Zu Fuß und zu Pferd durch die Natur Transsilvaniens und Abschied von Alma Vii

Unser letzter Tag auf Alma Vii wird ganz entspannt. Nach einem wunderschönen Landfrühstück haben wir die Möglichkeit zum Reiten. In Apos (ca. 30 Minuten von Alma Vii entfernt) gibt es den Reiterhof Villa Abatis- Equestrian Center.

Mihai und sein Frau haben hier einen ganz tollen Reiterhof mit hochwertigen Pferden aufgebaut.

Kirche in Apos

Eigentlich bieten sie nur mehrtägige Reittouren von Gasthaus zu Gasthaus für gute Reiter an, unter anderem machen  diese Touren auch Halt in Alma Via, wo die Pferde über Nacht im großzügigen Garten grasen können. Für Marion macht Mihai allerdings eine Ausnahme und erlaubt uns Anfängern einen kleinen Ausritt unter Mihai‘s wachsamem Auge. Nach einer kleinen Einweisung zu den wichtigsten Kommandos gehen wir auf unseren ca 1 stündigen Ausritt. Es ist ein wunderschönes Gefühl auf dem Rücken der Pferde zuerst durch den Wald und dann durch wunderschöne duftende Kräuterwiesen zu reiten.

Wichtig ist, die Pferde vom Fressen abzuhalten, natürlich verleiten die saftigen Wiesen dazu.  Durch konsequentes Ziehen an den Zügeln werden die Pferde zur Ordnung gerufen.  Nach einer guten Stunde durch wunderschöne Natur sind wir zurück im Reiterhof. Mit einer besonderen Technik lassen wir uns von den recht hohen Tieren gleiten. Im Stall dürfen wir dann unser Pferd zur Belohnung noch mit einer Möhre füttern.

Am Nachmittag plane ich mit meinem Mann eine kleine Wanderung zum höchsten Hügel der Umgebung. Wir laufen bis zum Dorfende, vorbei an der kleinen orthodoxen Kirche und dann über einen Feldweg.

Wir sind schon inmitten der tollen saftigen Kräuterwiesen. Links von uns winkt der Hügel mit seinem kleinen Gipfelkreuz, auf dem Hügel rechts von uns sehen wir Kühe und eine Schafherde.

Unser Zielhügel im Blick

Nach einer Weile biegen wir links ab und laufen querfeldein durch die Kräuterwiesen den Berg hoch.

Hier sehen wir noch einmal alle Kräuter, die wir auch auf unserer Kräuterwanderung kennengelernt haben.

Nach ca. 25 Minuten haben wir den Gipfel erreicht. Von hier gibt es einen wunderschönen Rundumblick auf die Umgebung, die sanften Hügel zu beiden Seiten, die Berge in der Ferne und wir sehen auch das Dörfchen Alma Vii.

Sogar den Schwimmteich von Alma Via, der in den letzten Tagen Formen angenommen hat, können wir sehen. Die Kirchenburg versteckt sich hinter Bäumen.

Besonders schön, die von den saftigen Kräuterwiesen angelockten Schmetterlinge. Sie umschwirren uns in allen Farben: orange, weiß, blau, braun und schwarz und bleiben sogar minutenlang auf meiner Hand sitzen. Besonders schön sind die sehr kleinen azurblauen Schmetterlinge.

Minutenlang sitzt ein Schmetterling auf meiner Hand

Nachdem wir uns satt gesehen haben, machen wir uns auf den Rückweg ins Dorf. Auch hier bieten sich immer wieder tolle Ausblicke und der Duft der Kräuter ist betörend.

Kleine grüne Hügelchen lassen die Landschaft wie in einem Fantasyfilm erscheinen

Am Dorfeingang wartet schon der Hund Alma auf uns und begleitet uns zurück nach Alma Via.

Zurück in Alma Via

Am Abend gegen 8 Uhr zeigt sich uns noch ein besonderes Spektakel: wie jeden Abend kommen die Kühe von der Weide, sie stolzieren durch die Hauptstraße des Dorfes und Stück für Stück biegt jede selbstständig in ihren Hof ab.

Am nächsten Morgen geht es dann nach Sibiu, von dort fliegen wir – leider – wieder nach Hause. Zunächst haben wir aber noch 3 Stunden Zeit in Sibu, die wir auskosten.

Noch einmal die wunderschöne Kulisse des Marktplatzes von Sibiu

Wir probieren das von Daniel empfohlene Restaurant Pasaj aus (Strada Turnului 3A, direkt die Treppe hinunter beim Gesellenhaus).

Der Tipp lohnt sich, wir essen hervorragendes Lamm auf Hafer-Gemüse Risotto und dazu gibt es eine tollen trockenen Hauswein. Für die Kinder gibt es gute Pizza und Burger.

Wir schlendern zurück. Am der großen evangelischen Kirche sind die „Sibiu Guitar Days“ von letzter Woche ausgetauscht mit den „Sibiu Sound Days“   – gerade wird ein Soundcheck gemacht der nach Hardrock klingt.

Auf dem großen Platz daneben wetteifern Operngesänge mit den harten Gitarrenriffs.

Wer Ansichtskarten und Briefmarken braucht kann diese in der Schillerbuchhandlung am großen Marktplatz kaufen

Wir lauschen eine Weile und machen uns dann auf den Weg zum Flughafen (ca. 15 Minuten mit dem Taxi).

