Abschiedsfahrt auf dem Victoriasee, ein Schuhschnabel und das beste Mittagessen im Mutis (Tag 12)

Wir müssen leider der Tatsache ins Auge schauen, daß heute unser letzter Tag in Uganda sein wird. Eigentlich ist heute auch keine Programm mehr geplant, aber unsere Flüge gehen erst spät am Abend.

Silke hat wahrscheinlich unsere Seufzer gehört, daß wir es auf dieser Reise leider nicht schaffen, einmal auf dem berühmten Victoriasee zu fahren und hat uns gestern bereits Tickets für eine fakultative Bootsfahrt auf den See in die vorgelagerten Sümpfe besorgt.

Wir sind sehr glücklich darüber und freuen uns. Früh um acht geht es wieder los und unsere Fahrer bringen uns zum nahegelegenen Hafen.

Dort steigen wir in kleine Holzboote – Pirogen –  ein , immer maximal zu viert. Die Boote haben einen Außenmotor und einen Bootsführer. Bei uns fährt noch der Guide mit.

Und los geht es. Langsam fahren wir hinaus in die Weite des Sees.

Immer wieder füllt sich der Boden des Bootes mit Wasser und der Bootsführer muß es mit einem abgeschnittenen Plastikkanister ausschöpfen. So hält er mit einer Hand das Steuerruder und mit der anderen schöpft er am laufenden Band.

Immer wieder füllt sich das Boot mit Wasser

Vor uns liegt die glitzernde Wasseroberfläche des Sees. Die Sonne brennt bereits jetzt und wir sind froh, noch einmal unsere langärmeligen Safarisachen und eine Mütze dabei zu haben.

Linkerhand sehen wir jetzt den Flughafen von Entebbe mit seiner Landebahn. Dort landet gerade eine Maschine der Quatar Airways – wahrscheinlich die, mit der wir heute Abend zurückfliegen werden.

Der weite Blick über den See vermittelt ein wunderbares freies Gefühl. Nach einer guten halben Stunde sehen wir rechts die ersten vorgelagerten Inselgruppen und auch schon einige Vögel.

Immer wieder schaukeln kleine Fischerboote, nicht größer als Nußschalen auf dem Wasser. Die Fischer sitzen hier den ganzen Tag in der glühenden Hitze und versuchen mit ihren Netzen Fische zu fangen.

Nach einer knappen Stunde sehen wir dann die ersten Ausläufer der Sumpflandschaft.

Plötzlich geht der Motor unseres Bootes aus und wir halten am Rand. Was ist los? Ein weiteres Boot gesellt sich zu uns und die Bootsführer beraten sich. Für uns eine Möglichkeit, kurz aufzustehen und die steifen Beine auszustrecken.

Es stellt sich heraus, daß der Motor mit Schlingpflanzen verfilzt ist, diese müssen nun erst abgezogen werden, dann kann es weitergehen. Das Thema kennen wir schon aus dem Donaudelta.

Weiter geht es und am Ufer zeigen sich viele Vögel.

Nun steigen wir in noch kleinere handbetriebene Holzboote um und müssen uns aufteilen.

So kommen wir noch dichter in die engen und verschlungenen Wasserwege der Sümpfe. Wir haben einen Bootsführer dabei und eine Naturführerin, die im Boot mit schicken Silbersandalen steht.

Wir fahren durch die verwunschene Sumpflandschaft und fühlen uns ein wenig wie im Donaudelta. Natürlich sind wir auf der Suche nach dem berühmten Schuhschnabel aber allein die Fahrt durch die Sümpfe macht viel Spaß und entspannt.

Immer wieder sehen wir riesige Teppiche der wunderschönen, hier dunkellila-farbenen Seerosen.

Die Wasserwege werden enger, rechts ein weißer und links ein bunter Eisvogel. Ganz hinten sehen wir eine Mini-Fähre, die sogar ein Auto transportiert – das Transportmittel der Inselbewohner.

