ungefähr 10 Minuten so, wir sind uns nicht sicher, was los it. Endlich kommt Nathan zurück und wir können weiter fahren. Es stellt sich heraus, daß der Polizist behauptet hat, er hätte Nathan zum Halten aufgefordert, aber daß dieser nicht sofort gehalten hätte, sondern erst bei der zweiten Aufforderung. Das mußte ausdiskutiert werden.

Zerbrechliche Fracht

Nun geht es mit großen Schritten zu unserer dritten Äquatorüberquerung, diesmal eine mit touristischer Infrastruktur. Zunächst gibt es ein Mittagsbuffet und dann kämpfen wir uns an vielen Souvenirshops, in denen gefühlt überall das gleiche angeboten, vorbei.

Die Auswahl an T-Shirts ist riesig. Hier eine Version, die auf das Mzungu-Thema anspielt

Ziel ist das Äquatormonument, wo wir ein letztes Gruppenfoto machen.

Unsere Reisegruppe am Äquator

Nun müssen wir uns beeilen, um pünktlich zurückzukommen. Eigentlich wollten wir in einem Testlabor in Kampala halten, um unseren für den Rückflug geforderten PCR Test zu machen. Das Labor bietet an, um 16 Uhr direkt zu uns ins Hotel zu kommen und die Abstriche dort zu machen – eine gute Idee. Wir kommen pünktlich im uns bereits bekannten Sunset Entebbe Hotel an, machen uns frisch und warten auf den PCR Test. Die Healthworker lassen jedoch auf sich warten und wir packen noch unsere Sachen und entspannen im schönen Hotelgarten.

Das allgegenwärtige Gemälde des Präsidenten Museveni grüßt auch in der Hotel-Lobby

Da wir alle morgen erst am späten Abend fliegen, bietet Silke uns für morgen früh noch einen fakultativen Ausflug auf dem Viktoriasee an, an dem wir alle gerne teilnehmen wollen. Wir waren schon traurig, daß wir keine Zeit hatten, um den Victoriasee richtig kennenzulernen, also eine tolle Gelegenheit.

Gegen 18 Uhr kommt dann Dr. Grace vom Testlabor, nimmt am Gartentisch platz und wir treten nacheinander für den Abstrich an. Mit der Aufnahme der Passdaten und der direkten Barzahlung dauert das doch eine ganze Weile, ist aber insgesamt sehr entspannt.

Die afrikanische Nacht senkt sich noch einmal herab und das Hotel hat nur für uns ein leckeres Buffet vorbereitet: mit frischen Avocados, Kürbissuppe, Fischnuggets aus frischem Fisch aus dem Victoriasee und, und und..

Zeitig geht es ins Bett mit Vorfreude auf den morgigen Tag.

 

Straßendörfer, Teeplantagen, Fort Portal- von Masindi in den Kibale N.P. (Tag 5)

Heute steht ein Fahrtag auf dem Programm. Wir müssen die lange Strecke von Masindi bis nach Fort Portal am Fuße des Rwenzori-Gebirges bewältigen.

Abfahrt aus der Kabalega-Lodge

Dafür brauchen wir mehr als 5 Stunden. Es geht über eigentlich gut ausgebaute breite Straßen, die jedoch zum Zweck der Geschwindigkeitskontrolle immer wieder von zahlreichen Schwellen unterbrochen werden, so daß die gesamte Fahrt dauerhaft holprig ist. Die Ugander nennen diese Schwellen „sleeping police“. Heute sitzt Silke mit bei uns im Auto und sie und Nathan versorgen uns wieder mit vielen Informationen.

Wir beobachten die typischen Straßendörfer: die kleinen Häuser sind alle ganz dicht an der Straße gebaut. Viele haben kleine Tische davor, auf denen verkauft wird, was das eigene Feld hergibt, z.B. Tomaten, Kochbananen (Matoke), Mangos. Oder Mais und Getreide wird auf großen Tüchern vor dem Haus getrocknet.