Abschied von Rumänien: der kleine Flughafen von Sibiu, im Hintergrund die Karpaten

Wir werden uns noch lange an diese fantastische Reise durch Rumänien erinnern.

Nachfolgend findet Ihr noch ein paar Informationen zu unserer Unterkunft Alma Via und zu unseren Reiseleitern Lorand und Christian.

Pension Alma Via:

Diese wunderschöne Pension befindet sich auf einem historischen, neu renovierten Bauernhof in Alma Vii. Mike und Marion aus Hamburg haben hier einen wunderschöne Oase geschaffen, die man wirklich einmal gesehen haben muß. Es gibt 5 Gästezimmer in denen jeweils 3-4 Personen schlafen können. Die Zimmer sind naturnah mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Alma Via hat einen großen Innenhof mit Wiese zum Spielen. Am Rand blühen wunderschöne Blumen und Kräuter. Auch ein kleiner Stall mit Hasen und Kücken ist dabei und die 2 Hunde Alma und Hicks. Das Herzstück der Anlage ist die große Scheune – eine Fusion aus Alt und Neu mit toller moderner Wirkung. Hier befindet sich die große Küche in der Marion und die Nachbarin Sanda eine köstliche deutsch-rumänische Küche aus frischen Zutaten zaubern, die uns alle begeistert hat und sehr kinderfreundlich ist. Im große Hauptraum stehen die Esstische, aber auch die Tagesaktivitäten, wie Filzen, finden hier statt. Wir hatten Vollpension. Zwischendurch steht aber immer eine Obstschüssel da und man kann sich für kleines Geld Bier, Wasser, Apfelsaft und guten rumänischen Weiß-oder Rotwein holen. Auch Kaffee und Tee ist immer möglich. In der Galerie der Scheune gibt es einen riesigen Spielraum der auch als Kino dienen kann und eine gemütliche Leseecke mit Sofas. Eine Ebene höher auf dem Grundstück findet sich der lauschige Grillplatz mit tollem Blick auf die Burg. Hier steht auch ein großes Trampolin. Auf der letzten Ebene ist dann der sehr große, gerade im Bau befindliche Schwimmteich mit Kinderbecken und großem Becken mit Sitzterrassen. Auch von hier gibt es einen fantastischen Blick auf die Burg. Marion, Mike und ihr 8-jähriger Sohn Tim sind wunderbare Gastgeber und auch bei vielen der angebotenen Aktivitäten mit dabei. Pension Alma Via

 

Reiseleiter:

Wir hatten den Luxus, auf unserer Reise von 2 Reiseleitern betreut zu werden, die beide sehr zu empfehlen sind, auch wenn man individuelle Reisen nach Rumänien plant. Lorand hat Christian gerade in die Reise eingeführt, so daß sie sich im Sommer, je nach ihrer Verfügbarkeit, die Betreuung der For Family Reise teilen können.

Lorand Peter

Lorand ist seit vielen Jahren Reiseleiter, stammt aus der Gegen um Medias und kennt das Land und seine Geschichte und Kultur wie seine Westentasche. Er hat die For Family Reise “1 Woche in Transilvanien in Alma Vii“ gemeinsam mit Marion, Mike und For Family Reisen mitkonzipiert.. Lorand spricht hervorragend Deutsch und kann sehr gut mit Kindern umgehen. Lorand arbeitet schon viele Jahre als Reiseleiter in Rumänien. Er hat eine eigene Firma „Trailguide“ mit der er geführte Wander-und Mountainbiketouren anbietet, auch technisch sehr anspruchsvolle über mehrere Tage. Er verleiht sehr gute Mountainbikes, die auch wir auf unserer kleinen Tour im Alma Vii ausprobieren konnten.  Im Winter ist er auch als Skilehrer tätig. Hier seine Kontaktdaten: Lorand Peter www.trailguide.ro; Tel.: +40-745-683-26,  Trailguide

Christian Puscas

Christian kommt aus Sibiu und hat viele Jahre in mehreren europäischen Ländern gelebt. Auch er spricht hervorragend Deutsch. Christian arbeitet seit vielen Jahren als Reiseleiter und kennt das Land sehr gut. Er kann auch viel zur Geschichte des Landes, vor allem aber zur Geschichte der Siebenbürger Sachsen erzählen. Christian hat einen tollen Umgang mit Kindern.  Christian leitet auch geführte Wandertouren durch die Gebirge und hat an der vom mdr aufgezeichneten Wandertour durch Rumänien „Mit Rucksack und Robur“ teilgenommen. Er bietet auch Stadtführungen in seiner Heimatstadt Sibiu an. Hier seine Kontaktdaten: Christian Puscas, puscas24@gmail.com, Tel. +40-740-842826

Noch mehr alte Handwerkskunst und Erholung auf Alma Via

Heute fahren wir mit Marion und Christian nach Medias, die wichtigste Stadt und Versorgungspunkt der Umgebung.

Zunächst besuchen wir eine weltweit einzigartige Manufaktur: „1906 Teracota Medias“. Teracota Medias

Nur hier werden noch nach alter Tradition kunstvolle Terrakottafliesen gefertigt und als Auftragsarbeit zu Kachelofenunikaten zusammengesetzt. Wir bekommen eine Exklusivführung durch die Fabrik. Zunächst besichtigen wir den alten Ofen – ein ganzer gemauerter Raum, in dem immer noch nach alter Tradition innerhalb von 2 Tagen etwa 700 Terrakottafliesen gebrannt werden.