Nun sind wir ganz heiß auf der Suche nach dem Schuhschnabel, er ist wohl schon irgendwo gesichtet worden. Immer wieder schnellt ein ganz besonderes Exemplar Mensch an uns vorbei – ein Birder. Nur mit Leopardenmuster-Shorts bekleidet steht er im Boot und rudert gemeinsam mit seinem Bootsführer auf der Suche nach dem berühmten Schuhschnabel.

Viel Spaß haben wir auch beim Beobachten dieses Birders

Langsam treffen sich alle Boote an einem engen Sumpfteppich, die Stakenstangen kommen zum Einsatz, um das Boot zu manövrieren.

Der Birder kommt an uns vorbei und setzt sich mit seinem Boot direkt vor uns, da wissen wir, dort ist der Schuhschnabel.

Noch sehen wir nicht viel, können aber den verrückten Birder beobachten, wie er mit seinem riesigen Objektiv im Boot steht, Fotos schießt und wie der Bootsführer immer mal wieder seine Hose festhält, um ihn am Rausfallen zu hindern. Nach einigen Minuten macht ihn dann sein Bootsführer darauf aufmerksam, daß auch noch andere Leute den Schuhschnabel sehen wollen und macht Platz.

Gedränge beim Schuhschnabel

Nun haben wir Zeit und Muße, diesen speziellen, urzeitlich anmutenden Vogel in aller Ruhe zu betrachten. Er steht mit seiner riesigen Größe ganz still im Sumpf und öffnet nur manchmal seinen Schnabel. Unserer Anwesenheit beeindruckt ihn nicht.

Seinen Namen hat er durch seinen besonderen, wie ein Holzschuh aussehenden riesigen Schnabel an dessen Ende sich ein Haken befindet mit dem er die Fische pickt.

Insgesamt ist der Schuhschnabel etwas 1.20 m groß und lebt gerne als Einzelgänger in Süßwassersumpflandschaften. Einige der Führer behaupten, daß er von den Dinosaurier abstamme. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber er wirkt auf jeden Fall sehr urzeitlich.

Nach etwa einer halben Stunde machen wir uns auf den Rückweg. Unser Birder ist immer noch da und hat jetzt wieder freie Sicht. Wir steigen wieder auf unsere etwas größeren Boote um und genießen die schöne Rückfahrt über die weite kristallklare Wasserfläche. Immer wieder bewundern wir riesige Vogelschwärme, die sich über das Wasser erheben.

Nach diesem wunderbaren Erlebnis erwartet uns noch das beste Mittagessen der Reise. Silke hat für uns im Muti – einem angesagten Garten-Restaurant reserviert.

Restaurant Muti

Es gibt alles, was das Herz begeht in sehr guter Qualität. Ich genehmige mit noch einmal eine sehr leckere Butternut-Kürbissuppe und einen köstlichen Mango-Avocado-Salat mit Limetten-Chilidressing.

Den muß ich zu Hause unbedingt nachmachen, obwohl er wahrscheinlich nie so lecker wie hier schmecken wird. Dazu bekomme ich auch das beste Glas Weißwein meiner ganzen Reise. Für die Entwöhnten gibt es auch Pizza und Burger. Wir genießen die Zeit im wunderschönen Garten. Im hauseigenen Souvenirshop gibt es sehr gute Kaffeebohnen und ungewöhnliches Kunsthandwerk.

In kleiner Gruppe fahren wir danach noch für einen leckeren Zitronentee ins Café Javas in die Victoria-Mall und dann geht es zurück zum Hotel um die restlichen Sachen zu packen. Den späten Nachmittag verbringen wir im schönen Hotelgarten und erhalten dann kurz vor Abfahrt unser negatives PCR Test Ergebnis.

In einer bewegenden Zeremonie verabschieden wir uns von Silke und den Fahrern. Jeder sagt etwas und vor allem die Fahrer danken uns noch einmal sehr bewegt dafür, daß wir in ihr Land gekommen sind und ihnen und ihren Familien dadurch Einkommen ermöglicht haben. Silke und die Fahrer haben wirklich die ganze Reise das Beste für uns getan und dafür sind wir ihnen sehr dankbar.

