Endlich ist es soweit. Meine Tochter und ich holen unsere wegen Corona ausgefallenen Abi-Reise nach New York nach und haben uns für Santorini als neues Reiseziel entschieden – und – um es vorwegzunehmen – nicht ein einziges Mal bereut. Griechenland wurde im Juni 2021 gerade aus der Liste der Risikogebiete herausgenommen und wir können noch von der relativen „Leere“ dieses ansonsten komplett überlaufenen Traumziels profitieren. Für eine Woche haben wir uns im luxuriösen Hotel mystique in Oia (sprich Ia) einquartiert. Das Hotel ist direkt in den Felsen am Kraterrand gebaut, über mehrere Etagen und mit betörendem Blick über die Caldera und auf den Rest von Santorini.
Das mystique ist teuer aber sein Geld auf jeden Fall wert. Wir haben eine wunderschöne in den Felsen gebaute Juniorsuite (Wet Allure) mit eigener großer Terrasse und Whirlpool und traumhaftem Blick auf die Caldera.
Der Service ist spitzenmäßig aber schaut Euch alle Details am besten auf der Website vom mystique an, die übertreibt nicht. Wichtig allerdings: man sollte hier gut zu Fuß sein, es geht immer recht steil bergauf und bergab (wie auf der gesamten Calderaseite der Insel) und hohe Schuhe kann man getrost zu Hause lassen.
Wir sind sehr früh angekommen und schon um 9 Uhr im Hotel. Da unsere Zimmer so früh noch nicht fertig sind, lassen wir nach einer Führung das Gepäck im Hotel und beschließen, den kleinen Fischerhafen von Ammoudi unten am Fuße des Felsens von Oia zu besuchen. Er soll zu den schönsten Plätzen der Insel gehören. Da wir uns noch nicht auskennen, folgen wir immer der Straße mit den Schildern nach Ammoudi und nehmen so die längere Tour.
Auf dem Weg kaufen wir zum Glück noch einen Strohhut, der uns später gute Dienste leistet.
Nach gut 40 Minuten erreichen wir den kleinen und wunderschönen Hafen mit seinen wenigen urigen Tavernen.
Wir wandern zunächst noch um den Felsen herum zu einem kleinen vorgelagerten Minifelsen von dem mutige Schwimmer ins Meer springen können.
Danach lassen wir uns in einer der kleinen Tavernen, im „Sunset Ammoudi“ nieder.
Es ist erst 11 Uhr morgens aber wir sind ja heute schon nachts um zwei Uhr aufgestanden. Wir genießen ein paar kleine Speisen: leckeren Schafskäse in Olivenöl mit frischem Weißbrot, ein paar fruchtigen Kalamata-Oliven und besonders lecker: Loukoumades (kleine gebackene Auberginenbällchen mit Schafskäse).
So gestärkt können wir nun den steilen Zickzackweg hinauf nach Oia (den haben wir inzwischen entdeckt) in Aufgriff nehmen.
Es gibt die Möglichkeit, auf einem Esel nach oben zu reiten, aber das würden wir nicht empfehlen, zum einen wegen der armen Tiere, aber es sieht auch sicherheitstechnisch nicht sehr vertrauenserweckend aus.
Stück für Stück arbeiten wir uns nach oben, immer noch mit langer Jeans und schwerer Handtasche, aber genießen regelmäßig die atemberaubenden Ausblicke nach unten und nach oben auf das Dorf und die malerischen Windmühlen.
Nach sehr steilen 20 Minuten sind wir oben angelangt und nehmen leider nicht die Abbiegung in die gerade Hauptgasse sondern laufen irrend immer wieder hoch und runter durch die öffentlichen Treppen der vielen an den Hang gebauten Hotels. Endlich haben wir auf Höhe der berühmten zwei blauen Kuppeln die Hauptgasse erreicht.
Hier drängeln sich doch einige Urlauber und auf beiden Seiten locken malerische Galerien, Boutiquen, Souvenirgeschäfte, Eisdielen und Restaurants.
Schon in Ammoudi haben wir eine WhatsApp bekommen, daß unser Zimmer fertig ist und wir wollen nun endlich in leichtere Kleidung umsteigen. Wir beziehen unsere wunderschöne gekühlte Juniorsuite und machen es uns auf der Terasse mit ihrem grandiosen Blick bequem.
Irgendwie haben wir das Gefühl, schon ewig hier zu sein, obwohl wir erst vor zehn Stunden in Deutschland losgeflogen sind. Langsam bekommen wir auch etwas Orientierung.
Erfrischt vom einem kleinen Mittagsschlaf machen wir uns abends noch einmal auf den Weg durch die Gassen von Oia. Zunächst beginnen wir in der Haupt-Shopping Gasse des Dorfes (nur 5 Minuten vom Hotel), die direkt an der Caldera mit ihren Ausblicken entlang führt. Langsam überzieht sich alles mit dem zauberhaften Licht des beginnenden Sonnenuntergangs.
Recht schnell biegen wir in die viel malerischen Seitengässchen ab, die weniger voll sind aber dafür um so niedlichere Lädchen und Restaurant haben.
In nur wenigen Minuten sind wir dann auch auf der gegenüberliegenden Seite der Insel (Santorini ist sehr schmal) und hier haben wir nun einen grandiosen Blick auf die Ägais und ihren berühmten Sonnenuntergang.
Hier entdecken wir auch einige tolle kleine Restaurants, die wir uns merken (leider haben wir heute schon gegessen) und in den nächsten Tagen ausprobieren wollen.
Dann lassen wir uns doch in der Hauptgasse noch einmal vom allgemeinen Menschenstrom mitziehen und landen an der Inselspitze mit DEM Hotspot-Fotomotiv des Sonnenuntergangs über den weißen Häusern und Windmühlen. Hier ist es allerdings ungemütlich voll, alle strecken ihre Handys in die Höhe.
Wir machen schnell ein paar Fotos und verschwinden dann von hier.
Zurück genießen wir den Abendhimmel nach dem Sonnenuntergang und die vielen Lichter der in den Felsen gebauten Hotels. Von unsere Terrasse aus sehen wir in der Ferne auf dem Kraterrand die Ziele der nächsten Tage: Imerovigli und Fira.
Müde fallen wir nach einen gelungenen ersten Tag ins Bett und freuen uns, hier zu sein.