Nur erfahrene Mitarbeiter können über Testentnahmen herausfinden, wann die Fliesen fertig sind. Wir besichtigen die Maschinen, die die Zutaten für die Töpfermasse als Pulver zusammenrühren und dann mit Wasser zu einem Teig verarbeiten.

In der sogenannten „Bibliothek“ finden wir eine riesige Sammlung von Formen, mit deren Hilfe dann in Handarbeit die individuellen Fliesen geformt werden.

Die „Bibliothek“

Auch wir dürfen mit kleinen Formen ausprobieren, wie es funktioniert. Es ist garnicht so einfach, eine glatte und unversehrte Musterfliese aus der Form zu bekommen. Je größer die Form, desto schwieriger wird es.

Formen für ein sehr beliebtes Motiv: das sächsische Ehepaar
So sieht dann eine fertige Kachel mit diesem Motiv aus

Wir kommen in den Manufakturraum. Dort stehen Arbeiter und Arbeiterinnnen an ihren Stationen und formen verschiedene kunstvolle Kacheln.

Besonders schwierig sind die Eckkacheln, die mit 2 Formen gearbeitet werden.

Auch schwierig sind die „Unterkachelsteine“, die unter die Fliesen im Ofen kommen, die erst gepresst und dann per Hand nachgeformt werden.

Auf langen Stiegen liegen die fertigen geformten Kacheln zum Trocknen aus. Danach werden sie gebrannt. Zum Schluß werden die Kacheln oft kunstvoll per Hand bemalt.

Im letzten Raum finden wir die Ofenbauer, die dann die wunderschönen Öfen zusammensetzen. Wie gesagt, alles nur als Auftragsarbeit aus ganz Europa.

Auftragsbestellung aus Italien

Wir sind beeindruckt und verspüren fast den Wunsch, auch so einen wunderschönen Ofen zu Hause zu haben.

In einer schönen Pizzeria essen wir zu Mittag. Danach besuchen wir eine kleine Glasbläserei. Horatio Laurean betreibt mit seinem Vater diese Manufaktur und führt uns herum. Die Manufaktur hat zwei Spezialitäten: eine davon ist das Verarbeiten von alten Flaschen zu neuen Gebrauchsgegenständen, wie Trinkgläsern, Blumenvasen und Aschenbechern. Es sind sehr interessante Stücke dabei. Auch Marion liefert hier einige leere Weinflaschen ab.

So finden alte Flaschen neu Verwendung

Im zweiten Atelier stellt der Glasbläsermeister Oltean Laurean verschiedene schöne mundgeblasene Gegenstände her. Wir sehen fasziniert, wie aus einem Glasröhrchen nach Erhitzen kunstvolle Dinge entstehen.

Oltean Laurean in Aktion

Sogar aus Muranoglas fertigt er schöne Schmuckstücke. Zum Abschluß darf jeder von uns selbst eine Glaskugel blasen, was ganz gut funktioniert.

Auch ich blase einmal kräftig in das Röhrchen und dass heiße Glas am Ende verformt sich in eine schöne transparente Kugel

Wir dürfen unsere Kugel dann auch mit nach Hause nehmen. Weihnachten hängt sie dann mit Sicherheit am Weihnachtsbaum.

Die Manufaktur führt auch viele Projekte durch, so z.B.auch auf dem Weihnachsmarkt in Offenburg.

Zurück auf Alma Via können die Kinder noch ihre Fliesen und Kugeln mit Acrylfarben bemalen. So entstehen schöne Kunstwerke.

Im großzügigen Hof genieße ich freie Zeit: ich lese, schreibe etwas an meinem Blog und trinke dazu ein leckeres Glas Weiswein.

Wir entspannen im großzügigen Gelände. Es gibt ein großes Trampolin und genug lauschige Rückzugsecken mit wunderschönen Ausblicken.

So senkt sich der Abend über Alma Via. Hier gelingt wirklich das Abschalten vom Alltag und eine gute Erholung.

Handwerk-Folklore-Naturerlebnisse – zwei vielfältige Tage in Transsilvanien

Wir sind nach Transsilvanien gekommen, um tiefer ins dörfliche Leben und die Traditionen einzutauchen. Spannend war es schon beim Schäfer und beim Imker.

Heute ist der Fokus auf traditionellem Handwerk. Elije, eine Filzkünstler aus der Umgebung kommt zu uns. Wir lernen wie man Schafwolle zu Filz verarbeitet und daraus kleine Dinge herstellt, wie z.B. Handytaschen (ganz ohne Nähte) und Blumen.

Elije
Die Zutaten für das Herstellen einer Filzblume

Wir arbeiten mit Seife und heißem Wasser. Es braucht viel Geduld und konstantes Streichen und Kneten, damit die Wolle gut verfilzt.

Auf den Grundton Braun, Weiß oder Grau geben wir kleine Stücke bunter Wolle, um schöne Muster zu erzielen.

Zum Schluß werden die kleinen Kunstwerke stark gepresst und das Wasser wird wieder herausgedrückt.

In Essiglauge wird die Seife ausgespült und dann müssen die Sachen nur noch trocknen.