Abschiedsfoto mit unserem Fahrer Nathan

Leider neigt sich nun diese einzigartige Reise ihrem Ende zu, die wir am Victoriasee angefangen haben und dort auch wieder beschließen. Noch ganz überwältigt fahren wir zum Flughafen.

Wir werden die zwei Wochen in diesem vielfältigen Land mit seinen sehr freundlichen Menschen noch sehr lange lebendig in unserem Gedächtnis behalten

 

Letzte Safari und Äquatorstopp – Rückkehr nach Entebbe (Tag 11)

Heute früh stehen wir extra ein wenig früher auf, um den tollen Blick mit Sonnenaufgang genießen zu können – und es lohnt sich.

Direkt vom Campingstuhl auf unserer Terasse breitet sich vor uns die weite Ebene des Lake Mburo Nationalparks im beginnenden Licht des Tages aus.

In unserer Safarikleidung fühlen wir uns wie direkt aus „Out of Africa“. Wir gönnen uns einige wunderschöne meditative Minuten, die leider viel zu schnell vorbei sind.

Silke hat uns das Frühstück im Eagle‘s Nest besonders ans Herz gelegt und sie hat recht. Besonders die Pancakes sind köstlich. Ich habe welche mit Bananen, aber es gibt auch leckere andere Spielarten, z.B. mit Ananas.

Nun machen wir uns auf den Weg zur letzten Safari dieser Reise. Wieder geht es durchs Tor des Nationalparks, das Safaridach wird geöffnet und los geht es.

Gleich am Eingang begegnen uns große Zebraherden mit vielen Jungtieren.

Gemeinsam mit Antilopen stehen sie auf der verkohlten Erde der gestrigen Feuer. Diese Bilder wirkten wie Gemälde.

Kleine Affen tollen durch die Bäume und wir sehen wieder viele Vögel, fast alle Antilopenarten und Büffel.

Nach einer Stunde stehen plötzlich wie aus dem Nichts einige Giraffen direkt vor uns und fressen von den Bäumen. Im Englischen nennt man das „browsing“ (Tiere fressen von den Bäumen) im Gegensatz zu „grazing“ (Tiere fressen vom Boden).

Wir genießen die wunderschönen Tiere, vor allem ihren ästhetischen wiegenden Gang.

Immer mal wieder liegt auch ein Kadaver am Wegesrand.

Nun heißt es Aufbrechen, die Fahrt nach Entebbe ist noch lang und wir haben einen Termin um 16 Uhr für unseren PCR Test.  Wir verlassen den Park und fahren durch große Herden der sogenannten Ankole-Rinder.

Diese Rinder mit den riesigen Hörnern sind uns schon oft begegnet.  Nathan erzählt uns etwas mehr über diese Rinderrasse.

Die Ankole-Rinder sind eine ostafrikanische Zuchtrasse, die vorrangig über die Länge und Größe ihrer Hörner selektiert werden. Die ursprünglichen Züchter sind die Tutsi aus Ruanda und Burundi. Die Tiere sind in der Regel viel wert, um so mehr, je größer ihre Hörner sind.  Diese können eine Spannbreite von bis zu zwei Metern erreichen und wir haben auch ganz ordentliche Exemplare gesehen. Leider ist es aber auch so, daß die Ankole-Rinder von anderen Rinderrassen verdrängt werden, da diese ertragreicher sind. Auch wir sehen nach einer Biegung eine Herde der uns bekannteren schwarz-weiß gefleckten kleinhörnigen Rinder.

Nur wenige Meter später sehen wir am linken Wegesrand ein großes blaues Fabrikgebäude – eine Molkerei.

Diese stellt Milch, Jogurth und Käse her. Letztere gehören nicht zur traditionellen Ernährung des Landes und entwicklen sich erst. Auch wir haben das in den Lodges zu spüren bekommen. Es gibt selten Butter und nie Jogurth oder Käse.

Nun haben wir die Hauptstraße erreicht und können in schnellerem Tempo Richtung Entebbe fahren. Die nächstgrößere Stadt ist Masaka.

