Schimpansen hautnah im Kibale National Park und ein Nachmittag ugandisches Dorfleben in Bigodi (Tag 6)

Heute heißt es sehr früh aufstehen. Bereits um 6:30 Uhr verlassen wir unser Hotel und machen uns auf den Weg Richtung Kibale Regenwald, um heute mit den Schimpansen auf Tuchfühlung zu gehen.

Unterwegs beobachten wir einen wunderschönen Sonnenaufgang über den Teefeldern.

Auch die allgegenwärtigen Paviane sind schon wach und begrüßen uns zahlreich am Staßenrand.

Beim Schimpansentrekking angekommen, bekommen wir eine kurze Einführung und machen uns dann in kleiner Gruppe mit unserer Rangerin Jessica auf den Weg.

Jessica kommt ganz resolut und militärisch daher mit Tarnanzug und Gewehr – und tatsächlich schließt die Ausbildung zum Ranger bei der UWA (Uganda Wildlife Association) neben tiefen Kenntnissen der Tierwelt auch eine militärische Grundausbildung mit ein.

Zunächst geht es etwa eine halbe Stunde leicht bergauf durch dichten Regenwald bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Wir befinden uns auf etwa 1.700 Meter Höhe. Wir werden so lange laufen, bis wir die Schimpansen finden. Die Ranger verständigen sich dabei per Funk. Wenn wir die Tiere einmal gefunden haben, dürfen wir maximal zwei Stunden bei ihnen bleiben.

Durch den Regenwald

Plötzlich hören wir schon die Schimpansen rufen, ein ohrenbetäubendes aber auch spannendes Geräusch und dann taucht plötzlich der Clan-Chef neben uns auf. Von den vorgeschriebenen sieben bis zehn Metern Abstand kann keine Rede sein, der „Chef“ entscheidet sich, ca. zwei Meter neben uns Platz zu nehmen und Obst zu essen.

Nach einer Weile springt er plötzlich mit lautem Rufen auf und läuft weiter, und wir hinterher.

Dem Clanchef hinterher

Es tauchen weitere Schimpansen auf, die hautnah an uns vorbeilaufen- ein irres Gefühl.

Wir folgen den Schimpansen in schnellem Tempo bis auf eine Lichtung – dort verschwinden alle hoch in die Bäume, wo sie sich frisches Obst, hier Feigen, ausdrücken und nur den Saft trinken.

Man muß aufpassen, daß man keine ausgelutschten Feigen, oder noch schlimmeres auf den Kopf bekommt.

Nun heißt es warten, ob die Schimpansen wieder herunterkommen. Immer mehr kleine Trekkinggruppen sammeln sich auf der Lichtung – doch die Schimpansen denken nicht daran, sie schwingen sich durch die Bäume und immer wieder fallen Zweige und ausgelutschte Feigen fast auf unsere Köpfe. Die Zeit vergeht, wir wandern immer mal wieder im Kreise um die Lichtung und Jessica versorgt uns mit spannenden Fakten über diese außergwöhnlichen Tiere. Immer wieder sehen wir wunderschöne große, bunte Schmetterlinge flattern.

Nach fast zwei Stunden ohne Änderung der Lage sind wir fast bereit aufzugeben, wir haben ja schon einiges gesehen, aber Jessica hält noch fest und wandert noch einmal zurück mit uns zur Lichtung. Und tatsächlich plötzlich steigt ein Schimpanse, der Vizechef, herab.

Er setzt sich unter einen Baum und läßt sich gnädig von uns beobachten.

Manchmal wundere ich mich, was wohl in seinem Kopf vorgeht und er über uns denken mag.

Weitere Tiere steigen herab – es wird ihnen jetzt zu warm auf den Bäumen – und wir können noch ein paar tolle Beobachtungen machen.

Schimpansen sind übrigens auch Fleischfresser, die neben Obst und Blättern auch gerne kleinere Affen jagen und fressen – dabei jagen sie ganz intelligent in Gruppen.

Wir können uns kaum satt sehen aber nun heißt es Abschied nehmen . Nach fast vier Stunden wandern wir glücklich und beeindruckt zurück und bekommen sogar noch ein Zertifikat.

Wir fahren weiter zum Kibale Forest Camp, wo wir heute in stilechten feststehenden Zelten übernachten werden und essen dort zu Mittag.