Unsere Werke

Es ist faszinierend zu sehen, wie aus der fluffigen  Wolle, robuste Filzgegenstände entstehen.

Elije hat auch einen traditionellen Filzhut dabei, den er bearbeitet und zeigt uns Holzformen für Filzschuhe.

Ein Filzhut entsteht
Formen für Kinderfilzschuhe

Nebenbei unterhalten wir uns ausführlich über Kultur der Siebenbürger Sachsen und andere spannende Themen, die uns das Land weiter näher bringen. Elije sorgt mit seiner freundlichen und geduldigen Art für einen spannenden Vormittag.

Am Nachmittag lernen wir bei Jenny, wie man aus Ölen Naturseife herstellt. Jenny ist eigentlich Ingenieurin für Gas und Energie, hat aber als Pensionärin ihr Hobby noch einmal zum Beruf gemacht.

Wir lernen, daß Seife machen eine ganz genaue und auch nicht ganz ungefährliche Angelegenheit ist. Während die genau abgemessenen festen (z.B. Kokos) und flüssigen (z.B. Sonnenblume) Öle kochen, wird Natriumhydroxid (Natron) mit einem Eisblock geschmolzen. Es entstehen Temperaturen bis 95 Grad und eine gefährliche Säure.

Diese wird dann zum Öl gegeben und verrührt. Es entsteht nun langsam die flüssige Seife, die noch mit etwas ätherischen Ölen, wie z.B. Lavendelöl verfeinert wird. Danach wird die flüssige Seife zum Festwerden in Formen gegossen.

Jenny zeigt uns auch noch verschieden Seifen. So hat sie z.B. eine Seife mit Kohle, die gut gegen unreine Gesichtshaut ist und eine weitere mit ätherischen Ölen, die gegen Mücken schützt.

Zum Schluß können wir noch ein paar Seifen bemalen, auch hier zeigt uns Jenny Techniken, wie man z.B. Rosen oder Lavendelblüten einfach zeichnen kann.

Wir sind ganz beeindruckt.

Bei einem Spaziergang durchs Dorf entdecken wir noch eine kleine orthodoxe Kirche am Dorfrand.

Zum Abendessen genießen wir wieder die wunderbare Küche von Marion und Sanda.

Am nächsten Tag begrüßt uns ein sonniger Morgen auf Alma Via.

Am Vormittag gehen wir mit lokalen Kräuterexperten auf Entdeckungstour. Sie haben ihr Wissen noch von ihren Großeltern und kennen nicht nur die Namen der Kräuter sondern können uns auch erklären, wofür sie gut sind.

Es geht hoch auf den Hügel der voller duftender Kräuterwiesen ist.

Schon nach den ersten Schritten entdecken wir Schafgarbe, Johanniskraut, wilde Möhren und wilden Dill in rauhen Mengen.

Kornblumen

Aber auch seltene, fast in Vergessenheit geratene Pflanzen säumen unseren Weg, so. z.B. Odermennig und Tausendgüldenkraut.

Tausendgüldenkraut

Wir sehen die dekorative Blaudistel, gut für Lungenkrankheiten und Schachtelhalm.

Blaudistel

Wir probieren die sandkorngroßen süßen wilden Erbsen und finden wilden Oregano und Thymian.

Wilde Erbsen

Wir erfahren, daß in der Regel Heilkräuter in die Farben ihrer Blüten eingeteilt werden und daß bestimmte Blüten bestimmte Leidern lindern: so helfen z.B. gelbe Blüten bei Leber und Gallenleiden und blaue und rote Blüten bei Lungen-und Magenleiden.

Wir erfahren, daß man Symphidum, bekannt zur Linderung von Muskelschmerzen auch mit Camembert zu einer Delikatesse verbinden kann. Auch Weißdorn, Bella Donna und Wegwarthe säumen unseren Weg. Kornblumen helfen, um die Augen zu erfrischen.

Es ist ein Vergnügen, durch diese duftenden Wiesen zu streifen und immer wieder neues zu entdecken.

Ich habe eine Tüte und eine Schere dabei und komme ganz schnell zu einer großen Kräutersammlung.

Meine Ausbeute

Oben vom Hügel sehen wir immer wieder wunderschöne Ausblicke auf das Dorf Alma Vii mit seiner Kirchenburg.

Zum Schluß geht es noch durch einen Buchenwald, wo wir eine Frau beim Pilze sammeln treffen und ein Reh an uns vorbei springt, zurück ins Dorf.

Dort lege ich meine gesammelten Kräuter zum Trocknen aus. Morgen früh gibt es davon einen schönen Tee.

Am Nachmittag besucht uns die Kindertanzgruppe des Dorfes und zeigt uns traditionelle Tänze.

Danach nehmen uns Lorand und Christian mit auf eine Mountainbiketour durch die Umgebung. Lorand führt regelmäßig Radtouren mit dem Mountainbike und besitzt eine ganze Sammlung sehr guter Mountainbikes inklusive Helmen und Ausstattung.

Wir fahren durch die drei zur Gemeinde Meschen gehörenden Dörfer und wer sich fragt, warum man für eine Straßentour ein Mountainbike braucht, der wird das verstehen, sobald er einmal auf den rumänischen Landstraßen gefahren ist. Natürlich bietet Lorand auch komplette Off-road Touren im Wald an.