Die traditionellen Häuser haben generell kaum Fenster, was der Temperaturregelung dient. Es gibt lediglich nach vorne geöffnete größere Haustüren. Oft gibt es bei geschlossenen Haustüren nur kleine, in die Ziegel eingelassene Lüftungslöcher für Frischluft.

Auch alle anderen Geschäfte finden sich auf der Straße: Haushaltswaren, Möbel, Mobilfunk, Bankfilialen und eben viele Lebensmittel.

Nach anderthalb Jahren coronabedinger Tourismuspause ist auch auch immer noch selten, daß „Wazungu“ (genereller Begriff für weiße Bewohner Europas, Nordamerikas und Australiens, in der Einzahl „Mzungu“) durch die Dörfer fahren. So stehen immer wieder Gruppen kleiner Kinder am Straßenrand, die uns fröhlich zuwinken und Wazungu rufen. Wir kommen aus dem Zurückwinken gar nicht mehr heraus.

An einer Tankstelle machen wir eine kurze Toilettenpause. Wir wollen im Tankstellenshop unsere Snackvorräte auffrischen, die Auswahl ist sehr begrenzt und der Preis wird dann nach Gutdünken gemacht, verständlicherweise bezahlen Wazungu mehr als Einheimische – trotzdem ist preislich alles immer noch im Rahmen.

Es geht über durch Stadt Hoima, in der es ein Zementwerk gibt, immer weiter in den Westen.

Nach einer weiteren Stunde Fahrt halten wir am Straßenrand und unsere Fahrer kaufen eine neue Bananensorte, diesmal ist es eine wunderbare kleine Babybanane die erfrischend nach Zitrusaromen schmeckt.

Unser Snack-Vorrat ist wieder aufgefrischt

Insgesamt gibt es 15 Bananensorten in Uganda, von der Plantane (Kochbanane) über verschiedene Größen und Farben an süßen Bananen. In dieser Gegend werden auch Mangos angebaut, von denen Nathan einige am Straßenrand erwirbt.

Die Obstfreude wir ergänzt durch eine weitere Ananaspause.

Silke serviert köstliche Ananas

Hier treffen wir auch auf die allgegenwärtigen Kinder und Jugendlichen mit denen wir unsere Ananas teilen.

Wir dürfen auch Fotos machen, die die Kinder dann sehr gerne auf dem Display bewundern. Silke erzählt, daß es hier eher üblich ist, auf Fotos ernst zu schauen.

Das gerade gemachte Bild wird auf dem Display begutachtet

Plötzlich sehen wir am Straßenrand eine Schimpansenfamilie, das ist außerhalb der Nationalparks eine absolute Seltenheit und wir zücken unsere Handys und wollten kurz anhalten, um die Tiere zu beobachten. Die Freude währt nur kurz – der die Tiere begleitende Ranger fordert uns aggressiv zum Weiterfahren auf, wir hätten kein Recht, „seine Tiere“ zu fotografieren und anzuschauen. Nach einem hitzigen Wortgefecht zwischen Nathan und dem Ranger wollen wir Ärger vermeiden und entschließen uns zur Weiterfahrt. Ein Foto ist mir trotzdem gelungen.

Nun ändert sich die Landschaft. In der Ferne tauchen die ersten Ausläufer des Rwenzori-Gebirges auf. Das im Ausland recht unbekannte Gebirge wurde von europäischen Forschern erst spät gegen Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt und auch erst nach genauem Hinsehen und Suchen. Der Grund: die schneebedeckten Berge liegen fast immer im Nebel, so daß man nur die weniger spektakulären Vorberge sehen kann, auch wir bekamen nur diese zu Gesicht. Es ist gut zu wissen, daß im Rwenzorigebirge auch der drittgrößte Berg Afrikas liegt,  der Mount Margherita mit 5.109 Metern Höhe. Silke erzählt uns, daß das Rwenzorigebirge ein Geheimtipp für Bergwanderer ist, auch sie selbst hat schon wunderschöne Wandertouren durch diese Berge geführt. Mit Sicherheit ist es weniger überlaufen als am Kilimandscharo und durchaus noch mal eine extra Reise wert.