Nachdem wir nun über eine Woche in den Nationalparks unterwegs waren, merken wir, wie sich hier die Szenerie ändert.  Alles wird industrieller: Molkereien, Sägewerke, riesige Holzmeiler und sogar Marriot Landhotels bekommen wir zu Gesicht. Masaka ist eine waschechte Großstadt und wir merken die beginnende Nähe zum Victoriasee. Rechts und links an den Straßenrändern stehen fliegende Fischhändler, die sowohl ihren frischen Tagesfang, als auch Räucherfisch anbieten.

Insgesamt ist der Blick aus dem Fenster sehr interessant. Rechts erstrecken sich riesige Reisfelder.

Die Straße ist voll von großen blauen Öltankern, die von Mombasa, einer Hafenstadt in Kenia, Öl ins Innere von Ostafrika bringen und dann wieder zurückfahren.

Plötzlich kommt es zu Komplikationen an einer Straßensperre. Unser Bus wird herausgewunken. Es entsteht eine hitzige Diskussion zwischen Nathan und dem Polizisten. Das geht ungefähr 10 Minuten so, wir sind uns nicht sicher, was los it. Endlich kommt Nathan zurück und wir können weiter fahren. Es stellt sich heraus, daß der Polizist behauptet hat, er hätte Nathan zum Halten aufgefordert, aber daß dieser nicht sofort gehalten hätte, sondern erst bei der zweiten Aufforderung. Das mußte ausdiskutiert werden.

Zerbrechliche Fracht

Nun geht es mit großen Schritten zu unserer dritten Äquatorüberquerung, diesmal eine mit touristischer Infrastruktur. Zunächst gibt es ein Mittagsbuffet und dann kämpfen wir uns an vielen Souvenirshops, in denen gefühlt überall das gleiche angeboten, vorbei.

Die Auswahl an T-Shirts ist riesig. Hier eine Version, die auf das Mzungu-Thema anspielt

Ziel ist das Äquatormonument, wo wir ein letztes Gruppenfoto machen.

Unsere Reisegruppe am Äquator

Nun müssen wir uns beeilen, um pünktlich zurückzukommen. Eigentlich wollten wir in einem Testlabor in Kampala halten, um unseren für den Rückflug geforderten PCR Test zu machen. Das Labor bietet an, um 16 Uhr direkt zu uns ins Hotel zu kommen und die Abstriche dort zu machen – eine gute Idee. Wir kommen pünktlich im uns bereits bekannten Sunset Entebbe Hotel an, machen uns frisch und warten auf den PCR Test. Die Healthworker lassen jedoch auf sich warten und wir packen noch unsere Sachen und entspannen im schönen Hotelgarten.

Das allgegenwärtige Gemälde des Präsidenten Museveni grüßt auch in der Hotel-Lobby

Da wir alle morgen erst am späten Abend fliegen, bietet Silke uns für morgen früh noch einen fakultativen Ausflug auf dem Viktoriasee an, an dem wir alle gerne teilnehmen wollen. Wir waren schon traurig, daß wir keine Zeit hatten, um den Victoriasee richtig kennenzulernen, also eine tolle Gelegenheit.

Gegen 18 Uhr kommt dann Dr. Grace vom Testlabor, nimmt am Gartentisch platz und wir treten nacheinander für den Abstrich an. Mit der Aufnahme der Passdaten und der direkten Barzahlung dauert das doch eine ganze Weile, ist aber insgesamt sehr entspannt.

Die afrikanische Nacht senkt sich noch einmal herab und das Hotel hat nur für uns ein leckeres Buffet vorbereitet: mit frischen Avocados, Kürbissuppe, Fischnuggets aus frischem Fisch aus dem Victoriasee und, und und..

Zeitig geht es ins Bett mit Vorfreude auf den morgigen Tag.

 

Unsere Familienreise nach Uganda – Die Route und Ankunft am Victoriasee in Entebbe (Tag 1)

Nachdem wir uns im Februar entschieden haben, im Sommer 2021 endlich die Berggorillas in Uganda zu besuchen, ist es nun endlich soweit.

Wir müssen feststellen, daß Fernreisen in Zeiten von Corona nun wegen all der Unwägbarkeiten bis zur letzten Minute, doch wieder zum richtigen Abenteuer geworden ist.