Es ist wunderschön, durch die transsilvanische Landschaft zu gleiten: sanfte Hügel mit saftigem Grün wechseln sich ab mit malerischen Dörfern. Während der Fahrt erzählen uns Lorand und Christian Wissenswertes zur Gegend. Christian zeigt uns die noch sichtbaren Terrassierungen auf den Hügeln – hier haben früher die Siebenbürger Sachsen Wein angebaut.

Nach einem längeren letzten Anstieg grüßt uns bald die Kirchenburg von Alma Vii. Ein sehr schöner Ausflug.

Zum Abschluß des Abends haben Marion und Mike auf dem Berg oberhalb der Scheune einen wunderschönen Grillabend vorbereitet.

Grillplatz auf Alma Via
Das Lagerfeuer brennt schon

Der Blick auf die Kirchenburg ist malerisch. Wir essen Burger mit schönen Salaten und dazu gibt es Bier oder sehr guten weißen oder roten rumänischen Wein.

Wir unterhalten uns mit Marion und Mike und staunen immer wieder, was sie hier tolles aufgebaut haben. Wir fühlen uns auf jeden Fall hier sehr wohl.

Am Lagerfeuer unterhalten wir uns noch mit Albrecht. Er ist Lehmbauer und hilft Mike gerade bei der Fertigstellung des Schwimmteiches. Er ist auch vor vielen Jahren aus Deutschland nach Rumänien ausgewandert und lebt hier mit seiner Familie. Albrecht berichtet uns vom Alltag in Rumänien und warum er dieses Land so mag.

Zufrieden mit diesem wunderschönen Tag fallen wir müde ins Bett.

Kirchenburg-Schäfer-Imker- Kultur und Landleben in Alma Vii

Heute wachen wir in einer wunderbaren Idylle auf Alma Via auf. Die Sonne scheint (obwohl Regen angesagt war) und auch telefonisch ist man hier nicht erreichbar. Das wird allerdings abgemildert durch perfektes W-LAN – wie übrigens bisher überall in Rumänien. Da ist Deutschland noch lange nicht so weit.

Nach dem Aufstehen grüßen die Sonnenblumen

Nach einem sehr leckeren frischen und vor allem späten Landfrühstück wandern wir die wenigen Minuten hinauf zur Kirchenburg von Alma Vii.

Unterwegs hören wir schon einiges über die vielen Stiftungen, die es ermöglichen, Häuser in dieser Gegend fachgerecht zu restaurieren. Es gibt sogar regelrechte Bildungskampagnen und Plakate, wie man historisch richtig restauriert.

Plakat mit Erkärungen wie man richtig restauriert

Die Kirchenburg Alma Vii wurde von den ortsansässigen Sachsen gebaut, in erster Version bereits im 12./13. Jahrhundert während des Mongolensturms.

Kirchenburgen sind befestigte Kirchen. Rund um eine Kirche gibt es eine regelrechte Festungsanlage mit Wehrtürmen und Vorratsgebäuden. Im Falle eines Angriffs mußte sich ein ganzes Dorf in die Kirchenburg zurückziehen können und dort auch für eine Weile überleben. Deshalb sammelten die Bewohner über die Zeit Lebensmittelvorräte auf der Burg.

Die jetzigen Anlagen stammen aus dem 16. Jahrhundert und wurden erst vor wenigen Jahren restauriert.

Übrigens kann man in der Kirchenburg auch in kleinen Kammern übernachten (nichts für Leute mit Klaustrophobie), Feste feiern und Seminare abhalten.

Übernachtung im Turmzimmer

Wir besteigen zunächst den Glockenturm. Von hier hat man eine grandiose Sicht auf das Dorf, unsere Unterkunft Alma Via und die Umgebung.

Blick auf Alma Via vom Glockenturm

Lorand und Christian erzählen uns sehr viel Interessantes zur Geschichte der Kirchenburgen und der Siebenbürger Sachsen. Auf dem Glockenturm kann man auch die Glocken läuten.

Auf dem Wehrgang mit Blick zum Burgstorch geht es weiter zum Getreideturm.

Hier findet sich auch noch ein gut erhaltenes Skelett, das bei den Restaurierungsarbeiten gefunden wurde.

Besonders spannend ist der Eisturm. Hier auf der Nordseite der Burg wurde schon vor Hunderten von Jahren ein natürlicher Kühlschrank aus Eis und Stroh geschaffen, der wichtige Vorräte frischhalten konnte.  Zum Schluß kommen wir zum Speckturm.

Speckturm

Hier lagerten die Dorfbewohner ihre Speckvorräte für den Fall einer Belagerung. Jedes Haus im Dorf hatte eine Hausnummer, diese war auf die Speckseiten geprägt und jedes Haus hatte einen Haken mit seiner Hausnummer – so sollte Speckdieben ein Riegel vorgeschoben werden.

Speckhaken mit Hausnummer

In den Türmen gibt es auch interessante Informationen und Exponate zum Vielvölkerstaat in Siebenbürgen: Sachsen, Rumänen, Szegler (aus Ungarn) und Roma.

Nach diesem spannenden und lehrreichen Ausflug erwartet uns schon der Pferdewagen. Der freundliche Kutscher und Christian schaffen es, daß wir irgendwie zu Neunt auf das kleine Gefährt passen und dann geht es los.