Am Nachmittag wartet ungeplanterweise ein ganz besonderes Highlight auf uns. Im nahegelegenen Dorf Bigodi gibt es ein Community-Projekt mit verschiedenen „Walks“ für Touristen, die Einnahmen kommen dem Dorf zugute. Ursprünglich war ein zweistündiger  „Sumpf-Spaziergang“ geplant, um dort die Tierwelt zu beobachten. Als wir in der Community ankommen, bieten uns die freundlichen Guides an, vorher noch einen sogenannten „Community“ Walk zu machen, um das Dorfleben kennenzulernen. Gerne stimmen wir zu.

Am Dorfbrunnen

Wir spazieren gemeinsam durch Bananen-, Kaffee- und Süßkartoffelfelder ins Dorf zur „Queen of Coffee“.

Angelica, eine etwa 70-jährige Frau stellt für das Dorf wunderbaren Kaffee her.

Angelica

Sie zeigt uns, wie sie auf traditionelle Weise Kaffee herstellt, vom Trocknen der Bohnen über das Aufstampfen bis hin zum Sieben und Pulverisieren.

Auch wir dürfen mal probieren, stellen fest, daß es anstrengend ist, aber unser Resultat findet Angelica‘s Zustimmmung

Auf ganz einfachem Feuer wird das Wasser für den Kaffee erwärmt

Danach gibt es für uns einen frisch aufgebrühten Kaffee zum probieren.

Besonders fasziniert mich die einfache Art und Weise und die simplen Werkzeuge mit der alle Arbeitsschritte perfekt ausgeführt werden. Zum Kaffee werden frisch geröstete Erdnüsse gereicht, hier „ground nuts“ genannt.

Frische Erdnüsse auf dem Feld

Für Teeliebhaber gibt auch noch einen frisch aufgebrühten Kräutertee.

Fasziniert wandern wir nach einer knappen Stunde weiter zum Medizinmann der Dorfes. Der schon über 80-jährige ist sowohl für die Heilung bestimmter Krankheiten als auch für die Lösung anderer Probleme, wie z.B. einen „bösen Nachbarn“ zuständig.

Wie auch die „Queen of Coffee“ erzählt er in seiner lokalen Muttersprache und die Guides übersetzen für uns.

Wir erfahren, mit welchen Kräutern er z.B. Malaria, Grippe, Kopfschmerzen und Milchmangel beim Stillen kuriert. Aber auch böse Nachbarn will er mit Hilfe eines Zaubers rund um einen Schimpansenschädel zum Wegziehen bewegen.

Interessanterweise gibt es aber auch Krankheiten, die er ablehnt zu heilen, z.B.  Corona, Aids und Krebs. Während er berichtet, zieht er immer wieder an seiner Pfeife und wir wundern uns, was da wohl drinnen ist, aber das bleibt sein Geheimnis.

Zur Zeit gibt er sein Wissen an seinen Sohn weiter, der später einmal seinen Job übernehmen soll. Interessant auch die Kleidung des Medizinmannes: Sein Hut und sein löchriger Umhang bestehen aus einem traditionellen Stoff der aus Baumrinde gewonnen wird.

Begegnung mit einem Mini-Chamäleon

Nach dieser spannenden Vorstellung wandern wir weiter zu den Korbflechterinnen, die aus Palmen und Bananenblättern wunderschöne Körbe herstellen.

Wir lernen, wie mühsam die Arbeit ist und daß die Herstellung eines kleinen Brotkorbes 2 Wochen dauert. Auch hier ist alles Natur und Handarbeit – die Farben entstehen alle durch Pflanzensäfte.

Wir erstehen einen schicken Brotkorb und einen Untersetzer und dürfen noch eine kleine Musik-und Tanzvorführung der lokalen Schulkinder anschauen.

Überall stehen die exotischen Jack-Fruit Bäume

Nun geht es zur nächsten Station. Hier, bei Patrick, dreht sich alles um Bananen. Er zeigt uns, wie er Bananensaft herstellt.

Vorbereitungen für die Herstellung von Bananensaft

Er schält ein Bündel Bananen und zerquetscht die reifen Früchte mit Hilfe von Palmenblättern, eine schweißtreibende Arbeit.

Danach verdünnt er das ganze mit Wasser und siebt die gesamte Flüssigkeit durch einen Filter aus einem halben Bananenblatt.

Heraus kommt eine wohlschmeckende klare Flüssigkeit, der Bananensaft, den wir auch verkosten dürfen. Aus dem Bananensaft stellt Patrick auch Bananenbier – schmeckt etwa wie Federweißer – und Bananen-Gin her. Letzterer hat 45% und es damit ganz schön in sich. Abnehmer seiner Produkte sind die Freunde, die ihm bei der Arbeit helfen und die umliegenden Dorf-Kneipen.