Uganda mit seinen seltenen Berggorillas stand schon eine Weile auf unserer Wunschliste. In diesem Sommer haben wir uns für Uganda als erste Fernreise in Pandemiezeiten entschieden, da dieses ostafrikanische Land bis jetzt relativ wenig von Corona betroffen ist und mit niedrigen Inzidenzen aufwarten konnte.  Mit For Family Reisen haben wir uns für einen bewährten Reiseveranstalter entschieden mit dem wir schon viele Fernreisen unternommen haben und die Reise „Uganda for Family & Teens“ gebucht.

Uganda ist ein Binnenland im Osten Afrikas, von den Ländern Kenia, Tansania, Ruanda, VR Kongo und Südsudan umgeben. Im Süden des Landes erstreckt sich der riesige Viktoriasee, der größte See Afrikas und nach dem Baikalsee das zweitgrößte Süßwasser-Reservoir der Welt. Unsere Route wird uns in 12 Tagen von Entebbe, nahe der Hauptstadt Kampala über das Ziwa Rhino-Sanctuary, Masindi, den Murchison Falls Nationalpark im Norden und dann über den Kibale Forest N.P.  und den Queen Elizabeht N.P. bis zum Highlight Gorilla-Tracking im Bwindi Unpenetrable Forest National Park führen. Den Routenverlauf  könnt Ihr auf nachfolgender Zeichung sehen.

Unsere Reiseroute durch Uganda

Nach langer Vorfreude und toller Betreuung von For Family Reisen bis hin zur Abreise wird es zum ersten Mal spannend, als Uganda plötzlich im Juni zum Risikogebiet erklärt wird. Die Inzidenzen waren sprunghaft angestiegen, wenn auch vergleichsweise viel niedriger als in Europa und das Land begab sich in einen 42 tägigen Lockdown, der genau bis zu unserer Ankunft Anfang August dauern sollte. Nach Beginn des Lockdowns gingen die Inzidenzen jedoch wieder zurück in den einstelligen Bereich.

Das zweite große Zittern gab es dann beim PCR Test, der trotz Impfung gefordert wurde. Endlich, am Morgen unseres Abreisetages hatten wir hier dann das negative Ergebnis in den Händen.

Mit Quatar Airways geht es in einer langen Reise am Nachmittag  über Doha nach Entebbe, wo wir am nächsten Morgen ankommen, mit einer  Reisezeit von 16 Stunden. Mit Quatar Airways lässt es sich insgesamt gut reisen, jedoch macht das Non-Stop Tragen einer Gesichtsmaske alles sehr anstrengend.

Am Sonntagmorgen kommen wir dann recht übermüdet aber mit großer Vorfreude auf dem kleinen beschaulichen Flughafen von Entebbe an.

Auf dem Rollfeld in Entebbe
Flughafen Entebbe

Wir werden dort nach der Papierschlacht bei der Einreise – Visum, PCR Test, Gelbfieber Impfnachweise – von unserer Reiseleiterin empfangen und ins nahegelegenen Hotel Sunset Entebbe gefahren. Unsere sympathische Reiseleiterin Silke Schnitzler ist Deutsche, aber lebt seit 3 Jahren in Ostafrika, ist studierte Afrikanistin und wird uns auf unserer Reise durch Uganda begleiten. Da das offizielle Program erst morgen startet, gibt sie uns ein paar Tipps, wie wir den Tag, zusätzlich zum dringend benötigten Mittagsschlaf, gestalten können.

Auf dem Weg müssen wir uns erst einmal wieder daran gewöhnen, daß hier in Afrika die Häuser oft gut mit Stacheldraht und hohen Zäunen geschützt sind und es normal ist, daß an der Einfahrt zum Hotel ein Wachmann mit Gewehr sitzt. Das Hotel Sunset Entebbe ist ein kuscheliges Hotel in ruhiger Lage inmitten eines schönes Gartens. Wir haben bequeme, im afrikanischen Stil eingerichtet Zimmer.