 

Zunächst durch das Dorf, wo uns die Einwohner freundlich zuwinken und dann durch Feldwege mit wunderschönen Kräutern am Wegesrand die herrlich duften. Die Fahrt hat meditative Wirkung.

Kamille am Wegesrand
In der Ferne die ersten Schafherden

Auf einer Lichtung haben Mike und Lorand schon das Gras gemäht und einen leckeren Picknicktisch gedeckt.

In der Ferne sehen wir schon die Schafherden und einige Hirtenhunde umkreisen uns argwöhnisch.

Frisch gestärkt wandern wir weiter zum Schäfer. Auf den Wiesen wächst Kamille, Minze und Schafgarbe – daraus brühe ich mir heute Abend noch einen sehr schmackhaften Tee.

Vorbei an den Spuren der Köhler laufen wir durch die Wiesen. Christian und Lorand zeigen uns riesige bunt schillernde Mistkäfer auf den Gräsern und einen besonderen Pilz der auf Wiesen in der Nähe von Schafen vorkommt.

Schafspilz

Beim Schäfer werden wir herzlich empfangen. Das Schäferehepaar lebt hier draußen den ganzen Sommer in einem einfachen, vorne offenen Bretterverschlag der als Wohnzimmer und Schlafzimmer dient.

Trotz der Einfachheit, ist alles sehr funktional und liebevoll eingerichtet, auf dem kleinen Tisch steht in einer halbabgeschnittenen Wasserflasche ein schönes Bouquet aus Wiesenblumen.  Die Küche ist ein offenes Feuer und in einer kleinen Hütte daneben wird der Schafskäse hergestellt.

Die Küche

Rundherum die Schafe, ein paar Ziegen und mehrere Hunde.

Die freundliche Schäferin lädt uns zu leckeren Crêpes gefüllt mit süßem Schafskäse ein.

Es ist herzerwärmend was für eine große Gastfreundschaft uns trotz bescheidener Verhältnisse entgegengebracht wird.  Danach haben die Kinder viel Spaß mit den Hunden, vor allem einem kleinen Babyhund.

Wir sehen in der Käsehütte die Käselaiber und erfahren wie der Schafskäse hergestellt wir.

Wir dürfen natürlich auch etwas vom ganz frischen Schafskäse probieren, der sehr frisch und etwas säuerlich schmeckt. Wir sitzen im „Wohnzimmer“ der Familie. An der Wand einträchtig nebeneinander ein Jesusbild und eine herausgerissene Katalogseite mit einem Kleid.

Am liebsten würden sie uns noch eine Suppe kochen. Eine sehr gastfreundliche Familie.

Weiter geht es per Pferdewagen zum Imker. In der Ferne grollt schon der Donner, hoffentlich schaffen wir es vor dem Regen.

Der Imker bereitet schon eine Räuchertasse vor, um die Bienen zu beruhigen.

Nacheinander ziehen wir die Bienenhüte auf und schauen mit dem Imker in die Bienenstöcke auf der Suche nach einer Königin, leider ohne Glück.

Danach zeigt uns seine Tochter, wie der Honig von den Waben in einer Zentrifuge zum leckeren Honig, so wie wir ihn aus dem Glas kennen, verarbeitet wird.

Wir dürfen die verschiedenen Honigsorten probieren. Es gibt auch Honig mit Propolis und Walnüssen. Uns schmeckt der Blütenhonig am besten und wir kaufen zwei Gläser davon.

Nun fängt es an zu tröpfeln. Im Trab bringt uns der Pferdewagen zurück zur Alma Via – gerade rechtzeitig, bevor es in Strömen anfängt zu regnen.

Zurück in unserem schönen Gästehaus

Es war ein wunderschöner Tag, die Kinder sind begeistert – ja auch für unsere Teenager waren die Erlebnisse sehr spannend und teilweise auch ganz neu. Gemütlich verbringen wir den Rest des Tages in der großen Scheune -hier gibt es tolle Rückzugsmöglichkeiten, eine bequeme Leseecke, Spielzeug für Kinder und sogar ein kleines Kino.

Eingangsbereich Scheune
Großer Spielboden mit Kino in der Scheune

 

 

Rumäniens schönste Stadt – Sibiu – und Ankunft in Alma Vii

Noch müde von unserer Nachtzugfahrt aber gestärkt durch das leckere Biofrühstück im Hotel La Republique schmieden wir Pläne für Sibiu. Wir werden hier etwa 6 Stunden Zeit haben, bevor uns wir unsere zweite Woche im Dörfchen Alma Vii in den transsilvanischen Hügeln verbringen werden.

Im Hotel liegen einige Flyer aus und wir sehen, daß es um 10 Uhr eine Stadtführung durch Sibiu gibt. Diese findet täglich in englischer und deutscher Sprache statt – Treffpunkt ist das runde Rathaus direkt auf dem Piata Mare.  Vom Hotel aus sind wir in nur 10 Minuten bis zur Stadtmitte gelaufen, vorbei an den alten Wehranlagen und durch die Fußgängerzone.

Auf den Weg ins Stadtzentrum vorbei am alten Wehrturm
Treffpunkt zur Stadtführung vor dem Rathaus auf dem Piata Mare

Unser Führer Daniel zeigt uns in ca. 90 Minuten seine Stadt. Mit uns von der Partie noch drei weitere Familien: aus Deutschland, Neuseeland und der Türkei. Daniel wechselt zwischen  Englisch und Deutsch hin-und her.