Typische Dorfhütte mit Stallungen für Kleintiere

Besonders interessant, wie hier große Behälter verschlossen werden:  die Wasserkanister mit einer halben Kochbanane, der Destillationsofen mit einem Maiskolben.

Wir genießen diesen Community-Trip unheimlich und sind wirklich fasziniert von den Menschen und ihrer Kreatitivität.

Abends wird Fußball gespielt
Dorfkirche

Unsere Guides sind in Fahrt und wollen mit uns noch weitere Stationen besuche, aber wir sind inzwischen schon vier Stunden mit ihnen unterwegs und es wird langsam dunkel.

Abendstimmung über Bigodi

Wir blasen den noch geplanten Sumpfspaziergang ab, bedanken uns ganz herzlich bei unseren Führern und fahren ins Hotel zurück. Dieser spannende Nachmittag wird noch lange in uns nachhallen.

Unterwegs sehen wir noch einen Baum mit den kunstvoll geknüpften Nestern der Webervögel

Ein spektakulärer Wasserfall und Tiere, Tiere, Tiere – Erkundungen im Murchison National Park (Tage 3 und 4)

Auf dieser Reise jagt wirklich ein Highlight das nächste. Heute früh geht es direkt in den Murchison Falls Nationalpark.

Masindi und die Gegend um den Murchison Falls National Park waren schon Kulisse des Film „African Queen“ und ein geliebter Aufenthaltsort für Ernest Hemingway, der irgendwie überall war, wo es schön ist.  Die Gegend um den Nil in Murchison Falls war allerdings nicht ohne Gefahren für Hemingway, der hier zweimal nur knapp einen Flugzeugabsturz überlebte.

Namensgeber für den Park war der Chef des britischen Forschers Samuel Baker, der hier unter anderem nach der Quelle des Nils suchte.  Bei seiner Reise nilaufwärts entdeckte er zunächst den Albertsee und dann die gewaltigen Nilfälle, die er kurzerhand zur Quelle des Nils deklarierte und sie zu Ehren seines Chefs „Murchison Falls“ taufte.

Eingangstor zum Murchison Nationalpark

Nach den üblichen Eintrittsformalitäten (Kontaktliste, Fieber messen, Hände desinfizieren) fahren wir über eine Stunde durch den Park und können schon hier im dichten Wald erste Tiere am Straßenrand sehen, so z.B. Paviane (Baboons) und einen beindruckenden ground hornbill (südlicher Hornrabe), der gerade eine Schlange im Schnabel hält.

Ground Hornbill mit Schlange im Schnabel

Auf der Fahrt erzählt uns Nathan, daß wir uns jetzt im sogenannten „Rift Valley“, dem ostafrikanischen Grabenbruch befinden.  Hier bricht die Erdkruste aufgrund vulkanischer Aktivitäten und ein Riß zieht sich vom Roten Meer über Ostafrika bis hin zum indischen Ozean. Hier wird sich in mehreren Jahrtausenden  Ostafrika vom afrikanischen Kontinent trennen. Im Rift Valley und auch im „Albertine Rift“ (zentralafrikanischer Grabenbruch) befinden sich wunderschöne Ebenen soweit das Auge reicht. Diesen werden wir auf unserer Reise immer wieder begegnen.

Nach gut 1.5 Stunden erreichen wir die Murchison Falls. Hier stürzt sich der aus dem Victoriasee kommende „Victoria-Nil“  über 45 Meter hinab in eine enge Felsenschlucht, um dann unten breit und massiv bis zum Albertsee weiter zu fließen, aus dem er dann als „Albert Nil“ oder „weißer Nil“  wieder hervorkommt.

Über einen kleinen Waldweg steigen wir kurz bergan und hören zuerst und sehen dann die gewaltigen Stromschnellen, deren Gischt meterhoch nach oben stäubt.

Von hier oben wäre auch Baker ganz klar gewesen, daß die Murchison Falls nicht die Nilquelle sind, sondern dass der  Nil schon von weiter her kommt und sich hier nur spektakulär in die Tiefe stürzt. Später fanden Forscher die Nilquelle mehrere hundert Kilometer südlich im Ort Jinja am Victoriasee.

Ohrenbetäubend  stürzen sich die Wassermassen in eine enge Schlucht, man sieht nur Gischt und immer wieder ein paar Regenbögen.