Hotel Sunset Entebbe
Blick in die Gemeinschaftsräume des Hotels

Bevor wir in den Tiefschlaf verfallen, machen wir uns noch einmal auf den Weg in die Stadt

Mit dem Taxi geht es in kurzer Fahrt zum tollen Tipp unserer Reiseleiterin: dem Restaurant Goretti direkt am Viktoriasee. In wunderschöner Lage direkt am Strand befindet sich diese kleine Restaurant mit einheimischer und italienische Küche und Pizza-Holzofen. Wir sind kurz vor 12 Uhr die ersten Gäste und erstaunt, wie der Viktoria-See heute tobt, die Brandung schwappt in hoher Gischt über das Ufer und läßt uns in unseren T-Shirts frösteln.

Am Ufer des Viktoriasees

Wir nehmen Platz an einem der kleinen Tische.

Das Restaurant Goretti direkt am Strand

Das Restaurant ist heute den ersten Tag nach Lockdown wieder geöffnet und so läuft noch nicht alles wieder perfekt aber das stört uns nicht. Wir lassen uns in toller Lage unheimlich leckere Samosas (besonders die mit Fleisch sind herrlich gewürzt), Gemüsecurry und natürlich eine Pizza aus dem Steinofen schmecken.  Hier habe ich auch einen der wenigen guten Weine auf dieser Reise bekommen, denn ich muß in den nächsten Tagen lernen, daß Uganda kein Land für Weintrinker ist. Ganz schnell füllt sich dann auch das Restaurant mit fröhlichen Gästen.

Leckere Beef-Samosas
Vegetable Curry

Nun spazieren wir die 1-2 Kilometer zurück Richtung Victoria-Mall, wo wir noch Geld umtauschen wollen. Der Spaziergang ist wunderschön durch kleine, beschauliche afrikanische Dorfstraßen.

Wir saugen die Bilder in uns auf: kleine Häuser, blühende Gärten mit Bananenstauden, Ziegen und Kälbchen als Haustiere, Grill- und Räucheröfen, bunte Klamotten auf den Wäscheleinen, spielende und lachende Kinder und Frauen , die Gemüse und Obst auf den Straßen anbieten.  Jetzt fühlen wir uns wirklich in Afrika angekommen und haben auch hier das Gefühl, unbehelligt auf den Straßen laufen zu können.

Die Gärten sind voller Bananenstauden

Auf der Hauptstraße geht es direkt zur Viktoria-Mall. Hier tauschen wir ein paar Dollar in die einheimische Währung Uganda-Schilling und werden damit für kurze Zeit zu Millionären (1 Euro entspricht etwas mehr als 4000 Uganda-Schilling).

Es gibt ein paar Cafes und Geschäfte und einen Supermarkt in dem wir auch viel einheimisches Obst und die in Uganda angebauten Teesorten finden können, aber auch sonst bekommt man hier alles was man zum täglichen Leben braucht, wie in Europa.

Der Eingang zur Mall ist gut geschützt, es gibt einen Temperatur-Check und Sicherheits-Scan für alle Besucher und der Temparaturcheck und das Desinfizieren der Hände wird bei jeden Betreten eines Ladens neu wiederholt. Insgesamt werden hier die Coronaregeln sehr konsequent und viel klarer als in Deutschland gelebt.

Nach einem kurzen Rundgang rufen wir per SMS (im WLAN des Cafes der Mall) unseren Fahrer und kehren für einen ausgedehnten Mittagsschlaf, denn jetzt schlägt die Müdigkeit wirklich zu, ins Hotel zurück.

Abends sitzen wir dann noch als einzige Gäste gemütlich auf der Hotelveranda, schauen Olympia und probieren die leckere Küche. Besonders gut sind hier das Butter Chicken Curry, der gegrillte Viktoriabarsch direkt aus dem See, frische lokale Avocados und eine Kürbissuppe. Zum Nachtisch gibt es frisch geschnittene Melone.

Dazu schmeckt ein lokales Bier vom Nil. Das ist besonders mild, da es etwas Zucker enthält, so daß auch ich mich damit anfreunden kann.

Mit viel Vorfreude auf den nächsten Tag kriechen wir unter unsere Moskitonetze.