Die Berge sind übrigens sehr sagenumwoben. Angeblich vermutete Aristoteles hier die Quelle des Nils und auch Ptolomäus beschrieb die sogannten „Mondberge“ aus denen das Wasser des Nils entspringen würde. Indirekt stimmt das sogar, da das immer wolkenverhangene Rwenzorigebirge (übersetzt „Regenmacher-Gebirge“) mit seinen Gletschern die Umgebung und auch den Victoriasee mit Wasser speist und am Victoriasee in Jinja entspringt ja bekanntlich der Nil.

An den Berghängen, vor dem Wald sehen wir nun riesige Teeplantagen, die sich wunderschön in die Landschaft einfügen.

Schwarzer Tee ist einer der Exportschlager Ugandas und wir können einige Leute mit ihren großen Körben bei der Teeernte beobachten.  Wir steigen kurz aus und genießen den Blick.

Im Hintergrund die Ausläufer des Rwenzorigebirges

Endlich sind wir dann in Fort Portal angekommen. Es geht zum Mittagessen ins beste Restaurant der Stadt „The Garden Restaurant“. Hier können wir uns an einem Buffett mit typisch ugandischen Speisen bedienen.

Ich stelle mir einen Teller zusammen und bin eigentlich ganz angetan, obwohl es sich fast ausschließlich um Beilagen handelt:

Wir haben zunächst auf 8 Uhr den dunklen Hirsebrei „Millet“, dann weiter im Uhrzeigersinn Matoke, ein Brei aus Kochbananen, weißer Poscho aus Mais, gekochter Kürbis und gekochte Maniokwurzel – die mir persönlich am besten schmeckt. Dazu gibt es leckere Erdnußsoße, Bohnenmus und natürlich das obligatorische Hühnchen, hier immer mit Knochen serviert. Eine gute Möglichkeit, die landes-typische Küche zu probieren.

Nach dem Essen checken wir in unser wunderschönes Hotel mit dem treffenden Namen „Mountain of the Moons“ ein. Das Hotel im Kolonialstil  ist sehr luxuriös, in einen großen Garten eingebettet und laut Reiseführer das beste Haus der Stadt.

Wir machen uns noch einmal zu Fuß auf den Weg nach Fort Portal. Eigentlich ist unser Ziel der Königspalast, jedoch ist der Weg in die Stadt wirklich kein Vergnügen. Es geht durch staubige Straßen mit viel Verkehr. Die Hackordnung ist hier LKW, Auto, Moped. Und dann Radfahrer und Fußgänger und da es keine Fußwege gibt, wird das manchmal ganz schön eng. Dazu die brennende Sonne, Staub, die Maske – Vergnügen ist etwas anderes.  Nach drei Kilometern sind wir in einer Art Stadtzentrum angekommen, d.h. hier gibt es Läden. Interessant eine Moschee am Wegesrand.

Wir gehen in einige kleine Supermärkte, aber erst in einem etwas größeren finden wir die Snacks, die wir suchen.

Koloniale Bauten in Fort Portal

Zum Palast hoch auf den Berg wäre es jetzt noch mal so weit. Das sparen wir uns und machen uns auf den Weg zurück. Immer wieder sind wir als Wazungu neugierigen Blicken ausgesetzt, fühlen uns aber nie bedrängt oder unsicher und unsere Grüße werden immer freundlich erwidert.

Zurück im Hotel genießen wir einen akzeptablen Weißwein bzw.  ein Nile-Special im Garten und entspannen bei Sonnenuntergang.

 

Abendstimmung im Garten des „Mountain of the Moons“ Hotel

Morgen steht ein langer und spannender Trekkingtag auf dem Programm.