Von hier kann man noch wenige Meter weiter bergauf wandern und sich einer erfrischenden Gratisdusche aussetzen – man wird hier definitiv einmal komplett nass.

Als Belohnung kann man von hier aus in die Schlucht schauen und beobachten, wie sich der Wasserfall wieder in einen breiten Flußlauf verwandelt.

Am schönsten ist, daß wir hier ganz alleine sind – ähnlich spektakuläre Wasserfälle sind in Europa oder Amerika von tausenden Besuchern umlagert.

Unsere Reisegruppe am Murchison Fall. Ganz rechts unsere Reiseleiterin Silke

Etwa eine Stunde genießen wir das Naturschauspiel, dann heißt es weiterfahren: die nasse Kleidung ist bei den warmen Temperaturen schon getrocknet und wir nehmen einen Lunch in einem kleinen Restaurant mit wunderschönem Blick auf den Nil ein.

Wunderschöner Blick während unserer Mittagspause

Für den Nachmittag ist eine dreistündige Bootsfahrt auf dem Nil geplant, die uns Tierbeobachtungen beschert, die wir uns nicht haben träumen lassen.

Bootsfahrt auf dem Nil
Nilbrücke

Los geht es direkt mit einer kleinen Gruppe Elefanten, die am Ufer grasen.

Das nächste Highlight ist eine „Schule“ von Nilpferden die plötzlich ihre Köpfe aus dem Wasser heben.

Nilpferde können bekanntlich nicht schwimmen aber in niedrigem Ufergewässer für bis zu sechs Minuten unter Wasser bleiben. Nilpferdgruppen sehen wir immer wieder und sie machen dem deutschen Namen „Nilpferd“ für Hippo hier am Nil alle Ehre. Nilpferde gehören zu den gefährlichsten Tieren für die lokalen Fischer: sind die Nilpferde untergetaucht, kann man sie von oben nicht sehen, Fischer fahren mit ihren kleinen flachen Booten dann über die scheinbar ruhige Wasseroberfläche und dabei aus Versehen über den Rücken eines Nilpferdes. Diese tauchen dann überraschend plötzlich unter dem flachen Kahn auf, werfen  ihn dabei um und beißen ihn mit ihrem kräftigen Maul einfach in der Mitte entzwei. Der Nil und Uganda insgesamt sind auch ein Paradies für die sogenannten „Birder“ (leidenschaftliche Ornithologen), die man mit ihren riesigen Objektiven sofort erkennen kann.

Immer wieder sehen wir besondere Vögel, auch wenn diese mit bloßem Auge schwer zu sehen sind, hier lohnt sich auf jeden Fall ein Fernglas.

Wir lernen z.B. den „Bienenfresser“ mit rotem Bauch kennen. Er nistet in Löchern in Felsspalten entlang des Ufers.

Auch interessant sind die Webervögel: hier bauen die Männchen besonders kunstvolle, kugelförmige Nester. Wenn diese allerdings den Weibchen nach genauer Inspektion nicht gefallen, ist der Paarungsversuch gescheitert.

Auf eine Sandbank sehen wir plötzlich zwei Krokodile, gut getarnt aber das aufgerissene Maul ist doch zu erkennen.

Fast zwei Stunden shippern wir so auf dem Nil bis sich dann die Murchison Falls von unten vor uns auftun, ein toller Anblick, aber von oben sind sie doch noch wesentlich beeindruckender.

Murchison Falls von unten

Nun geht es in einer guten Stunde zurück. Wir steigen auf der anderen Seite des Nils aus, wo unsere Fahrer schon auf uns warten. Auf dem Weg zu unserer Lodge wollen wir nun noch einige Tierbeobachtungen machen. Hier, auf der anderen Seite des Nils, wandelt sich die Landschaft des Murchison N.P. vom dichten Wald in eine Savanne die mit Büschen und Palmen durchsetzt ist. Und, wie schon auf dem Fluß, haben wir auch hier unfassbares Safariglück. Es geht los mit großen Beständen der vielen Antilopenarten, unter ihnen auch der Uganda-Kob, erkennbar an seinen besonderen Hörnern, der auch ein Wappentier des Landes ist.

Uganda-Kob
Waterbuck, zu erkennen an der herzförmigen Schnauze

Dann begegnen uns Büffel, die sich gemütlich in einem Wasserloch suhlen, Elefantenherden am Wegesrand und Giraffen, wie Kräne am Horizont.