Daniel erzählt uns, daß Sibiu in Rumänien als eine Musterstadt gilt mit der wahrscheinlich höchsten Lebensqualität. Deshalb kommen auch viele Rumänen aus dem ganzen Land in die Stadt, um zu sehen, was hier richtig gemacht wird – am Ende dieses Tages können wir sagen: definitiv vieles, vor allem aber die einzigartige Verbindung von Kunst und Kultur, die kostenlos angeboten, dennoch viel Geld über Tourismus in die Kassen spült. Sibiu wurde 2007 auch zur Kulturhauptstadt Europa ernannt, was wiederum Mittel zur Sanierung vieler Gebäude einbrachte. Der ehemalige Bürgermeister von Sibiu, Klaus Johannis, der maßgeblich für diesen Aufschwung verantwortlich war, wurde nicht umsonst nun zum rumänischen Staatspräsidenten gewählt und bringt auch hier viele Dinge für das Land voran.

Wir beginnen an der Piata Huet bei der evangelischen Stadtpfarrkirche.

Um diese Kirche ranken sich viele Legenden. Der Kirchturm befindet sich interessanterweise in der Mitte Kirche. Der Grund: während des Baus wurde festgestellt, daß woanders eine größere Kirche gebaut wurde und so wurde die Kirche kurzerhand auf der anderen Seite des Turms verlängert. Vor der Kirche das Denkmal von Teutsch, der den Bischofssitz von Biertan nach Sibiu verlegte und sich so um die Stadt verdient gemacht hat.

Direkt neben der Kirche ist eine große Bühne aufgebaut für die gerade stattfindenden Sibiu Guitar Days.

Solche Festivals gibt es den ganzen Sommer über und sie verleihen der Stadt einen besonderes kulturelles Flair.

Wir laufen weiter zum Sagturm – von hier geht eine Treppe in die Unterstadt, sicher auch sehenswert, aber bei unserem Kurzbesuch sind wir mit der Oberstadt beschäftigt, die ohnehin die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum vereint.

Treppe zur Unterstadt beim Sagturm

Direkt neben dem Sagturm das Gesellenhaus als Unterkunft für Wandergesellen.

Sagturm mit Gesellenhaus

Diese Tradition ist in Rumänien noch sehr lebendig. Direkt davor ein großer Holzpfeiler in den die Gesellen ihre eigens angefertigten Eisennägel schlagen können – eine Tradition, die immer noch lebt.

Weiter Richtung Piata Mici sehen wir wunderschöne Häuser, jedes davon mit seinem eigenen besonderen Detail.

Über die sogenannte Lügenbrücke geht es dann zur Piata Mici.

Blick von der Lügenbrücke Richtung Unterstadt
Lügenbrücke

Hier besonders zu erwähnen: das Haus der Künste und die Casa Luxemburg. Dieses Haus wurde dem Herzog von Luxemburg zum Geschenk gemacht, der es dann aufwendig sanierte. Die besondere Beziehung zwischen Luxemburg und Transsilvanien (Siebenbürgen) stammt natürlich noch von den Siebenbürgen Sachsen her, die damals aus der Luxemburger Gegend nach Siebenbürgen kamen und sich hier ansiedelten. Auf der Piata Mici werden wir auch Zeuge einiger Hochzeiten.

Arkaden beim Haus der Künste
Casa Luxemburg
Piata Mici mit Ratsturm

Dann laufen wir durch den Ratsturm zurück auf die Piata Mare und bewundern noch einmal das wunderschöne architektonische Ensemble aus katholischer Stadtpfarrkirche, Rathaus und Palais Brukenthal.

Palais Brukenthal

Wir laufen über den Schillerplatz (der Dichter ist hier anscheinend sehr bekannt und wird von vielen verehrt) bis zur Philharmonie direkt an der Stadtbefestigung.

Beim Schillerplatz

Philharmonie

Hier endet unsere wunderschöne, lehrreiche und unterhaltsame  Stadttour. Daniel gibt uns noch ein paar Tipps für den Nachmittag mit auf den Weg.

Wehrtürme an der alten Stadtmauer

Entlang der alten Stadtmauer mit ihren 4 erhaltenen Türmen wollen wir zunächst zur orthodoxen Kathedrale. Sie soll eine Nachbildung der Hagia Sophia in Istanbul nur kleiner, im Maßstab 1:4, sein. Nach einigen Suchen (die Kathedrale ist wirklich gut versteckt) tut sich das imposante Bauwerk vor uns auf. Von Innen ist es noch viel beeindruckender.

Orthodoxe Kathedrale

Nun hatten unsere Kinder genug Kultur. Wir teilen uns auf. Die Kinder lassen sich auf der Piata Mare bei Starbucks nieder, mein Mann und ich wollen uns noch etwas anschauen. Wir beginnen mit der Besichtigung der katholischen Stadtpfarrkirche, die uns an bayrische Kirchen erinnert.

Danach wollen wir den Turm der evangelischen Stadtkirche besteigen. Nach einigem Suchen finden wir den Eingang, es ist alles durch das Gitarrenfestival abgesperrt.