Der lange Weg nach Norden – unglaubliche Begegnungen mit Nashörnern im Ziwa Rhino Sanctuary (Tag 2)

Heute früh lernen wir unsere Fahrer von der lokalen Firma Uganda Trails kennen, die uns auf der gesamten Reise begleiten werden.  Wir fahren als Familie im Safaribus mit Nathan, einem sehr erfahrenen Driver-Guide, der diese Arbeit schon seit 17 Jahren ausübt und sich wirklich, wie wir immer wieder feststellen werden, außerordentlich gut auskennt.

Unser Safaribus

Nathan, hat 5 Kinder und darunter tatsächlich Zwillinge. Er ist eine echte Frohnatur und erzählt gerne und viel von seinem Land.

Wir beginnen die etwa 4 Stunden lange Reise nach Norden zum Ziwa Rhino Sanctuary. Wir sind als Gruppe mit 4 Safaribussen unterwegs.

Zunächst geht es auf den schnellen Highway nach Kampala, vorbei am Victoriasee.

Was man hier wissen muß, auch auf der Autobahn sind Autos, Motorräder, Fahrräder und Fußgänger irgendwie alle zusammen unterwegs, wobei klar das Recht der Stärkeren gilt: Autos ist immer Platz zu machen.

Nach etwa 30 Minuten haben wir Kampala erreicht, es gibt viel zu sehen und wir kriechen im Schneckentempo durch die Vororte der Hauptstadt, sehen viele Märkte, Läden und vor allem Menschen.

Alle scheinen nach dem Ende des Lockdowns wieder auf den Straßen zu sein. Vor allem sehen wir junge Leute und Kinder.  In Uganda sind 49% der Bevölkerung unter 14 Jahren alt, mit durchschnittlich 6 Kindern pro Familie gehört es zum am bevölkerungsmäßig am zweitschnellsten wachsenden Land der Welt. Mit meinen 51 Jahren gehöre ich fast zu einer Minderheit.

Nathan erzählt uns, daß in Kampala und Vororten etwas 5 Millionen Menschen leben. Und das beschreibt er uns aus afrikanischer Sicht als kleine Stadt.  Ein Großteil der Landbevölkerung scheint in die Städte, vor allem in die Hauptstadt zu streben, in der Hoffnung auf Arbeit, was leider aber ein Trugschluß ist.

Wir saugen das quirlige Treiben und die vielen bunten Farben der Märkte mit ihrem frischen Obst und Gemüse in uns auf.

Nach scheinbar undendlicher Zeit erreichen wir die Landstraße in den Norden, wo wir ganz gut vorankommen, immer wieder durch kleine Städte und Dörfer fahren und die Märkte bestaunen können.

An einen der Märkte halten wir kurz an und die Fahrer kaufen Obst, welches wir abends im Hotel ausprobieren wollen: Ananas, Jackfruit, Melone und vor allem Bananen, von den wir direkt verkosten können.

Ab jetzt reisen leckere Bananen als Snacks mit

Uganda stellt sich als einer der Hauptproduzenten von Bananen in Afrika heraus und hat auch eine beachtliche Ananasproduktion. Ansonsten gibt es viel Kaffee, Tee, Maniok, Mais und Hirse. Aus Maniok und Hirse wird das Mehl für das lokale Fladenbrot hergestellt.

Ein Bus wird von fliegenden Händlern umschwärmt

Längs der Straße werden von indischen und chinesischen Investoren große Fabriken gebaut, um die landwirtschaftlichen Produkte gleich zu verarbeiten und auch in die umliegenden Länder zu exportieren – scheinbar ein lukratives Unterfangen.

Nach knapp 4 Stunden haben wir unser Ziel erreicht. Wir nehmen noch ein leckeres Mittagessen zu uns: Fisch mit Reis und Avocadomus mit Chapati-Brot. Dazu gibt es frischen Ananas- und Melonensaft.

So gestärkt fahren wir zum Höhepunkt des Tages: dem Ziwa Rhino Sancutary.