Langsam wird es schon dunkel, aber wer will bei diesem Tierreichtum schon abbrechen und plötzlich geschieht das unfassbare: unsere Driver entdecken im Gras vor uns eine Löwin, die gemütlich in der Abendsonne sitzt und nicht ganz weiß, was sie von uns halten soll.

Vom geöffneten Safaridach aus können wir sie gut sehen. Nathan fährt bis auf unglaubliche drei Meter an sie heran.

Sie beobachet uns, irgendwann hat sie dann aber doch von uns die Nase voll, steht auf und sucht sich einen neuen Platz.

Auf der Fahrt zur Lodge kreuzt noch eine Elefantenherde unseren Weg. Perlhühner und Warzenschweine lassen sich schon auf der warmen Piste nieder.

Afrikanische Abendstimmung über der Savanne

Spät im Dunkeln kommen wir in der wunderschönen Fort Murchison Lodge an, allerdings können wir das im Dunkeln kaum noch sehen. Nach einem späten Abendessen geht es in die schönen Zimmer.

Eine Besonderheit hier: die beidseitigen Belüftungsysteme die immer für ein kühles Lüftchen sorgen und der Balkon mit wunderschönem Blick auf den Nil. Das Frühstück am nächsten Morgen ist schon für sechs Uhr geplant, da es noch einmal auf Safari gehen soll. Müde schlafen wir unter den Geräuschen der afrikanischen Nacht ein. Diesmal brauchen wir keinen Wecker, um Punkt fünf Uhr reißt uns ein heftiges Gewitter aus dem Schlaf. Wir liegen unter dem Moskitonetz und genießen die schaurig schöne Romantik

Morgenstimmung in der Fort Murchison Lodge
Direkter Blick auf den Nil

Gleich nach dem Frühstück geht es wieder in den Park. Zuerst steht die Safari wegen eines kräftigen Regens auf der Kippe.

Dann bessert sich das Wetter und wir fahren noch Stunden kreuz und quer durch den Park und können uns wieder nicht über Tiermangel beklagen.

Toppy

Wir haben spannende Begegnungen mit Büffeln.

Nathan erzählt, daß ältere Männchen oft aus der Herde verstoßen werden und dann entweder alleine oder in neu gebildeten „Alt-Herren“ Gruppen durch die Savanne streifen. Vor diesen sollte man sich vorsehen, sie sind recht aggressiv und gehören nach den Nilpferden zu den für den Menschen gefährlichsten Tieren des Landes.

Beobachtungen vom Safari-Dach

Dann kommt es zu einem Kräftemessen mit einem Elefant, der direkt vor uns auf der Piste steht und langsam auf uns zukommt.

Auch wir fahren auf ihn zu. Kurz vor dem Zusammentreffen dreht der Elefantenbulle ab und läuft direkt am Auto vorbei in die Savanne.

Wir sehen wieder Vögel, Affen, Giraffen und auf der Suche nach einem Löwen sichten wir inmitten einer angespannten Antilopenherde einen durchs Gras schleichenden Schakal. Es ist faszinierend, die Tiere auch in Aktion zu sehen. So etwas kennen wir sonst nur aus Tierfilmen. Lediglich ein kurz zuvor gesichteter im Baum liegender Leopard verweigert sich uns.

Aber wir sind schon vollends zufrieden.  Zum Abschied grüßt noch eine Hyäne am Pistenrand.

Kurze Pause in der Nähe des Nildelta, wo der Victoria-Nil in den Albertsee mündet und von dort aus als Albert-Nil weiterfliesst

Nun geht es wieder zurück über die Nilbrücke.

Auffahrt zur Nilbrücke – ein Provisorium

Am Straßenrand werden noch die vor 2 Tagen gekauften Ananas geschlachtet und verzehrt.

Aufgrund des späten Mittagessens nimmt unser Bananenvorrat rapide ab

Nun fahren wir zur Kabalega Lodge, die wir von Vorgestern schon kennen, auf ein spätes Mittagessen. Kurz vor der Lodge liegt die Stadt Masindi, hier können wir wieder das Treiben am Straßenrand beobachten. Wir sehen einige Kirchen – in Uganda sind ca 80% der Einwohner christlich -und sogar ein Gefängnis und lernen, daß die Häftlinge hier neon-gelbe Kleidung tragen müssen.

Heute am frühen Abend können wir uns etwas ausruhen von den letzten 2 Tagen und die vielen Eindrücke verarbeiten oder bei schönem Sonnenwetter im Pool entspannen.