Der Aufstieg ist teilweise recht steil, aber es lohnt sich unbedingt. Die Ausblicke in alle Richtungen sind atemberaubend. Wir sehen die 3 großen Plätze, die Stadtmauer, die orthodoxe Kathedrale und blicken auf die malerischen Dächer der Unterstadt.

Bis hoch zu uns klingen die kleinen spontanen Konzerte des Guitar Festivals. Auch wir hören eine Weile zu, eine sehr junge Band spielt mit toller Stimme und gewaltiger Power, sie müssen viele Zugaben geben.

Danach besuchen wir den Innenhof der Casa Altemberger (Historisches Museum). Für 1 Lei (25 Cent) kann man hier durch den sehenswerten Hof schlendern.

Das Gleiche wiederholen wir dann noch einmal im Palais Brukenthal.

Wir legen eine kurze Lunchpause im veganen Bistro Naturo Juice auf der Fußgängerzone ein (leckere Salate, Suppen und eine große Auswahl frischer Smoothies).

Dann beschließen wir, doch noch einmal schnell in die Unterstadt zum Markt Piata Cibin zu laufen. Durch das Sagtor geht es einige Stufen hinunter und in wenigen Minuten sind wir am Markt.

Die riesigen Stände mit großen Bergen von leckerem Obst und Gemüse sind sehenswert. Besonders angetan haben es uns die riesigen saftigen Tomaten, die vielen Paprikasorten und die prallen Kirschen und Aprikosen, von denen wir uns einige mitnehmen. Spannend auch die Fleisch- und Käsehalle mit den riesigen Laibern Schafskäse.

Markt Piata Cibin

Am Fluß Cibin

Wir könnten noch Stunden in dieser wunderschönen Stadt wandeln. Sibiu ist definitiv eine Reise wert, auch für mehrere Tage. Besonders im Sommer lohnt es sich, wenn die ganze Stadt ein einziges Konzert ist. Auch kulinarisch muß Sibiu viel zu bieten haben, aber dafür hatten wir diesmal nicht genug Zeit.

Rückweg in die Oberstadt

Zurück im Hotel holt uns auch schon unser Bus ab. Wir haben für die zweite Woche unseres Rumänienurlaubs mit For Family Reisen 1 Woche in der Casa Alma Via im Dörfchen Alma Vii gebucht (siehe auch mein Blog „Rumänien entdecken- Die Route“). Darauf freuen wir uns besonders, weil wir nun für einige Tage ganz in das dörfliche Leben eintauchen können, weit weg vom Alltag.

Unsere Reiseleiter Lorand und Christian sind schon im Bus und erklären uns auf der Fahrt die wunderschöne transsilvanische Landschaft. Beide sprechen hervorragend Deutsch.

Durch die transsilvanischen Hügel

In den letzten Jahren hat sich hier viel getan und es entstanden mehrer neue Unterkünfte, die sich dem sanften Agritourismus verschrieben haben.  Mit uns von der Partie noch eine weitere Familie aus Deutschland.

Nach einer guten Stunde, zum Schluß über recht holprige Straßen, sind wir im wunderschönen Dörfchen Alma Vii angekommen.

Unser Bleibe für die kommende Woche – Alma Via

Herzlich werden wir von unseren Gastgebern Marion und Mike begrüßt, die hier innerhalb von nur 2 Jahren einen alten Bauernhof in ein wahres Kleinod verwandelt haben, der unter dem Namen Alma Via Gäste begrüßt.

Wir kommen, aus dem Staunen nicht heraus und tauchen sofort in diese wunderschöne Atmosphäre ein. Wir wohnen in gemütlichen, neu renovierten Zimmern, die sehr komfortable sind und uns durch viele schöne Details sofort heimisch fühlen lassen. Im großen Innenhof blühen Blumen und Kräuter.

Das Herzstück des Hofes ist definitiv die große neugebaute Scheune, die alt und neu zu einem ganz besonderen und sehr modernen Gebäude verbindet.

Auf einem kurzen Rundgang geht es weiter berghoch über gutriechende Kräuterwiesen mit Trampolin bis hoch auf einen Hügel von dem die historische Kirchenburg Alma Vii ganz nah zu sehen ist, diese werden wir morgen auch noch besuchen.

Blick auf die Kirchenburg in Alma Vii
Blick auf die Pension Alma Via vom Garten

Das Highlight ist der (leider) gerade noch im Bau befindliche riesige Swimmingpool. Geplant sind Terassensitze auf denen man im Wasser sitzen kann und direkt auf die Kirchenburg schaut. Leider sind wir hierfür etwas zu früh dran.

Zum Abschluß des Tages gibt es ein köstliches Buffett aus transilvanischen und deutschen Speisen. Besonders köstlich die 2 Cremes Vinete (Auberginenmus) und Zakuska (Paprikamus), Tomatensuppe, Schafskäse, Salate, frittierte Zuchinischeiben, Melone und Schinken und zur Freude der Kinder auch Schnitzel, Bratwürstchen und Fleischklößchen.

Dazu probieren wir rumänischen Wein und erfahren von Lorand, Christian, Mike und Marion schon viel über Rumänien und über die Gegend in der wir uns gerade aufhalten. Marion und Mike‘s Sohn Tim ist auch schon ein echter Gastgeber und zeigt den Kindern alle Highlights des Hofes.

Abendstimmung in der Scheune

So lassen wir den Abend bei anregenden Gesprächen ausklingen und freuen uns schon auf den kommenden Tag.