Nashörner, eigentlich einheimisch in Uganda wurden unter den vielen Diktaturen in den 70er und 80er Jahren 20. Jahrhunderts, in denen die Tiere nicht geschützt wurden, von den Wilderern komplett ausgerottet. Nachdem sich das Land in den 90er Jahren unter dem noch heute amtierenden Präsidenten Museveni stabilisiert hatte, wurde um die Jahrtausendwende das Ziwa Rhino Projekt ins Leben gerufen. Auf einen 7000 Quadratkilometer großen Areal, von Elektrozäunen umsäumt, wird der Versuch gestartet, Breitmaulnashörner wieder in Uganda anzusiedeln, um sie später auszuwildern. Ein sehr ambitioniertes Unterfangen.

Das erste im Reservat geboren Baby,  – mit einem Elternteil aus Kenia und einen Elternteil aus einen Zoo in den USA bekam den passenden Namen Obama.

Inzwischen leben im Park 9 Nashorngruppen. Sie werden trotz Elektrozaun Tag und Nacht von bewaffneten Rangern bewacht, da sie selbst hier vor Wilderern geschützt werden müssen. Durch die Ranger ist es aber auch recht einfach möglich, die Aufenthaltsorte der Nashörner zu finden und das kommt uns bei unserem Besuch zugute. Nach einer Einweisung durch die Ranger und einer kurzen Fahrt steigen wir aus uns wandern durch dichtes Gras auf der Suche nach den Dickhäutern. Wir laufen im Gänsemarsch und reden nicht. Nashörner sehen schlecht aber riechen und hören gut, deshalb muss die Pirsch auch immer gegen den Wind erfolgen.

Nach wenigen Minuten in faszinierender afrikanischer Graslandschaft treffen wir schon auf frische Nashorn-Kot.

Nur wenige Meter weiter tauchen 2 Nashörner plötzlich wie aus dem Nichts vor uns auf, knapp 10 Meter entfernt sehen wir eine junge Mutter und ihr Baby – ein sehr erhabenener Moment.

Wir dürfen einige Zeit stehen und staunen und natürlich auch Fotos schießen.

Es ist eine ganz besondere Erfahrung.

Nach etwa einer halben Stunde in Gesellschaft der Nashörner müssen wir leider wieder gehen. Etwas entfernt erzählen uns die Ranger noch etwas über die Nashörner, wie sie leben und über die Arbeit der Reservats. Der Plan ist, die Population so zu erhöhen, daß die Nashörner in den nächsten 5-10 Jahren wieder ausgewildert werden können.

Immer noch den Nachhall dieser Begegnung spürend, steigen wir wieder in unsere Safaribusse und prompt kommt auch der erste Regen. Es geht weiter nach Norden zur unserem nächsten Hotel, der Kabalega Lodge.

Kabalega Lodge

Die Zimmer sind hier sehr einfach aber zweckmäßig und es gibt einen schönen Pool. An der Bar und beim Abendessen haben wir tolle Gespräche mit den anderen Reisenden unserer Gruppe und mit Silke, die uns Stück für Stück in die Kultur Ugandas einführt. Wir haben sehr viel Glück mit der Gruppenzusammensetzung, alle sind Fernreise-Fans und wir sind auf einer Wellenlänge. Auch die Kinder haben mit 16-20 Jahren ein passendes Alter und kommen gut miteinander klar.

Zufrieden mit der afrikanischen Abendstimmung geht es heue etwas zeitiger ins Bett, denn morgen wartet wieder ein langer und ereignisreicher Tag.

 

Unsere Familienreise nach Uganda – Die Route und Ankunft am Victoriasee in Entebbe (Tag 1)

Nachdem wir uns im Februar entschieden haben, im Sommer 2021 endlich die Berggorillas in Uganda zu besuchen, ist es nun endlich soweit.

Wir müssen feststellen, daß Fernreisen in Zeiten von Corona nun wegen all der Unwägbarkeiten bis zur letzten Minute, doch wieder zum richtigen Abenteuer geworden ist.

Uganda mit seinen seltenen Berggorillas stand schon eine Weile auf unserer Wunschliste. In diesem Sommer haben wir uns für Uganda als erste Fernreise in Pandemiezeiten entschieden, da dieses ostafrikanische Land bis jetzt relativ wenig von Corona betroffen ist und mit niedrigen Inzidenzen aufwarten konnte.  Mit For Family Reisen haben wir uns für einen bewährten Reiseveranstalter entschieden mit dem wir schon viele Fernreisen unternommen haben und die Reise „Uganda for Family & Teens“ gebucht.

Uganda ist ein Binnenland im Osten Afrikas, von den Ländern Kenia, Tansania, Ruanda, VR Kongo und Südsudan umgeben. Im Süden des Landes erstreckt sich der riesige Viktoriasee, der größte See Afrikas und nach dem Baikalsee das zweitgrößte Süßwasser-Reservoir der Welt. Unsere Route wird uns in 12 Tagen von Entebbe, nahe der Hauptstadt Kampala über das Ziwa Rhino-Sanctuary, Masindi, den Murchison Falls Nationalpark im Norden und dann über den Kibale Forest N.P.  und den Queen Elizabeht N.P. bis zum Highlight Gorilla-Tracking im Bwindi Unpenetrable Forest National Park führen. Den Routenverlauf  könnt Ihr auf nachfolgender Zeichung sehen.

Unsere Reiseroute durch Uganda

Nach langer Vorfreude und toller Betreuung von For Family Reisen bis hin zur Abreise wird es zum ersten Mal spannend, als Uganda plötzlich im Juni zum Risikogebiet erklärt wird. Die Inzidenzen waren sprunghaft angestiegen, wenn auch vergleichsweise viel niedriger als in Europa und das Land begab sich in einen 42 tägigen Lockdown, der genau bis zu unserer Ankunft Anfang August dauern sollte. Nach Beginn des Lockdowns gingen die Inzidenzen jedoch wieder zurück in den einstelligen Bereich.

Das zweite große Zittern gab es dann beim PCR Test, der trotz Impfung gefordert wurde. Endlich, am Morgen unseres Abreisetages hatten wir hier dann das negative Ergebnis in den Händen.

Mit Quatar Airways geht es in einer langen Reise am Nachmittag  über Doha nach Entebbe, wo wir am nächsten Morgen ankommen, mit einer  Reisezeit von 16 Stunden. Mit Quatar Airways lässt es sich insgesamt gut reisen, jedoch macht das Non-Stop Tragen einer Gesichtsmaske alles sehr anstrengend.

Am Sonntagmorgen kommen wir dann recht übermüdet aber mit großer Vorfreude auf dem kleinen beschaulichen Flughafen von Entebbe an.

Auf dem Rollfeld in Entebbe
Flughafen Entebbe

Wir werden dort nach der Papierschlacht bei der Einreise – Visum, PCR Test, Gelbfieber Impfnachweise – von unserer Reiseleiterin empfangen und ins nahegelegenen Hotel Sunset Entebbe gefahren. Unsere sympathische Reiseleiterin Silke Schnitzler ist Deutsche, aber lebt seit 3 Jahren in Ostafrika, ist studierte Afrikanistin und wird uns auf unserer Reise durch Uganda begleiten. Da das offizielle Program erst morgen startet, gibt sie uns ein paar Tipps, wie wir den Tag, zusätzlich zum dringend benötigten Mittagsschlaf, gestalten können.

Auf dem Weg müssen wir uns erst einmal wieder daran gewöhnen, daß hier in Afrika die Häuser oft gut mit Stacheldraht und hohen Zäunen geschützt sind und es normal ist, daß an der Einfahrt zum Hotel ein Wachmann mit Gewehr sitzt. Das Hotel Sunset Entebbe ist ein kuscheliges Hotel in ruhiger Lage inmitten eines schönes Gartens. Wir haben bequeme, im afrikanischen Stil eingerichtet Zimmer.

Hotel Sunset Entebbe
Blick in die Gemeinschaftsräume des Hotels

Bevor wir in den Tiefschlaf verfallen, machen wir uns noch einmal auf den Weg in die Stadt

Mit dem Taxi geht es in kurzer Fahrt zum tollen Tipp unserer Reiseleiterin: dem Restaurant Goretti direkt am Viktoriasee. In wunderschöner Lage direkt am Strand befindet sich diese kleine Restaurant mit einheimischer und italienische Küche und Pizza-Holzofen. Wir sind kurz vor 12 Uhr die ersten Gäste und erstaunt, wie der Viktoria-See heute tobt, die Brandung schwappt in hoher Gischt über das Ufer und läßt uns in unseren T-Shirts frösteln.

Am Ufer des Viktoriasees

Wir nehmen Platz an einem der kleinen Tische.

Das Restaurant Goretti direkt am Strand

Das Restaurant ist heute den ersten Tag nach Lockdown wieder geöffnet und so läuft noch nicht alles wieder perfekt aber das stört uns nicht. Wir lassen uns in toller Lage unheimlich leckere Samosas (besonders die mit Fleisch sind herrlich gewürzt), Gemüsecurry und natürlich eine Pizza aus dem Steinofen schmecken.  Hier habe ich auch einen der wenigen guten Weine auf dieser Reise bekommen, denn ich muß in den nächsten Tagen lernen, daß Uganda kein Land für Weintrinker ist. Ganz schnell füllt sich dann auch das Restaurant mit fröhlichen Gästen.

Leckere Beef-Samosas
Vegetable Curry

Nun spazieren wir die 1-2 Kilometer zurück Richtung Victoria-Mall, wo wir noch Geld umtauschen wollen. Der Spaziergang ist wunderschön durch kleine, beschauliche afrikanische Dorfstraßen.

Wir saugen die Bilder in uns auf: kleine Häuser, blühende Gärten mit Bananenstauden, Ziegen und Kälbchen als Haustiere, Grill- und Räucheröfen, bunte Klamotten auf den Wäscheleinen, spielende und lachende Kinder und Frauen , die Gemüse und Obst auf den Straßen anbieten.  Jetzt fühlen wir uns wirklich in Afrika angekommen und haben auch hier das Gefühl, unbehelligt auf den Straßen laufen zu können.

Die Gärten sind voller Bananenstauden

Auf der Hauptstraße geht es direkt zur Viktoria-Mall. Hier tauschen wir ein paar Dollar in die einheimische Währung Uganda-Schilling und werden damit für kurze Zeit zu Millionären (1 Euro entspricht etwas mehr als 4000 Uganda-Schilling).

Es gibt ein paar Cafes und Geschäfte und einen Supermarkt in dem wir auch viel einheimisches Obst und die in Uganda angebauten Teesorten finden können, aber auch sonst bekommt man hier alles was man zum täglichen Leben braucht, wie in Europa.

Der Eingang zur Mall ist gut geschützt, es gibt einen Temperatur-Check und Sicherheits-Scan für alle Besucher und der Temparaturcheck und das Desinfizieren der Hände wird bei jeden Betreten eines Ladens neu wiederholt. Insgesamt werden hier die Coronaregeln sehr konsequent und viel klarer als in Deutschland gelebt.

Nach einem kurzen Rundgang rufen wir per SMS (im WLAN des Cafes der Mall) unseren Fahrer und kehren für einen ausgedehnten Mittagsschlaf, denn jetzt schlägt die Müdigkeit wirklich zu, ins Hotel zurück.

Abends sitzen wir dann noch als einzige Gäste gemütlich auf der Hotelveranda, schauen Olympia und probieren die leckere Küche. Besonders gut sind hier das Butter Chicken Curry, der gegrillte Viktoriabarsch direkt aus dem See, frische lokale Avocados und eine Kürbissuppe. Zum Nachtisch gibt es frisch geschnittene Melone.

Dazu schmeckt ein lokales Bier vom Nil. Das ist besonders mild, da es etwas Zucker enthält, so daß auch ich mich damit anfreunden kann.

Mit viel Vorfreude auf den nächsten Tag kriechen wir unter unsere Moskitonetze.